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Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Titel: Sarah Boils Bluterbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Laue
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Geräteschuppen gesehen. Der Kerl war niemals ein Gärtner, lass uns das mal überprüfen. Schließlich muss er ja dann auch wieder dorthin kommen.“
    Ich deutete in die entgegengesetzte Richtung und wir liefen in schnellem Schritt weiter. Als wir das alte Gemäuer am Ende des Mauerringes erreicht hatten und vor uns der alte Schuppen lag, in dem die Stadt ihre Gerätschaften aufbewahrte, hörten wir leise Stimmen. Eine von ihnen kannten wir bereits. Es war der düstere Kerl, der uns vor wenigen Minuten begegnet war. Ich legte den Finger auf die Lippen und deutete Mary an, leise zu sein. Dann schlichen wir näher und riskierten einen Blick durch das milchige und verschmierte Fenster. Der marode Bau und die schlechte Isolierung des Glases kamen uns zu Gute. Mit einem Augenaufschlag grinste ich Mary an, denn wir konnten jedes Wort, das dort gesprochen wurde klar und deutlich verstehen. Eine andere männliche Stimme, schimpfte auf den Kerl mit den langen Haaren ein, während dieser sich zu wehren versuchte.
    „Wie konntest du die Beiden aus den Augen lassen?“
    Der bullige Zopfmann verteidigte sich: „Ach Quatsch, das waren zwei Frauen, die sich vermutlich ein paar kostenlose Rosen mit nach Hause nehmen wollten. Was sollte schon passieren?“
    Die fremde Stimme wetterte:„Du verdammter Idiot, Richard hat uns aufgetragen, jeden, der uns seltsam vorkommt, zu melden. Gerade in der Nähe des Eingangs müssen wir besonders vorsichtig sein. Dieser Wärter der Stadt, dieser Lionel, hat die Frau gefunden. Was ist, wenn einer von den beiden es war? Richard wird uns umbringen, wenn sie uns durch die Lappen geht.“
    Ich stutzte. Richard? Die Frau? Was war hier los? Wussten andere schon von mir? Mary schaute mich fragend an und tippte mir dem ausgestreckten Zeigefinger auf meinen Brustkasten. Ich zuckte nur mit den Schultern. Die Stimme des Fremden klang laut und wütend:„Wenn du einen Job nicht ordentlich erledigen kannst, dann bist du der erste, den Richard zerreißt. Du sollst Augen und Ohren offen halten. Und jetzt verdammt nochmal, müssen wir sie suchen gehen. Und Richard anrufen.“
    Diese Aussage war klar und deutlich. Ich musste unbedingt wissen, wie der Kerl aussah. Ich lugte über das kleine Fensterbrett und versuchte durch die Scheiben etwas zu erkennen, doch das Glas war einfach zu schmutzig. Ich reichte Mary die Hand und zog sie zog sie flüsternd hinter mir her.
    „ Lass uns erst mal hier verschwinden.“
    Leise schlichen wir um die Ecke. Ehe ich mich versah, rannte ich plötzlich gegen eine fremde, unangenehm riechende Brust.

Schweiß, gemischt mit Fußpilz. Ist ja ekelhaft!
    Mary schreckte einen Schritt zurück. Eingehüllt in einer Wolke von kaltem Gestank hielt ich den Atem an. Der Mann mit dem Zopf trat ebenfalls hinzu und packte mich an den Schultern: „Wen haben wir denn da? Wenn das nicht unsere Rosendiebe sind. Was schleicht ihr denn hier herum?“
    Mary rief mit entsetztem Gesichtsausdruck und gleichzeitig unvorstellbar gefasster Stimme: „ Wir wollten nur gucken ob der Gärtner hier ist. O.k. Du hast uns erwischt. Die Dinger sind scheiße teuer im Laden. Aber wir können doch über alles reden. Du hast uns erwischt. Ich dachte, ich gebe dir zwanzig Euro, wir pflücken ein paar Rosen und damit haben wir beide was davon?“
    Er stand mir immer noch gegenüber. Seine Augen blitzten mich verräterisch und hasserfüllt an. Der Griff an meinen Schultern wurde zur Schraubzwinge. Ich dachte nicht lange nach, reagierte einfach nur intuitiv und handelte. Blitzschnell zog ich meine linke Hand zurück, ließ sie dann mit geballter Kraft nach vorne schnellen und traf den Scheißkerl mitten in den Solarplexus. Es gab ein leises Knacken, dann flog er gute zwei Meter von mir und schlug mit dem Rücken hart gegen einen Baumstamm. Er stöhnte auf. Im nächsten Moment rappelte er sich wieder auf und griff mich unter Stöhnen erneut an.
    „Sie ist es, verdammt.“ Japste er. „Sie ist es.“
    Mary brüllte: „Scheiße. Ach du Scheiße.“
    Ich spürte ihren Puls, als stände sie nah neben mir. Meine Sinne waren in Alarmbereitschaft und wie von selbst, kamen meine neuen Kräfte zum Einsatz, als hätte ich sie schon ewig besessen. Ich fühlte mich urplötzlich stark. Die Macht flimmerte auf meiner Haut, wie ein zweiter Mantel. Mary hatte mich bis jetzt nie im Stich gelassen, doch ich konnte ihre Angst fühlen und ich musste handeln. Sie war hier in Gefahr. Ich deutete ihr mit dem Kopf an, zu verschwinden und

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