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Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Titel: Sarah Boils Bluterbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Laue
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dem machte, was ich heute bin, besaß ich ein riesiges Landgut. Und Rolando, war zu dieser Zeit mein Stallbursche und engster Vertrauter. Als dein Vater mich verwandelte, blieb Rolando trotzdem bei mir. Einer der wenigen Menschen, die von meiner Existenz wussten und nicht versucht haben mich zu vernichten. Ich machte ihn einst zu meinem Handlanger. Aber nicht aus Blutgier. Rolando war ein feiner Kerl. Ein wenig unterbelichtet, aber herzensgut. Er war damals an der Pest erkrankt, also ließ ich ihn nicht sterben. Ich holte ihn auf meine Seite. Seit diesen Tagen glaubt er in meiner Schuld zu stehen. Er dient mir heute noch genauso, wie damals. Nur dass er jetzt sein eigenes Gewerbe hat, dank mir und mich gleichzeitig mit Blutkonserven versorgen kann.“
    Entsetzt schüttelte ich mit dem Kopf: „Du hältst dir einen Sklaven? Spinnst du? Das ist menschenunwürdig.“

Er ist ja eigentlich gar kein Mensch. Und dieser Rolando auch nicht.
    „ Ach, ist auch egal. Er ist ja auch nur ein Vampir wie du.“
    Lionels Augen blitzten auf. Seine Stimme wurde rauh und hart: „Was heißt hier auch nur…? Du wertest mich ständig ab. Glaubst du tatsächlich, ich hätte mir das ausgesucht? Ich hätte ein Schild um meinen Hals getragen? Mit der Aufschrift: Bitte beiß mich? Ist dir klar, wer mir das angetan hat?“
    Einen Moment lang beschämte es mich, war es doch mein Vater, der ihn zum gemacht hatte, was er nun war. Musste ich mich auch dafür verantworten? Wie ein schwerer Stein lag mir der Gedanke im Magen und zog mich in die Tiefe. Ich schwieg. Es war das Beste, was ich in diesem Moment tun konnte.

Kapitel 15
    Auf der Fahrt hielten wir noch kurz bei Mc Donald an und besorgten uns auf die Schnelle etwas zu Essen. Mary hielt es für eine ausgezeichnete Idee, sich an Iris vorbei zu lehnen und in den kleinen, roten, Kasten zu brüllen, aus dem eine piepsige Stimme nach unserer Bestellung fragte. Iris hatte kaum ihren Satz beendet, da rief Mary: „Habt ihr auch Blutwurstburger?“
    Lionel flitschte ihr mit zwei Fingern so feste in den Nacken, dass sie kurz laut aufschrie: „Sag mal spinnst du?“
    Mit gelassener und typisch ruhiger Stimme erwiderte er kokett: „Zügel einfach dein loses Mundwerk. Wir sollten uns so unauffällig wie möglich verhalten. Du treibst mich wirklich noch in den Wahnsinn.“
    Es war bereits nach vier Uhr in der Frühe, als wir drei Frauen uns in Marys Wohnzimmer aufs Sofa flegelten. Erschöpft streckten wir die Glieder von uns. Lionel saß wie eine Statue im Sessel und strahlte wieder eine selbstsichere und unbändige Gelassenheit aus. Iris, Mary und ich waren einfach nur müde und erschöpft. Meine Augen brannten und mein Körper hatte sic hnoch noch ganz erholt. Zusätzlich fehlte mir eine Mütze Schlaf. Gedankenversunken beobachtete ich den Altvampir, der genüsslich an seiner Zigarette zog. Der Qualm schwebte in wellenartigen Schwaden am Lichterkegel der kleinen Stehlampe vorbei. Er unterstrich die Stille im Raum und untermalte die Gefühlslage meiner Seele. Grau, schmutzig und giftig.
    Richard und seine Meute jagten mich, sie trachteten nach meinem Blut. Ein weiterer Altvampir manipulierte mich und ich hatte keine Möglichkeit, ihm aus dem Weg zu gehen. Das Blut des ersten Vampirs von Köln floss durch meine Adern und mein Vater tauchte in meinen Träumen auf.

Das ist doch völlig verrückt. Absolut irrational. Vielleicht passiert das alles gar nicht wirklich, vielleicht habe ich keine beste Freundin, die Mary heißt und vielleicht gibt es gar keinen Altvampir. Und vielleicht liege ich just in diesem Moment in irgendeiner Psychiatrie und stehe unter starken Medikamenten und lebe in einer imaginären Fantasiewelt?
    Die Gedanken des Zweifels wichen keinen Zentimeter, geplagt von diesen Zweifeln sprang ich auf, lief ins Bad und scheppte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Ich starrte in mein Spiegelbild. Langsam krabbelten die Tropfen an meiner Wange hinunter und fielen zurück ins Waschbecken. Kleine, graue Schatten umrahmten meine sonst so leuchtenden und ausdrucksstarken blauen Augen. Ich sah mitgenommen aus. An meinem T-Shirt klebte Blut. Ich rubbelte mit einem Frotteehandtuch mein Gesicht ab und lief ins Schlafzimmer. Bei Mary musste ich nicht lange fragen, so zog ich mir ein viel zu großes Shirt aus dem Kleiderschrank, lief zurück ins Bad und machte die Dusche an. Das Wasser perlte an meinem nackten Körper hinunter. Mit geschlossen Augen stand ich eine Weile einfach nur da und versuchte

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