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Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Titel: Sarah Boils Bluterbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Laue
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Stirn, legte sich in Falten. Sie stand auf und ging in die Küche. Mary und ich trabten wie zwei kleine Kinder hinter ihr her. Aus irgendeinem Grund füllte sie den Raum auf sanfte Weise mit einer dominanten Präsenz aus, die man nicht beschreiben konnte. Sie bat um einen Topf und einige Zutaten aus Marys spärlichem Gewürzregal.
    „Ich werde einen Schutzzauber über diese Wohnung legen.“
    „Bitte was willst du?“ Mary riss ihre müden Augen noch einmal auf und gluckste: „Das ist jetzt nicht dein Ernst? Du glaubst doch nicht wirklich an so einen Unsinn?“
    Die kleine Hexe schüttelte seelenruhig ein paar Gewürze und Kräuter in einen Kochtopf, goss etwas Wasser hinzu, wühlte in ihrer Hosentasche und holte einen kleinen Lederbeutel zum Vorschein.
    „So kann ich die Räume mit einem Bann belegen, der uns vor dem Bösen schützen wird. Für eine Weile sind wir sicher, quasi unsichtbar und wir können ein paar Stunden schlafen.“
    Ich zog die Augenbrauen hoch.
    „Natürlich, aber klar doch,“ ich seufzte.
    Der Wahnsinn wollte einfach nicht aufhören.
    Das Beste, was ich jetzt tun konnte, war einfach akzeptieren, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte, meine Psyche absolut als kaputt war und ich mich meinem Schicksal am besten ergab. Und wenn ich in meiner Fantasiewelt lebte, dann tat ich es eben. Allerdings fühlte sich das seit Tagen ziemlich real an. Lionel, der sich auf dem Sofa breit gemacht hatte, beobachtete argwöhnisch das bunte Treiben durch die offene Küchentüre und schüttelte ungläubig den Kopf. Ich verließ die Küche, gesellte mich zu ihm aufs Sofa und holte mein Handy aus der Tasche. Kein Anruf, keine SMS, Martin hatte mich gänzlich vergessen. Ein unangenehmer Geruch drang aus der Küche zu uns und ich rümpfte die Nase.
    „Da rollen sich einem ja die Fußnägel hoch.“
    Lionel steckte sich eine Zigarette an und grinste: „Die Hornhautpaste meiner Großmutter stank in etwa genauso.“
    „Mary,“ rief der Altvampir.
    „Kann ich mich bei dir mal schnell duschen und meine blutigen Klamotten ausziehen?“
    Dabei knöpfte er die ersten Knöpfe seines Shirts auf, warf mir einen provokanten Blick zu und zog es soweit hoch, dass sein makelloser Bauch zum Vorschein kam. Wie im Chor schrien Mary und ich gleichzeitig: „NEIN!!“
    Lionel grinste bis über beide Ohren: „Okay, dann muss ich jetzt mal zu mir fahren, ich muss mir das Blut vom Körper waschen und frische Klamotten anziehen. Ich hoffe nur, dass man mich nicht verfolgt. Und dass euer Zauberkrempel hier euch wirklich hilft.“
    „Stimmt, keine gute Idee,“ entfuhr es mir. Sollte Iris Gebräu keine Wirkung zeigen, war es mehr als sinnvoll Lionel hier zu behalten.
    „Du kannst hier duschen. Wir waschen deine Sachen schnell durch und schmeißen sie in den Trockner.“
    Lionel erhob sich und schenkte mir einen vielsagenden Blick:„Kommst du mit ins Bad und ziehst mich aus?“
    Mary gluckste um die Ecke: „Reiß dich zusammen mein Freund. Sonst fliegst du doch noch achtkantig raus.“
    Mit einem lauten Lachen entschwand er Richtung Dusche. Es dauerte keine Sekunde, da hörte man das Wasser schon plätschern und Lionels Stimme ertönte aus dem kleinen Badezimmer: „ Ich krieg die Waschmaschine nicht an. Sarah, wenn du mir nicht hilfst, komme ich splitternackt in den Flur gerannt.“
    „Dieser Mistkerl“, entwiche es mir. Ich gab mich geschlagen und stand seufzend auf. Der Dampf des heißen Wassers hatte den winzigen Raum eingenebelt und von seinem makellosen Körper waren nur noch schemenhaft Umrisse zu erkennen. Ich fühlte wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Klasse!!! Wieso passierte mir das ständig?

Ich bin erwachsen, ich stehe über den Dingen.
    Mich an diese Gedanken klammernd, schmiss ich Lionels Kleidung in die Maschine, stellte das Schnellwaschprogramm ein und verließ fluchtartig das Badezimmer. Keine zehn Minuten später, ich lag auf dem Sofa und versuchte Schlaf zu finden, stand er mit einem hellblauen Handtuch um die Hüften mitten im Wohnzimmer und schritt auf mich zu. Seine elfenbeinfarbene, glatte und unbehaarte Brust löste in mir wellenartiges Verlangen aus. Hitze durchströmte meinen Körper. Sein Haut war von Kopf bis Fuß makellos, die Wunden hatten sich komplett geschlossen.

Wie unfair. Ich liege hier und hab noch immer Hämatome und Kratzer.
    Ich schluckte, schloss die Augen und versuchte mich krampfhaft zu beherrschen.

Sehe denn nur ich seine Schönheit? Wieso starren Mary und Iris ihn nicht

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