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Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Titel: Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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wollte es eigentlich nicht lesen«, erklärte sie mit Unschuldsmiene. »Aber er will dich sofort sehen, und anscheinend weißt du, was er von dir will.«
    Ich lächelte gezwungen. »Super. Danke, dass du es mir gesagt hast.«
    »Und? Was will er? Ein mitternächtliches Rendezvous? Ein kleines Techtelmechtel?« Sie lächelte mich mit strahlend weißen Zähnen an. »Sarah, ich bin ja so beeindruckt. Ich hatte fast wirklich den Eindruck, als würdest du immer noch an dem dummen Thierry hängen. Du hättest es mir sagen sollen, statt so ein Geheimnis um den neuen Leckerbissen zu machen. Dann hätte ich mich doch nicht erst bemüht, dich mit Jeremy zusammenzubringen.«
    »Offensichtlich bin ich ein wahres Rätsel.« Ich seufzte resigniert. »Wenn es um den Leckerbissen geht.«
    »Einzelheiten! Ich will Einzelheiten wissen!«

    George hob die Brauen. »Da sind wir schon zu zweit. Ich wohne mit dir zusammen, und selbst ich wusste nichts davon. Du hast Geheimnisse vor deinen besten Freunden, Sarah?«
    Wenn die wüssten.
    Ich ließ das Telefon in meine Tasche gleiten. »Richtig. Nun, ich glaube, ich mache Schluss für heute.«
    Amy und George tauschten einen Blick.
    »Na schön«, sagte sie schmollend. »Wie du willst. Aber ich finde schon noch raus, wer dieser geheimnisvolle neue Mann in deinem Leben ist. Du wirst schon sehen.«
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Du bist jetzt ja unsterblich. Also nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.«
    Dann schnappte ich mir meinen Mantel und verließ den Club, wobei ich versuchte, Amys bösen und Georges neugierigen Blick nicht zu beachten. Keiner von beiden versuchte mir zu folgen, was angesichts meiner schlechten Laune und vor allem meines Ziels sehr gut war.
     
    »Hast du meine Nachricht erhalten?«
    Gideons tiefe Stimme begrüßte mich in seiner verdunkelten Suite im vierten Stock des Madison Manor. Wenn ich überhaupt einen Lichtblick in diesem ganzen finsteren Szenario entdecken konnte, dann dass das luxuriöse kleine Hotel in Spadina und Bloor, in dem Annex genannten Teil von Toronto, nur ein paar Blöcke vom Darkside entfernt lag. Sein Zimmer in dem restaurierten viktorianischen Herrenhaus war sogar mit einem Kamin ausgestattet, der allerdings nicht brannte, obwohl es ziemlich kühl war. Soweit ich wusste, ging Gideon nicht aus. Wozu auch,
wenn er mir nur eine SMS schicken musste, damit ich alle Aufgaben für ihn erledigte?
    Einzig im Bad brannte Licht. Der Wohnraum der Suite lag im Dunkeln, und die Vorhänge waren zugezogen. Links von mir führte eine zweiflügelige Glastür auf den schneebedeckten Balkon, der zur Madison Avenue hinausging.
    »Ganz offensichtlich«, erwiderte ich gereizt. »Schließlich bin ich hier, oder etwa nicht?«
    »Allerdings.«
    »Kann ich das Licht anschalten?« Ich tastete an der Wand nach dem Schalter.
    »Mir wäre lieber, wenn du das nicht tun würdest.«
    Aber es war schon zu spät, denn ich hatte bereits das Deckenlicht angeknipst. Gideon starrte mich aus dem Sessel in der Ecke an. Er hob zunächst aus einem Reflex heraus die Hand, um die Narben in seinem Gesicht zu bedecken, umklammerte dann aber stattdessen die Armlehne.
    Ich hatte ausreichend Bilder von Gideon aus seiner Zeit vor dem Unfall gesehen und wusste, dass er äußerst attraktiv gewesen war. Diese Zeiten waren vorbei. Eine Seite seines Gesichts war zwar immer noch attraktiv und makellos, die andere Hälfte jedoch war von hässlichen, entstellenden Narben übersät.
    Als ich ihm zum ersten Mal begegnet war, bevor ich wusste, wer er wirklich war, hatte er sein Gesicht mit einem Schal bedeckt, um seine Identität und sein entstelltes Gesicht vor mir zu verbergen, und sich als der Rote Teufel ausgegeben. Jetzt verließ er vermutlich nicht einmal mehr dieses Zimmer. Die Narben waren nicht alles; er litt auch
schreckliche Schmerzen, denn das Höllenfeuer brannte nach wie vor in ihm. Er war, vorsichtig ausgedrückt, alles andere als ein glücklicher Mensch.
    »Wie geht es dir?«, fragte ich.
    »Genauso wie ich aussehe.«
    »So schlimm, ja?«
    Er hob eine Braue. »Eher noch schlimmer.«
    »Das geschieht dir ganz recht. Hast du jemals etwas von Karma gehört? Vielleicht ist das die Strafe dafür, dass du so viele Vampire umgebracht hast.«
    »Vielleicht.« Er holte Luft und atmete dann langsam aus. »Hast du es?«
    »Ja.« Natürlich wusste ich, was er meinte. Ich griff in meine Tasche und zog ein kleines Päckchen hervor. Ich wusste nicht, was es war, sondern hatte nur erfahren, wo ich es

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