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Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Titel: Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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abholen sollte. Der Mann hinter dem Verkaufstresen in dem New-Age-Laden hatte es mir heute mit einer Miene überreicht, als wüsste er genau, wer ich war und was ich wollte. Er hatte keinerlei Fragen gestellt.
    »Gib es mir.«
    Als ich mich Gideon näherte, wandte er das Gesicht ab, damit ich seine Narben nicht erkennen konnte. Ich hätte fast die Augen verdreht. Gideon war wirklich übertrieben eitel. Er fand es furchtbar, wie er jetzt aussah, und wollte nicht, dass irgendjemand das bemerkte. Vorwerfen konnte ich ihm das allerdings nur schwer, denn er sah wirklich höllisch aus. Und zwar im wörtlichen Sinn.
    Die Narben schienen sich auszubreiten und schlimmer zu werden und bereiteten ihm offenbar zunehmend stärkere Schmerzen. Bei der Vorstellung verkrampfte sich unwillkürlich
mein Magen. Er hatte mich mit dem Leben der Leute erpresst, die mir etwas bedeuteten, um mich so dazu zu bringen, ihn zu zeugen. Er hatte mit einem Knoblauchpfeil auf mich geschossen, um mich zu betäuben – zweimal ! Er hatte mich gezwungen, mich von dem Mann zu trennen, den ich liebte.
    Gideon Chase war böse, keine Frage.
    Aber ihn direkt anzusehen erinnerte mich daran, wie schwer ich es ertragen konnte, jemand dauerhaft leiden zu sehen, egal wer er war oder was er getan hatte.
    Ich war wirklich schrecklich weichherzig.
    »Ist das etwa Sorge, die ich da in deinem Gesicht sehe?«, fragte er mit einem kleinen Lächeln in seinen grünen Augen, als hätte er meine Gedanken gelesen.
    »Sorge? Um dich? Wohl kaum. Ich hasse dich. Und in drei Tagen, wenn das alles vorbei ist, will ich dich nie wieder sehen.«
    Er schüttelte seinen vernarbten Kopf. »Ich glaube kaum, dass du mich nur halb so viel hasst, wie du mich gern hassen würdest.«
    Nach allem, womit er mir gedroht hatte, nach allem, wofür er stand, wäre es vollkommen verrückt und unlogisch, irgendetwas anderes als Hass für ihn zu empfinden.
    Richtig?
    Klar.
    »Nein, glaub mir«, versicherte ich ihm. »Ich verachte dich.«
    Er spitzte spöttisch die Lippen. Nur an einer Stelle, an der das Narbengewebe zu dick war, rührte sich nichts. »Ganz ehrlich, ich glaube, du solltest mir dankbar sein,
dass ich dir geholfen habe, diese Affäre mit dem Meistervampir zu beenden.«
    Ich verschränkte die Arme. »Ich diskutiere mit dir nicht über Thierry.«
    »Das brauchst du auch gar nicht.« Er legte das Päckchen, das ich mitgebracht hatte, auf den kleinen Tisch neben sich und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Ich sage ja nur, dass er dich nicht zu schätzen wusste.«
    »Kann ich jetzt gehen?« Ich warf einen Blick zur Tür.
    »Gleich. Ich glaube, du hast mich vollkommen falsch verstanden, Sarah. Du redest dir ein, dass ich ein böser Mann bin …«
    »Du bist ein böser Mann«, erinnerte ich ihn.
    »Wenn ich wirklich böse wäre, hätte ich dich dann in jener Nacht davor bewahrt, erstochen zu werden? Wenn es mich nicht gäbe, wärst du jetzt tot. Ich habe dir auch diese besondere Goldkette besorgt, die du jetzt um den Hals trägst.«
    Ich tastete unwillkürlich nach der Kette. »Das hast du doch alles nur getan, damit ich mache, was du willst.«
    Er seufzte. »Ich verstehe einfach nicht, wieso die Atmosphäre zwischen uns so unerfreulich sein muss. Wir können doch Freunde sein.«
    » Freunde ?«, wiederholte ich. »Du bist ein Jäger, und ich bin ein Vampir.«
    »Na und?« Er sah mich belustigt an.
    »Ich gehe jetzt. Ich habe dir dein … was auch immer das ist, gebracht. Viel Spaß noch.« Ich drehte mich um und wollte gehen.
    »Willst du nicht bleiben und sehen, was es ist?«

    Eigentlich schon. Ich war überaus neugierig, Asche auf mein Haupt. Ich hatte mich entschieden, das Päckchen nicht zu öffnen, als ich es erhalten hatte, denn schließlich ist Neugierde gefährlich und dergleichen. Ich war dem Tod in letzter Zeit häufig genug begegnet und wollte gern jedes weitere Risiko meiden.
    Es knisterte, als er das Päckchen von dem braunen Packpapier befreite. Ich drehte mich auf dem Absatz um, als er eine schwarze Box hervorholte und sie öffnete.
    »Eine Armbanduhr?«, fragte ich wenig beeindruckt. »Die sollte ich für dich abholen? Ich muss schon sagen, das ist nicht gerade aufregend.«
    »Das ist eine ganz besondere Uhr. Sie ist zwar nicht so besonders wie deine Kette, aber fast.« Er fuhr mit der Spitze seines Zeigefingers über das Glas der schlichten Uhr. Dann strich er über die Narben in seinem Gesicht. »Es ist ein Schönheitsbann, der in einen tragbaren Gegenstand

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