Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Titel: Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
Vom Netzwerk:
zumindest ein Lichtblick.
    Mein Mobiltelefon vibrierte, und ich zog es aus meiner Handtasche, um auf das Display zu sehen.
    ANRUF VON G.
    Der Tag entwickelte sich nicht gut.
    Ich überlegte, ob ich warten sollte, bis die Mailbox ansprang, aber mit einem Blick zu George, der ganz auf den Gardiner Expressway konzentriert war, nahm ich das Gespräch an.
    »Ja?«, meldete ich mich.
    »Ist dein Treffen mit dem jungen Hexenmeister gut gelaufen?«, fragte Gideon.
    Die Härchen auf meinen Armen stellten sich auf. Anscheinend wusste er immer, wo ich mich aufhielt, als hätte er übernatürliche Kräfte anstelle von Spionen. Das war extrem nervig. »Nein.«
    »Bist du immer noch verflucht?«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Wer ist das?«, fragte George und stellte das Radio leiser. »Ist das Amy?«
    »Nein«, erklärte ich. »Das ist eindeutig nicht Amy.«
    »Amy bekommt gerade eine Gesichtsbehandlung, nachdem sie sich die Hände hat maniküren lassen«, wurde ich von Gideon informiert. »In einem hübschen kleinen Spa Schrägstrich Friseursalon namens Studio Fünf. Sie gibt genau fünfzehn Prozent Trinkgeld, falls es dich interessiert.«

    Vermutlich wäre ein Laden, der nur Vampire zur Kundschaft hatte, nicht gerade begeistert zu erfahren, dass Gideon ihn entdeckt hatte. Und das so mühelos. Selbst wenn ich mich jemals vor Jägern sicher gefühlt hätte, löste sich dieses Gefühl gerade in Wohlgefallen auf. Dachten wir wirklich, unsere Vampirclubs wären absolut geheim und sicher?
    »Ich kann jetzt nicht reden«, sagte ich.
    »Würde George nicht gern von unserer kleinen Partnerschaft wissen?«
    »Das würde ich so nicht sagen.« Ich schluckte, als ich daran dachte, in welchem Zustand ich ihn gestern Abend in dem Hotelzimmer zurückgelassen hatte. »Geht es dir heute besser?«
    »Siehst du, ich wusste , dass du mich magst.«
    Ich biss die Zähne zusammen. »Wohl kaum. Aber du warst in ziemlich schlechter Verfassung.«
    »Ich glaube, ich sehe jetzt alles in allem ganz gut aus.« Er schwieg kurz. »Aber du hast recht. Mir geht es nicht gut. Wenn ich noch zwei Tage durchhalte, wird alles besser.«
    »Was willst du? Oder wolltest du mich nur daran erinnern? Kannst du mich nicht in Ruhe lassen, bis ich dich unbedingt wiedersehen muss?«
    »Wenn ich dich in Ruhe lasse, rast du aus der Stadt und versuchst einfach, die Geschehnisse zu ändern. Wenn du dich noch ein paar Tage benimmst, bin ich geneigt, dir mehr Freiraum zu lassen.« Seine tiefe Stimme klang nicht mehr ganz so charmant. Das sollte mir eine Warnung sein. Ich war noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Ob er wohl wusste, wie knapp ich davor gewesen war, seine Pläne platzen zu lassen?

    »Ich benehme mich.«
    »Ich weiß, dass du heute Morgen Thierry gesehen hast. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir vereinbart hatten, dass das nicht vorkommt.«
    Ich spürte, wie sich eine panische Kralle um mein Herz schloss und es zerquetschte. »Das hatte nichts zu bedeuten, er war nur zufällig da. Ich wollte ihn nicht treffen.«
    »Ich glaube dir.« Aber irgendetwas in seiner Stimme sagte mir, dass er mir nicht glaubte. »Sorge bitte dafür, dass das nicht noch einmal vorkommt.«
    »Nun, nachdem du so brav bitte gesagt hast.«
    »Ich will dich später sehen. Ich brauche etwas von dir.«
    »Was? Eine geistreiche Antwort? Da hast du dich verwählt.«
    »Etwas anderes. Komm um acht Uhr zu meinem Hotel. Ich erwarte dich.«
    Er legte auf. Ich hatte das Telefon so fest umklammert, dass meine Finger taub wurden.
    Ich räusperte mich. »Okay, Mom. Schön, dass du angerufen hast. Ich hoffe, dass ich dich und Dad bald besuchen kann. Wiedersehen.«
    Ich klappte das Telefon zu und sah zu George, der mich verwirrt anstarrte. »Das war deine Mom? Ich habe ja nur die eine Seite gehört, aber das klang ziemlich merkwürdig.«
    »Du kennst meine Mutter nicht sehr gut.«
    Ich glaubte zu wissen, was Gideon von mir wollte. Jetzt, wo er wusste, dass ich nach einer Lösung für meinen Fluch gesucht hatte, dachte er, ich wäre verzweifelt genug, im
Tausch für das Zauberbuch den Roten Teufel ans Messer zu liefern.
    Da hatte er recht.
    Ich kannte den Kerl nicht. Vielleicht war er böse. Vielleicht hatte er es verdient, unter Gideons Pflock zu enden.
    Vielleicht aber auch nicht.
    Wenn ich weiter so unentschieden war, würde ich den Fluch nicht loswerden. Ich hakte meinen Finger in die Kette. Ich brauchte mehr Zeit, um mir über alles klar zu werden. Ich musste ihn noch etwas hinhalten. So lange wie

Weitere Kostenlose Bücher