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Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Titel: Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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versteckt und gewartet, bis die Polizei weg war. Dann haben sie Renate einfach aus Levics Kofferraum gezerrt und auf dem Parkplatz liegen gelassen. Deshalb also: Brand und Levic und Kaiser. «
    In diesem Moment fiel Sarah die Zeitungsmeldung über Tobias Blank wieder ein, der mit zu viel Promille am Steuer erwischt worden war. Sie glaubte, dass auch Blank mit von der Partie gewesen war. Doris Heinlein schien ihn jedoch nicht im Visier zu haben, und Sarah würde sie auf gar keinen Fall darauf aufmerksam machen, dass ein Täter auf ihrer Liste fehlte.
    » Ich wollte, dass sie begreifen, was sie Renate angetan haben! «
    » Und? Haben sie es begriffen? «
    Doris Heinlein schüttelte resigniert den Kopf.
    » Nein. Diese Scheißkerle haben nur um ihr eigenes Leben gezittert. Versprichst du mir, der Polizei das Geständnis zu geben und zu der Madonna in den Dom zu gehen? «
    Sie öffnete ihre Handtasche, griff hinein und zog eine Pistole heraus.
    Sarah wich erschrocken einen Schritt zurück und hob abwehrend ihre Hände. » Ich versprech’s ja « , beeilte sie sich zu antworten.
    » Keine Angst. Ich habe nicht die Absicht, dich zu erschießen. Bis vorhin wusste ich ja nicht mal, dass du kommen würdest, aber es ist sicher vom Schicksal so gewollt, dass ausgerechnet du mich findest. «
    Sie wirkte auf einmal gelöst, zufrieden, fast glücklich. Sie schob den Lauf der Pistole in ihren Mund und drückte ab.
    Sarah stockte der Atem.
    Sie stand erstarrt vor Schreck mit aufgerissenem Mund da. Ihr Herzschlag setzte aus, der Schock legte seine Hände um ihren Hals und drückte zu. Ganz fest. Sie brachte keinen Laut heraus. Sie drohte zu ersticken. Verzweifelt schnappte sie nach Luft, wie eine Ertrinkende, und dann endlich begann sie zu schreien.
    Sie schrie über den Parkplatz, sie schrie um ihr Leben, sie schrie um ihren Verstand.
    Irgendwann spürte sie eine Hand, die sie wegzog. Die sie wegzog von dem Platz hinüber zu der Mauer.
    Es war Stein. Er war gekommen, um sie zu retten. Zu retten vor dem Anblick einer Toten, die sich den Kopf weggeschossen hatte. Er drehte ihren Kopf behutsam weg von der Leiche. Sie sah wieder auf die beleuchtete Stadt. Es sah alles so aus wie vorher. Das Riesenrad, der Fernwärmeturm, der Stephansdom – alles stand an seinem Platz. Alles war dort, wo es sein sollte. Auch Doris Heinlein. Sie war bei ihrer großen Liebe. Alles war gut.
    Sarah drehte sich nicht um. Sie hörte die Rufe, die Sirenen, die hektischen Schritte. In ihr jedoch war es vollkommen still.
    Plötzlich spürte sie, dass ihr eine Decke um die Schultern gelegt wurde. Eine Frau in Rotkreuz-Uniform sprach sie an. Sarah konnte nicht hören, was sie sagte.
    Irgendwann begann sie zu schluchzen. Die Frau nahm sie in die Arme und hielt sie fest. Sarah ließ ihren Tränen freien Lauf.
    Die Zeit verstrich. Einsatzkräfte kamen und gingen.
    Irgendwann stand Stein neben ihr.
    » Sie sah so glücklich aus « , sagte Sarah leise. Sie wischte mit dem Handrücken über ihre Wangen. » Sie lächelte, als sie abdrückte. «
    Wieder kamen ihr die Tränen.
    » Ich will nach Hause «, sagte sie leise.
    » Ich habe David schon angerufen « , sagte Stein.
    In dem Moment fuhr David vor, parkte, sprang aus dem Wagen und stürzte auf sie zu. Ohne ein Wort zu sagen, legte er ihr seinen Arm um die Schultern, führte sie langsam zum Auto und brachte sie sofort nach Hause.
    In der Wohnung wartete Chris schon auf sie.
    Sarah stellte sich unter die Dusche und ließ das heiße Wasser über ihren Körper laufen. Danach zog sie frische Sachen an und setzte sich zu den beiden Männern in die Küche.
    Chris hatte Frühstück gemacht. Sie war überrascht, dass der Kaffee ihr schmeckte und dass sie ein Hungergefühl verspürte.
    Während sie an einer Marmeladensemmel kaute, zog sie das Geständnis, das Doris Heinlein ihr anvertraut hatte, aus ihrer Tasche und überreichte es David.
    » Mach eine Kopie davon, bevor du es Stein überlässt. Damit können wir sicher noch etwas anfangen. «
    Dann stand sie auf und ging in ihr Zimmer. Sie ließ die Tür offen stehen und legte sich ins Bett. Das leise Murmeln aus der Küche und das Schnurren ihrer Katze begleiteten Sarah in einen tiefen traumlosen Schlaf.

NOVEMBER
    SARAH PAULI
    E inen Tag nach Allerseelen ging Sarah in den Stephansdom und löste ihr Versprechen ein. Sie setzte sich nah vor die Dienstbotenmadonna, gab sich einen Ruck und begann, der Heiligenfigur stumm die ganze Geschichte zu erzählen.
    Als sie geendet hatte,

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