Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
Größe damit zumindest handlungsunfähig wurde, bewies die krakenähnliche Kreatur in den nächsten Augenblicken das Gegenteil.
Das Wesen schnellte vor, bewegte sich dabei mit einer Geschwindigkeit, die man ihm angesichts seiner plumpen, schwerfällig wirkenden Gestalt gar nicht zutraute.
Unwillkürlich wichen alle einen Schritt zurück.
Die anfängliche Erstarrung hatte sich nun gelöst.
Die Khmer ergriffen in diesem Moment die heillose Flucht.
Ihre schlimmsten Befürchtungen schienen sich in diesem einen Moment zu bewahrheiten. Eine Ausgeburt der Hölle oder eines Albtraums - dafür mußten sie dieses Wese zweifellos halten.
Und sie handelten entsprechend. Sie rannten davon. Blankes Entsetzen saß ihnen im Nacken.
Das Wesen verharrte indessen.
Pierre Marquanteur zog seinen Revolver.
"Lassen Sie, verdammt noch mal, das Ding stecken!" fuhr Kurt von Breden den ehemaligen Legionär an.
"Sicher ist sicher!"
"Da haben wir die Chance, ein Exemplar der unbekannten Spezies von Sternfahrern, aus der Nähe zu sehen und Sie haben nichts anderes im Sinn, als darauf zu schießen!"
"Ich möchte mich nur verteidigen können, falls diese Kreatur uns angreift!"
"Die einzigen, die bislang angegriffen haben waren unsere Khmer-Begleiter!"
"Sie haben recht. Ein Grund mehr anzunehmen, daß diese Kreatur auf uns nicht gut zu sprechen ist."
Das Wesen verharrte, schien abzuwarten.
Seine Augen musterten uns.
"Sieh nur, Vater!" stieß jetzt Clarissa von Breden hervor.
"Die Wunde! Sie schließt sich!"
"Tatsächlich!" murmelte der Professor.
Der Vorgang der Regeneration ging mit einer Geschwindigkeit vonstatten, die geradezu atemberaubend war. Die Wunde schloß sich, die Membran bildete nach wenigen Augenblicken wieder ein Ganzes. Lediglich eine dunkle Stelle wies noch darauf hin, daß sich hier vor wenigen Minuten noch eine Verletzung befunden hatte, die jedem irdischen Organismus zum tödlichen Verhängnis geworden wäre. Das Wesen zog sich etwas zurück, kroch über den Boden und veränderte dabei seine Form. Neue Tentakel wuchsen aus dem Körper heraus, andere zogen sich dafür zurück und verschwanden.
"Sollte das Biest angreifen, werde ich feuern!" kündigte Marquanteur an.
"Sie haben doch gesehen, wie wenig mit einer Schußwaffe gegen diese Spezies auszurichten ist!" fuhr Kurt von Breden auf.
"Ein konzentrierter Beschuß mit einer Vielzahl von Kugeln dürfte nicht ohne Wirkung bleiben", erwiderte Marquanteur.
"Zumindest sollte man das mal ausprobieren."
"Gar nichts werden Sie!" zischte von Breden.
Das Wesen zog sich zurück. Es stieß röchelnde Laute aus, bildete dabei eine Öffnung, die wie ein Mund wirkte. Ein zahnloser Schlund, der sich langsam öffnete und jetzt ein Geräusch ausstieß, das wie ein Stöhnen klang.
Überraschend schnell bewegte sich die Kreatur dann davon, walzte einige Stauden unter ihrem Gewicht nieder und verschwand im Unterholz.
"Hinterher!" rief von Breden.
"Dieses Wesen scheint vollkommen verängstigt zu sein", stellte Logan fest. "Wenn wir ihm das nächste Mal begegnen, wird es uns wohl kaum freundlich gegenübertreten."
"Auf jeden Fall muß sich das Raumschiff, mit dem es gelandet ist, hier ganz in der Nähe befinden", erwiderte von Breden.
Er schlug mit einer Machete das Unterholz zur Seite, kämpfte sich regelrecht seinen Weg frei und versuchte, die Spur der Kreatur nicht zu verließen.
Noch war sie deutlich sehen.
Niedergewalzte Pflanzen kennzeichneten den Weg, den das Wesen entlanggekrochen war. Aber schon sehr bald würde es im botanischen Gewimmel des Dschungels verschwunden sein.
Clarissa folgte ihrem Vater.
"Kommen Sie", sagte sie an Logan und Marquanteur gerichtet, die noch einen Augenblick zögerten.
Logan zuckte mit den Achseln.
Dann folgte er den Spuren von Bredens.
Marquanteur war der Letzte. "Keine Ahnung, ob das, was wir tun richtig ist", knurrte er dabei.
*
Sie hetzten durch den Dschungel, folgten der Kreatur so schnell es die Verhältnisse zuließen. Aber das amorphe Wesen, dem sie auf der Spur waren, hatte im Hinblick auf eine Fortbewegung im Dschungel enorme Vorteile gegenüber seinen zweibeinigen Verfolgern. Es bewegte sich ähnlich einer Schlange vorwärts. Möglicherweise war es sogar in der Lage, auf Bäume zu klettern und sich im dichten Geäst zu verbergen.
Es dauerte nicht lange, bis die Gruppe mehr oder minder die Orientierung ebenso verloren hatte wie die Spur des Monstrums.
Kurt von Breden hielt sich die Seite.
Er atmete
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