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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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als nur zwei Zugänge zur Stad t“, erklärte Danfalius, und bedeutete ihnen, ihm langsam zu folgen. Wenige Schritte entfernt ragte der Palisadenzaun auf, in den ein Portal eingelassen war, welches dem, das Benalir und seine Gefährten bei ihrer Ankunft passiert hatten, frappierend ähnelte. Es gab also zwei Hauptzugänge.
    Doch Benalir kam nicht umhin, sich einzugestehen, dass ihn Gewissensbisse plagte n, als er in der Ferne Rauchschwaden aufsteigen sah. Er hätte sich Zoranos Massen lieber in den Weg gestellt, auch wenn Danfalius dies für lebensmüde hielt. Es wäre seiner Ansicht nach allemal ehrenhafter gewesen, als sich durch das Hintertor davonzustehlen, während in der Stadt noch viele Leute um ihr Leben und ihre Familie bangten. Allerdings war ihm bewusst, dass auf seinen Schultern noch eine weitaus größere Verantwortung lastete. Der Ring der Gnublungen, den er derweil in seinem Reisebündel verstaut hatte, erinnerte ihn mit jeder Minute daran.
    Benalirs Gedankengänge äußerten sich offenbar zu deutlich auf seinem Antlitz, denn Danfalius sprach nun: „Bereue nicht, was du getan hast, Benalir. Du hättest nich ts ausrichten können. Die Bewohner von Fulna kennen die verwinkelten Gassen und werden deren geheime Ausgänge zur Flucht nutzen.“
    „Aber ihre Heimat wird nie wieder so sein wie früher“, bemerkte Alana niedergeschlagen. Sie schaute in Richtung der lodernden Flammen, die wie Dämonen der Hölle aufflackerten, und trotz des Regens nicht vollkommen erloschen.
    „Das stimmt leider “, pflichtete Danfalius ihr bei, und wollte gerade noch etwas hinzufügen, als das Tor vor ihnen mit einem ohrenbetäubenden Lärm zerbarst.
    Unversehens lag der Geruch von Schwefel in der Luft. Dichte Dampfschwaden zogen auf und verebbten allmählich, bis sie den Blick auf eine Gestalt freigaben, bei deren Erscheinung sie allesamt den Atem anhielten: Der ganz in schwarz gekleidete Reiter, dessen Antlitz eine Kapuze verhüllte, thronte erhaben wie ein König und bedrohlich wie eine Flutwelle auf einem unnatürlich groß gewachsenen Wolf. Die roten, stechenden Augen des Tieres glühten und fixierten die Umgebung.
    Benalir schluckte. Es hätte der verängstigten Blicke seiner Gefährt en nicht bedurft, um zu verstehen, wem sie sich hier gegenüber sahen. Erlon hatte ihm vor noch gar nicht allzu langer Zeit von den Zurdrûks, den mächtigsten Dienern Zoranos, erzählt. Damals hatte er schon vom Hörensagen eine Gänsehaut bekommen, insbesondere, da er ohne das Zutun des Waldelfen seinem Feind längst in die Hände gefallen wäre.
    Nun jedoch empfand er sehr viel mehr als nur Furcht. Ein unsägliches Grauen durchströmte Benalir angesichts eines solch unantastbar scheinenden Widersachers.
    Niemand, weder seine Freunde noch Danfalius, wagten es, auch nur eine Silbe auszusprechen oder eine Bewegung zu vol lführen, und obwohl das Gesicht des Zurdrûks nicht auszumachen war, konnte Benalir sich lebhaft vorstellen, wie dieser ihre Angst in ganzen Zügen auskostete. Nachdem sie einige Sekunden, die ihm wie eine Ewigkeit deuchten, auf diese Art und Weise zugebracht hatten, stieg der Wolfsreiter aus dem Sattel, und ging auf sie zu. Die mit Eisen beschlagenen Stiefel schepperten. Keiner wagte es, sich von der Stelle zu rühren. Benalir hatte nicht die geringste Ahnung, wie es den anderen erging, er für seinen Teil hätte sich auch dann nicht bewegen können, wenn seine Mitstreiter plötzlich losgelaufen wären. Es schien beinahe so, als hielte ihn eine unsichtbare Macht zurück. Eine Macht, gegen die anzukämpfen er nicht imstande war.
    Dann ertönte die Stimme, die er nie zuvor gehört, und doch so sehr gefürchtet hatte. „Endlich stehen wir uns von Angesicht zu Angesicht gegenüber“, zischte Kenitra und klang dabei teuflischer als eine Giftschlange. „Lange habe ich nach dir gesucht, Benalir.“
     
    Der eisige Tonfall ließ Benalir einen Schauer über den Rücken laufen. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Weglaufen? Undenkbar! Etwas erwidern? Seine Zunge schien ihm nicht mehr zu gehorchen.
    „Bei den Göttern, wer oder was bist du, und was willst du von uns?!“
    Verwundert schaute Benalir s ich um. Danfalius hatte seinen ganzen Mut zusammengenommen, um diese Frage zu stellen, denn auch er zitterte unverkennbar, was er jedoch zu unterdrücken versuchte. Benalir wäre es lieber gewesen, der Schriftsteller hätte geschwiegen, doch nun wandte sich ihr Gegenüber Danfalius zu.
    „Du maßt dir an, mich zu fragen,

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