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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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wer ich bin?“ Die Stimme bebte. „Allein für eine solche Äußerung sollte ich dir deine unbeholfene Zunge herausreißen, Hundesohn!“ Eine matt glänzende und tödlich scharfe Klinge blitzte auf. Im Bruchteil einer Sekunde hatte diese den Hals des Literaten anvisiert. „Einmal sage ich es dir, und bete, dass ich dich danach am Leben lasse: Kenitra steht vor dir, einer der sieben Zurdrûks und engsten Vertrauten des dunklen Herrschers. Hüte dich also, wenn du mit mir sprichst …“ Danfalius zuckte, entgegnete jedoch nichts und deutete ein Kopfnicken an.
    „Na also.“ Kenitra ließ von dem Eingeschüchterten ab und richtete seine Waffe stattdessen auf Benalir. „Du … ist dir eigentlich bewusst, dass ich wegen dir unzählige ruhelose Nächte hinter mir habe? Den dunklen Lord verlangt es sehr nach deiner Wenigkeit. Ich weiß nicht, warum mein Meister einen einfachen Burschen wie dich fürchtet, aber ich muss zugeben, dass ich dich unter Umständen unterschätzt habe. Du bist der Erste, der mir auf so lange Zeit gesehen entkommen ist.“
    Benalir starrte seinen beharrlichen Verfolger ungläubig an. Was sollten diese Schmeicheleien? Wollte Kenitra seinen Triumph etwa noch süffisanter auskosten? Konfuse Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, dass die Blicke seiner Gefährten unablässig auf ihm ruhten. Vor allem Danfalius wirkte verstört. Benalir konnte es ihm nicht verdenken, hatte der Schriftsteller doch nie die Abgründe für ihr Hiersein erfahren.
    Als Kenitra erneut zu sprechen begann, klang sei ne Stimme gekünstelt freundlich. „Weißt du, Schmiedsohn, ich für meinen Teil habe überhaupt nichts gegen dich. Aber der Meister hat nun einmal einen Narren an dir gefressen, also verhalte dich anständig, und folge mir und meinen Truppen. Glaub mir, es wird dir nicht schlecht bei uns ergehen. Lord Zorano möchte nur… ein bisschen mit dir reden.“
     
    Es waren die letzten Worten, die bewirkten, dass Benalir seine Stimme wiederfand. „Reden? Worüber könnten ein Tyrann und ein Schmied wie ich schon groß sprechen?“
    Kenitra zögerte einen Augenblick, dann antwortete er: „Ich befürchte, du verkennst die Lage, mein Junge. Wenn der Herr der Schatten eine Konversation mit dir wünscht, dann hast du zu gehorchen! Solltest du nicht freiwillig mitkommen, muss ich zu anderen Maßnahmen greifen, und ich schwöre dir, dass du daran noch lange Zeit zurückdenken wirst!“
    „Wage es ja nicht, Benalir zu drohen!“, erboste sic h mit einem Mal Giano und zog sein eigenes Schwert, das gerade einmal halb so lang wie das von Kenitra war. Der Zurdrûk schwenkte ruckartig herum. „Und wen haben wir hier? Einen kümmerlichen Rivurianer. Als ich das letzte Mal einem von deiner Rasse begegnet bin, hatte dieser anschließend keinen Kopf mehr. Wähle deine Worte also mit Bedacht, sonst -“
    Giano hörte nicht mehr zu. Brüllend, einen Schrei der Wut und Verzweiflung ausstoßend, stürzte er vorwärts , und ließ seine Klinge mit Wucht hernieder fahren. Kenitra vollführte eine geschmeidige Bewegung und Giano taumelte zu Boden. „Oho, ich sehe, du bettelst ja buchstäblich um den Tod. Nun, abgesehen von Benalir brauche ich niemanden von euch. Es wird mir ein Vergnügen sein, euch in die Hölle zu schicken.“ Er verbeugte sich und winkte sie gestikulierend heran.
     
    Benalir war vollkommen klar, dass ein solcher Widersacher nur mit vereinten Kräften in Schach gehalten werden konnte. Er bemühte sich, Kenitra nicht aus den Augen zu verlieren, und ließ seine Klinge aus der Scheide fahren. Beklommen fragte er sich, ob der Zurdrûk ein Gesicht besaß, oder ob er es mit einem Dämon zu tun bekommen würde, der nicht den irdischen Gefilden entstammte.
    Giano rappelte sich mühsam auf; Alana spannte ihren Bogen und zielte auf ihren Feind. Danfalius wusste anscheinend nicht, wie er sich verhalten sollte, und beschränkte sich darauf, unschlüssig hin- und herzuwippen.
    „Du wagst es, eine Schusswaffe auf mich zu richten? Ve rmaledeite Elfenhure!“ Kenitras Tonfall war eisig. „Dies also ist die hochgelobte Aufrichtigkeit deines Volkes.“
    „Um einen Teufel wie dich auszuschalten, ist mir jedes Mittel recht“, giftete Alana und zog die Sehne fester.
    „Kéma arcarum!“, fauchte Kenitra und streckte den linken Arm aus. Binnen Sekunden flammte Alanas Bogen auf. Mit einem Schrei des Entsetzens ließ sie ihre Waffe auf den Boden fallen. Es dauerte nicht lange, bis nur noch einzelne

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