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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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sind meine Freunde, warum ist das ein Problem?“
    „Es ist keineswegs ein Problem, aber ich muss zugeben, dass ich äußerst erstaunt bin. Elfen und Rivurianer bleiben für gewöhnlich unter sich, und auch die Menschen ziehen es seit den letzten großen Kriegen vor, nur mit ihresgleichen zu verkehren. Eine Reisegemeinschaft, die sich aus gleich drei verschiedenen Völkern zusammensetzt, erregt fraglos Aufmerksamkeit.“
    „Meinetwegen tut sie das“, sagte Benalir trocken. Allmählich nervte ihn diese Aussage. „Aber momentan scheint mir nichts gewöhnlich, und ich reise, mit wem es mir beliebt! Lass dir nur so viel gesagt sein: Meine Situation ist wahrlich nicht die einfachste, und ich will nicht unnötig Zeit dadurch vergeuden, dass ich mich für meine Gefährten rechtfertigen soll.“
    Solofs eingefallene Wangen zuckten, dann lächelte er schwach. „Es tut mir leid, es war nicht meine Absicht, dich zu erzürnen. Vielmehr war ich ein wenig … besorgt. Kenitra schien es einzig und allein auf dich abgesehen zu haben, da dachte ich, dass du vielleicht magische Hilfe gebrauchen könntest. Selbstredend werde ich dich nicht dazu drängen, mir deine Geschichte zu erzählen, falls es dir widerstrebt.“
    Er blickte mitleidig drein. „Die Welt ist im Wandel begriffen, Benalir. Die Zeiten, die wir durchleben, sind gefährlich, und ich möchte, dass du auf dich achtest, wenn wir deine Freunde erst befreit haben. Einen jungen Menschen wie dich an die Dunkelheit zu verlieren, wäre ein tragischer Verlust.“
    In seiner Stimme schwang ein verbitterter Ton mit, der Benalir zutiefst berührte.
    „Mir wird nichts geschehen, Solof. Ich verspreche es!“
     

32
    Warum kämpfst du?
     
     
    Am Vorabend der Schlacht war Sacerak unruhiger denn je. Die Sonne war bereits einem sinkenden Schiff gleich hinter den Gipfeln des Feuergebirges untergegangen und dem Mond gewichen, der Rivania in ein silbriges Licht tauchte.
    Der junge Magier streifte durch die Straßen und versuchte das auszublenden, was er sah: Dutzende von Soldaten in Rüstungen und Kettenhemden, die hin- und herliefen, sich Anweisungen zubrüllten und dabei mit den Fackeln schwangen, die sie bei sich trugen.
    Den ganzen Tag über hatten die Generäle Walur und Tragomir sowie einige ranghöhere Offiziere an der militärischen Verteidigung gefeilt, sodass nun beide Stadtmauern mit Hunderten von Infanteristen und Bogenschützen besetzt waren. Späher hatten berichtet, dass sich Lord Zoranos Heer noch etwa zwanzig Meilen von Rivania entfernt befand; vermutlich würden die schwarzen Truppen in den frühen Morgenstunden eintreffen. Sacerak war dem zweiten Ring zugeteilt worden, wo er Rivanias Krieger unterstützen und – sofern dies möglich war – vor Schaden bewahren sollte. Gifur würde an seiner Seite fechten, und das freute ihn, denn Miluf wurde beim Stadttor gebraucht, um dafür zu sorgen, dass man dieses so lange wie möglich hielt und verteidigte.
    Der mysteriöse Anführer von Zoranos Heerscharen und dessen Drache, wenn es denn wirklich einer war, von denen Gulbat bei der Ratssitzung berichtet hatte, waren hingegen nicht mehr gesichtet worden. Sacerak wusste nicht, ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen war; er bemühte sich, vorerst keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden.
    Gifur und Miluf hatten sich zurückgezogen, um ein bisschen zu ruhen und mentale Kraft zu schöpfen. Doch Sacerak hätte selbst dann keine Erholung finden können, wenn er es versucht hätte. Die Anspannung hielt ihn umklammert und ließ ihn nicht mehr los.
    Als er am Straßenrand eine Schenke erspähte, klopfte er an die knorrige Tür und trat ein. Das Gasthaus wirkte wie ausgestorben, was jedoch nicht verwunderlich war, schließlich stand die gewaltigste Schlacht seit Jahren bevor, und den Soldaten war es strengstens untersagt worden, jedwede Form von Alkohol zu trinken.
    Sacerak seufzte. Er bestellte beim Inhaber der Taverne, einem schlanken Mann mit dunklem Haar, der in jungen Jahren sehr gut ausgesehen haben musste, einen Kräutertee, und setzte sich damit in eine Ecke.
    Sacerak schauderte beim Gedanken an den morgigen Tag. Er hatte die Magie studiert, sie begreifen gelernt, doch niemals war er dazu gezwungen gewesen, sie in einer Schlacht auf Leben und Tod einzusetzen. Befangen fragte er sich, wie viele Leichen nach dem Gefecht sein Gewissen belasten würden, und wie hoch die Chancen standen, dass er das Ganze selbst überlebte.
    Er trank seinen Tee aus und wollte gerade aufsteh en,

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