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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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lernen.“ Benalir ging auf sie zu und reichte ihr die Hand. Sie erwiderte den Hä ndedruck und lächelte. „Die Freude ist ganz meinerseits. Ich bin froh, dass du endlich aufgewacht bist. Wir hatten uns bereits Sorgen gemacht. Verrätst du mir deinen Namen?“
    Sie blickte ihn kokett an, sodass er – während er gedanke nverloren ihre vollen Lippen und ausgesprochen weiblichen Rundungen betrachtete – seinen Namen nur verlegen herausbrachte. Melina sah überrascht aus. „Benalir? Der Name stammt doch aus dem Milunischen und bedeutet soviel wie ´Drachentöter`.“
    „Ich weiß“, antwortete Benalir und seine Augen weiteten sich. „Du beherrschst die alte Sprache?“
    „D ie Grundzüge. Da mein Vater bis vor kurzem noch in Rivania als Privatlehrer tätig war, legte er immer Wert auf Bildung und lehrte mich viel.“
    Sie schaute Solof an. Dieser hob abwehrend die Hände . „Wie auch immer, wir sollten uns nicht mit Belanglosigkeiten aufhalten. Zu Tisch, das Essen ist angerichtet!“
     
    Es wurde ein angenehmes Mahl, bei dem sie sich angeregt unterhielten. So erfuhr Benalir mehr über seinen Gastgeber.
    „Melina hat schon recht“, sagte Solof mit angeheiterter Stimme, „es ist noch nicht allzu lange her, da musste ich mich in Rivania als schwafelnder Gelehrter durchschlagen.“ Er nippte an seinem Krug, der eine scharf riechende Flüssigkeit enthielt. Benalir sah wissbegierig drein. „Wie kommt es, dass du Rivania verlassen und dich hier zur Ruhe gesetzt hast?“
    Solof nahm sich einen Kanten Brot und begann daran zu kauen, ehe er sprach: „Die Hauptstadt ist nicht mehr das, was sie einst darstellte : Einen Hort der Schönheit und Kultur. Rivania verfällt langsam und schleichend, aber dennoch unaufhaltsam. Belfang ist ein armes Land, das wird nun mehr und mehr ersichtlich.“
    Er senkte den Blick und mit finsterer Miene löffelte er die Su ppe aus, die Melina aufgetragen hatte.
    „Außerdem ist es dort in Zeiten wie diesen einfach nicht sicher genug“, gab seine Tochter zu bedenken und wischte sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Krieg zieht herauf und er ve rlagert sich immer mehr nach Rivania. Lässt man diese Stadt und Alanur außen vor, gibt es keine einzige Stadt in Sarania, die den Heerscharen Zoranos noch gewachsen wäre.“ Ihre Augen flackerten gefährlich, als sie den Namen des dunklen Magiers aussprach, der auch Benalir inzwischen verhasst war.
    Er dachte über das eben Gesagte nach und erinnerte sich gleichzeitig dar an, dass Erlon, Lonur und weitere Elfen gerade in jener Stadt verweilten, vor deren Toren womöglich schon bald die Zukunft ihrer Welt entschieden wurde. „Inwieweit betrifft Zoranos Eroberungswahn denn Bulfir und die kleinen Orte im Land?“, erkundigte sich der Schmied nach einer verlegenen Pause des Schweigens. Ohne es zu wollen musste er an Agalam denken, vertrieb den Gedanken jedoch rasch.
    Solof legte die Stirn in Falten. „Dörfer wie Bulfir kümmern Zorano einen feuchten Dreck; er nimmt sie nicht ernst. Für jemanden wie ihn existieren wir so gut wie gar nicht. Er hat Lin, Nûrdur, Ûlun Bar, Fésion und Mildrid unter seiner Kontrolle. Sollte es ihm gelingen, auch die letzten beiden Großstädte zu unterwerfen – und früher oder später wird dies der Fall sein -, brechen schwere Zeiten an, obgleich niemand so recht weiß, was der Herr der Schatten genau plant. Es wundert mich allerdings nicht, schließlich liegt die letzte Gewaltherrschaft mehr als hundert Jahre zurück.“
     
    Sie beendeten ihre Mahlzeit in stummem Einvernehmen. Anschließend räumten sie den Tisch ab. Melina erledigte den Abwasch und Solof und Benalir kehrten zurück auf das Zimmer, in dem der Schmied das Bewusstsein wiedererlangt hatte.
    Benalir begann , seine Sachen zu ordnen. Mit Erleichterung stellte er fest, dass sich der Ring der Gnublungen noch dort befand, wo er ihn abgelegt hatte. Er zuckte zusammen, als Solof plötzlich fragte: „Wer bist du wirklich, Benalir?“
    Der Satz war derart unerwartet gekommen, dass Benalir z unächst nur verständnislos daherstarrte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er wieder dazu fähig war, etwas zu erwidern. „W-was soll diese Frage? Ich habe dir meinen Namen doch schon genannt; du hast mich vor dem Tod bewahrt, wieso sollte ich dich anlügen?“
    „Ich spreche nicht von deinem Namen, sondern von deinen Reisebegleitern, und was an deiner Person so besonderes ist, dass ein Zurdrûk dich verfolgt!“
    „Was stimmt denn mit Alana und Giano nicht? Sie

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