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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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zu finden und Kenitras Fängen zu entreißen!“
    Solof nickte mit ernster Miene. „Ich kenne dich erst seit kurzem, aber deine Reaktion überrascht mich ehrlich gesagt nicht. Wenn dies dein Entschluss ist, so will ich dir meine Hilfe anbieten. Mit meiner Magie könnte ich dir bei der Spurensuche zur Hand gehen.“
    Das Angebot klang verlockend, zumal Benalir nicht die leiseste Ahnung hatte, wo und auf welche Art und Weise er mit der Suche nach seinen Gefährten beginnen sollte. Doch obwohl er Solof für vertrauenswürdig hielt, kam er nicht umhin, seinen Argwohn vollends zu unterdrücken. „Deine Unterstützung wäre mir sehr willkommen, aber warum möchtest du noch mehr für mich tun? Was versprichst du dir davon?“
    „Zum einen ein reines Gewissen“, antwortete Solof g elassen, „und zum anderen bin ich ein entschiedener Gegner Zoranos. Ich verabscheue nicht nur ihn selbst und seinen totalitären Herrschaftsanspruch, sondern auch die gesamte Brut, die unter seiner Fittiche kriecht. Kenitra und seinen Untergebenen einen Nadelstich zu versetzen, das würde mir wahrhaftige Genugtuung bereiten.“
    „Na schön“, gab Benalir zurück. „Sobald ich wieder auf den Beinen bin, brechen wir sofort auf, wenn du nichts dagegen hast. Aber sag mal, wie kommt es eigentlich…“, er beugte sich nach vorne und schaute in Solofs klare Augen, „dass dir der Name des Zurdrûks bekannt ist?“
    Der alte Mann zog an seiner Pfeife und schmunzelte u nergründlich. „Eine interessante Frage, die du da stellst, und deren Antwort ist im Grunde genommen recht simpel: Jener Name ist mir geläufig, weil ich Kenitra bereits einmal in meinem Leben begegnet bin. Unsere Wege kreuzten sich unter ziemlich… unglücklichen Gegebenheiten.“
    „Was für Gegebenheiten?“, entfuhr es Benalir . Vielleicht weiß er ja mehr über die Zurdrûks. „Wann und wo bist du diesem dämonischen Teufelsreiter begegnet?“
    Solof schüttelte den Kopf. „Es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen, um diese Geschichte zu erzählen. Bei einer anderen Gelegenheit werde ich dir davon berichten, aber jetzt -“
    Er wurde von einer weibli chen Stimme unterbrochen, die aus dem Flur, der an Benalirs Zimmer angrenzte, zu ihnen herüber hallte wie ein warmer Wind: „Solof, das Essen ist angerichtet, kommst du?“
    „Ja, bin gleich da!“ Seine Gesichtszüge entspannten sich und er lächelte Benalir wohlwollend zu. „Aber jetzt werden wir erst mal eine ordentliche Mahlzeit zu uns nehmen. Schwere Zeiten liegen vor uns, da sollte man sich eine Kartoffelsuppe nicht entgehen lassen.“
     
     
     

31
    Tischgespräche
     
     
    Benalirs Lebensgeister regten sich prompt. Zum ersten Mal, seit er aufgewacht war, registrierte er, wie hungrig er war. Immerhin hatte er fast drei Tage lang keine Mahlzeit zu sich genommen und das machte sich nun mit einem dumpfen Magengrummeln bemerkbar.
    Solof reichte ihm ein frisches Wams, das einen angenehmen Duft verströmte, und half seinem Gast, aufzustehen.
    Zunächst fühlte Benalir sich noch wacklig auf den Beinen; doch mit jedem Schritt, den er tat, wurde er zusehends sicherer.
    Gemeinsam verließen sie das Zimmer und traten hinaus in einen von einem halben Dutzend lodernder Kerzen beleuchteten Flur.
    Es herrscht eine geheimnisvolle Atmosphäre in diesem Haus, dachte Benalir ehrfurchtsvoll. Gleichzeitig kamen ihm Gedanken an seine Heimat und die Schmiede, in der er und sein Vater fast ihr ganzes Leben zugebracht hatten, in den Sinn. Er fragte sich, ob er wohl jemals wohlbehalten dorthin zurückkehren würde.
     
    An der vorletzten Tür im Gang machte Solof halt und öffnete sie. Ein würziger Geruch wehte ihnen entgegen. Benalir lief das Wasser im Mund zusammen. Er blickte sich interessiert um. In der Mitte des Raumes stand ein aus Walnussholz gefertigter Tisch, der bereits gedeckt war. Ein kleines Fenster, das offen stand, sorgte dafür, dass die Dampfschwaden abziehen konnten.
    Von den köstlichen Gerüchen abgelenkt, nahm Benalir erst jetzt die Frau wahr, die sich am Herd betätigte und ihn mit unverhohlenem Interesse musterte. Sie mochte Mitte Zwanzig sein; ihr seidenes, kastanienbraunes Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden; ihre dunklen Augen wirkten klug und undurchschaubar.
    Solof deutete mit einem Lächeln auf sie und sagte: „Das ist meine Tochter, Melina. Seit meine Frau verstorben ist, kümmert sie sich um d as Haus und insbesondere um mein leibliches Wohl.“
    „Ich freue mich, dich kennen zu

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