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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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und alles wirkte einfach und bescheiden. Doch das gefiel Benalir. Übermäßiger Prunk war ihm zuwider, eine Einstellung, die fast alle Leute aus Belfang teilten. Von der Hauptstraße zweigten etliche Seitengassen ab, sodass das gesamte Dorf verwinkelt schien.
    „Sollen wir zum Strand gehen?“, fragte Solof und riss Benalir damit aus seinen verworrenen Gedanken.
    „Ja, meinetwegen“, erwiderte er. Er würde das Meer sehen! Eine fiebrige Erregung ergriff ihn. Es würde das erste Mal in seinem Leben sein, dass er die See erblickte. Galdor hatte ihm ab und an mal das berichtet, was er selbst über das Meer gehört hatte, und gelegentlich war es auch in Geschichten und Liedern vorgekommen, die ein umherziehender Wandersmann zum Besten gegeben hatte. Bei so gearteten Gelegenheiten war stets mit Ehrfurcht vom Meer gesprochen worden. Vielfach bezeichnete man es als unendlich und alles verschlingend; eine dunkle, blaue Masse, deren Bewegungsrhythmus älter als die Welt selbst schien.
    Während Benalir Solof folgte, fiel ihm auf, dass übe rraschend wenige Menschen unterwegs waren, obwohl es erst später Mittag war. Als er den Magier darauf ansprach, antwortete dieser: „Die meisten der ansässigen Ortsbewohner bleiben in ihrem Haus, wann immer es nur geht. Man fürchtet sich hier vor umherstreifenden Wölfen und Schergen des Tyrannen. Außerdem haben manche bedauerlicherweise unser Dorf in Richtung Sonfalur verlassen, um dort als Flüchtlinge ihr Dasein zu fristen.“
    „Aber das macht doch keinen Sinn!“, entrüstete sich Benalir. „In Sonfalur sind sie im Grunde größeren Gefahren ausgesetzt als hier in Bulfir, oder etwa nicht?“
    „Das mag richtig sein, ich habe auch versucht, einen Teil von ihnen umzustimmen, doch die meisten vertrauen lieber auf die Soldaten Alanurs.“
    „Eine trügerische Hoffnung“, murmelte Benalir und fuhr sich durchs Haar. Solof nickte schweigend.
     
    Er führte seinen Begleiter durch eng verschlungene Gassen, bis sie die Siedlung ganz hinter sich ließen, und nun über frisch duftende Wiesen schritten. Zu ihrer Linken dehnten sich unzählige Felder aus, die teils in just diesem Moment von schwerfällig wirkenden Bauern bearbeitet wurden. Sie setzten ihren Marsch unbeirrt fort, bis Solof vor einem Abhang stehen blieb und mit seiner rechten Hand einen Bogen beschrieb. „Dies ist das Wahrzeichen unserer Gegend! Sieh es dir an und genieße den Anblick.“
    Benalirs Augen folgten Solofs ausladender Handbe wegung und als er erstmals das weite Meer erblickte, fühlte er sich in einen Traum versetzt. Die heranbrandenden Wellen und die schäumende Gischt hatten etwas Magisches an sich, das sich kaum in Worte fassen ließ. Alles schien so ursprünglich und rein, sodass Benalir langsam aber sicher zu verstehen begann, wieso die Leute ununterbrochen von Schiffen und der See schwärmten. Was gäbe ich dafür, selbst einmal auf einem Schiff reisen zu dürfen , dachte er mit Sehnsucht. Aber wenn ich Zorano eines Tages gegenübertreten muss, ist die Reise übers Meer auf alle Fälle unumgänglich. Ich frage mich, wie es sich anfühlt, allein dort draußen zu sein, nur umgeben von Wasser und Meeresluft.
    Als Solof bemerkte, wie fasziniert Benalir von dem war, was sich ihm bot, erhellte sich seine Miene. „Du scheinst beeindruckt zu sein.“
    „Ja“, gestand der Schmied. E r konnte seine Augen nicht von den rauschenden Wellen abwenden. „Alles wirkt so … überwältigend, klar und groß. Es muss ein wunderbares Gefühl sein, in der Nähe des Meeres aufzuwachsen.“
    Ehrfurchtsvoll verweilten sie einige Minuten in gänz licher Stille. „Was hältst du davon, wenn wir hinunter zum Strand gehen? Zu dieser Jahreszeit ist es dort besonders angenehm.“
    Benalir willi gte ein. Sie stiegen einen gewundenen Pfad hinab, der das Festland mit den gelblichen Sandmassen verband, die im Sonnenlicht flirrten.
    Sie knieten nieder und betrachteten den Horizont. Irgendwo, weit entfernt, glaubte Benalir der schemenhaften Umrisse einer Insel ansichtig zu werden. Er fragte sich, ob dies Dûlur, die Residenz des dunklen Lords, sein konnte und legte Solof seine Vermutung nahe. Dieser verneinte lachend. „Das Eiland, dessen Silhouette du da erkennst, heißt Mala. Es ist eine abgeschiedene Insel; unbevölkert, falls ich mich nicht irre. Vor einigen Jahren noch sollen sich dort allerdings vermehrt Seeräuber herumgetrieben haben und Schmuggelware ausgetauscht haben. Man weiß hier nicht so recht, was man von Mala

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