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Sarg-Legenden

Sarg-Legenden

Titel: Sarg-Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu mir hin um. »Nein, nein! Wer immer du auch bist, Sinclair. Du hast keine Chance. Denn du bist ein Mensch, und sie sind es nicht.«
    Ich wußte nicht genau, wen er mit sie meinte. Er nickte uns noch einmal zu, dann gab er mit knappen Handbewegungen den Rückzug bekannt. Die Männer gingen, ohne ein Wort zu sagen. Sie wanderten wieder über den Weg hinweg, der sie am Friedhof der Kilrains vorbeiführte.
    »Das verstehe wer will«, sagte Bill. »Für mich ist das eine Stufe zu hoch.«
    Auch Suko kam zu uns. »Ich denke, wir sollten das Haus durchsuchen. Da sind schließlich noch vier Kinder übrig, die diese Sarg-Legenden fortführen können.«
    »Hier oder auf dem Friedhof?« fragte ich.
    »Eher dort«, meinte Bill.
    Ich hob die Schultern. »Es liegt auch an euch.«
    »Da habe ich sie erlebt«, sagte Bill.
    »Okay, dann laß uns gehen.«
    Harry Doyle war heilfroh, als er endlich das Haus verlassen konnte. Er stand als erster draußen.
    Es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte ein Tänzchen gemacht.
    Bill ging ihm nach, wartete aber vor der Tür auf uns. Suko und ich hatten noch kurz in andere Räume hineingeschaut.
    »Man weiß zuwenig«, sagte der Inspektor. »Man weiß nicht, wie sie es geschafft haben, den Tod zu überwinden und nicht so zu verschwinden wie normale Menschen.«
    »Es gibt Korridore zwischen dem Diesseits und dem Jenseits«, sagte ich. »In einem davon müssen sie gesteckt haben, wobei sie keine Gefangenen waren.«
    »Und wer steckte dahinter? Der Teufel – Asmodis?«
    »Oder ein falscher Engel.«
    »Ist das der Teufel nicht?«
    »So gesehen hast du recht.«
    Auch wir verließen das Haus und waren beide recht unzufrieden. Obwohl ich nicht darüber sprach, ging ich davon aus, daß die Dinge noch nicht im reinen waren. Bis zum positiven Bereich fehlte noch einiges. So mußte Suko sicherlich auch denken.
    Wir schlossen die Tür.
    Bill und Harry warteten auf uns. Als der Fotograf uns sah, kam er uns entgegen. »Habe ich alles richtig gehört? Ihr wollt noch auf den verdammten Friedhof?«
    »Ja.«
    »Was gibt es denn da zu glotzen?«
    »Wir suchen Ihre Kamera«, sagte ich.
    »Verarschen kann ich mich alleine.«
    »Sie können ja gehen.«
    Er fluchte, trat mit dem Fuß auf und wirkte in diesem Moment wie ein Giftzwerg.
    Unser Weg führte uns zu Bill. »Wir haben sie gereizt«, sagte er. »Ich glaube nicht, daß es vorbei ist. Sie werden etwas tun wollen und auch müssen.« Er warf einen letzten Blick auf das Haus. »Okay, laßt uns gehen…«
    ***
    Der Himmel zeigte dunkle Schatten, die sich in die blasse, noch vorhandene Helligkeit hineinschoben, als wir den Friedhof erreichten und uns auf dem unebenen Gelände verteilten. Die Grabsteine sahen für mich dunkler aus als beim ersten Besuch. Es wehte ein leichter Wind, der mit den Spitzen der Gräser spielte. Kein Vogel flatterte über das Gelände hinweg, und es war sehr still geworden. Auch wir hoben uns wie Figuren vom dunklen Untergrund ab, bis auf Harry Doyle. Er konnte nicht still sein, denn er hielt tatsächlich Ausschau nach seiner Kamera. Gebückt und sich manchmal den Kopf haltend, bewegte er sich zwischen den Grabsteinen, den Blick dabei immer zu Boden gerichtet.
    Noch war die Sicht recht gut, aber wir fanden keinen Hinweis auf die restlichen Wesen. Wenn es sie gab, mußten sie sich außerhalb unserer Welt aufhalten, eben in diesem Tunnel zwischen dem Diesseits und dem Jenseits.
    Die schreckliche Gestalt des letzten Kilrain lag noch immer in der Nähe des Sargs. Wir ließen ihn auch liegen. Harry Doyle, der laut auflachte, weil er seine Kamera tatsächlich gefunden hatte, kam zu uns.
    »Da ist sie!« rief er. »Das ist das wertvolle Stück!« Er hielt den Apparat hoch, der ziemlich verdreckt war. »Ich hoffe, daß sie noch funktioniert.«
    »Was wollen Sie denn fotografieren?« fragte Suko.
    »Alles.«
    »Wenn Sie meinen.«
    Er ließ uns stehen und kümmerte sich um sein Arbeitsmaterial. Die Bewohner von Trimball waren längst verschwunden. Erste Lichter wurden dort eingeschaltet; sie wirkten kalt wie ferne Sterne.
    »Wie sieht dein Plan aus?« fragte Suko.
    »Ich habe keinen.«
    »Sehr schön.«
    »Mach einen Vorschlag!« forderte ich ihn auf.
    »Ich habe keine große Lust, die Nacht hier zu verbringen. Wir wissen zudem auch nicht, ob diese Kinder nicht mit dem endgültigen Tod der Mutter ebenfalls vernichtet worden sind. Es ist nur eine Annahme, doch ich bitte, sie nicht aus dem Kalkül zu lassen.«
    Das war eine Überlegung wert. Ich

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