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Sarg-Legenden

Sarg-Legenden

Titel: Sarg-Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bescheid.«
    Bill zuckte mit den Schultern. »Ich halte mich schließlich schon länger hier auf.«
    »Das ist klar.« Jetzt blickte ich mich um. Dieser Raum war nicht leer. Man hatte ihn mit Möbeln aus zwei verschiedenen Stilepochen bestückt. Trotzdem fehlte ihm etwas. Für mich war spürbar, daß hier niemand mehr lebte. Es fehlte einfach die Atmosphäre, das menschliche Flair, und mir blieb auch nicht der Staub auf den Möbelstücken verborgen.
    »Was weißt du noch über sie?« fragte Suko.
    »Ich kenne nicht einmal einen Vornamen. Man hat sie hier hingesetzt. Allerdings nicht zur Abschreckung. Das hatte andere Gründe. Sie sieht zwar tot aus, aber sie ist es nicht. Sie lebt noch auf ihre Weise, und ich habe sogar mit ihr geredet. Sie ist die letzte Kilrain-Mutter von vier Kindern.«
    »Leben die auch noch?«
    Bill verzog den Mund. »Was man so leben nennt. Sie existieren, aber nicht sichtbar wie ihre Mutter. Sie können zwischen den Welten wandern. So jedenfalls habe ich es verstanden. Und der Vater muß ein Vampir oder Zombie gewesen sein…«
    »War das die Gestalt auf dem Friedhof?«
    »Richtig, John.«
    »Zerfallen ist er nicht.«
    »Dann war er ein Zombie. Ihn scheint man als einzigen aus der Sippe begraben zu haben. Das können die Bewohner von Trimball getan haben, ich weiß es nicht.«
    »Halten sich die Kinder der Frau auch hier auf?«
    »Nein. Sie sind anders als ihre Mutter. Ich habe sie auf dem Friedhof erlebt. Es ist kein Spaß gewesen, sie so zu sehen, das verspreche ich dir. Sie sind zu verdammten Geistern geworden. Zu grellen Wesen, die nicht die Kurve ins Jenseits gefunden haben und trotzdem noch auf ihre Weise existieren.«
    »Sag uns das mal genauer.«
    »Licht. Grelles Licht und schrille Stimmen. Ich habe es erlebt.« Bill lachte etwas unecht. »Ich hätte diese Gestalt gern erledigt, aber man hat mir die Waffe abgenommen, nachdem Harry und ich niedergeschlagen worden sind. Die Menschen aus Trimball stecken mit den Geistern hier unter einer Decke. Sie schützen die verdammten Sarg-Legenden.«
    Ich mußte Bill bei allem zustimmen, da ich ihm das Gegenteil nicht beweisen konnte. Mich interessierte die Gestalt auf dem Lehnstuhl schon. Sie war eine Kilrain. Die letzte Mutter, die letzte des Clans, der sich selbst umgebracht hatte.
    »Sie können nicht richtig leben und auch nicht sterben«, sagte Bill. »So muß man es wohl sehen.«
    »Ja, das denke ich auch.« Sehr nahe trat ich an die Gestalt im Sessel heran. Es war einfach widerlich, das faulende Fleisch zu reichen. Sein Gestank hatte sich hier ausgebreitet und würde auch so schnell nicht verschwinden.
    »Konzentriere dich mal auf ihre Augen, John.«
    »Warum?«
    »Ich hatte das Gefühl, daß sie so etwas wie ein Motor sind. Sie scheinen zu leben.«
    Um besser hineinsehen zu können, mußte ich mich bücken. Der Inhalt war nicht ausgetrocknet oder verschwunden. Er hatte sich verändert. Am Ende der Pupillenschächte glaubte ich, etwas schimmern oder glitzern zu sehen.
    War das der Antrieb, der Motor dafür, daß sie weder richtig leben noch sterben konnte?
    »Du kannst mich hören?« flüsterte ich und kam mir nicht einmal lächerlich vor, weil ich ein Skelett ansprach.
    Die Gestalt schwieg.
    Ich ignorierte auch weiterhin den Verwesungsgestank und überlegte, ob ich mein Kreuz einsetzen sollte. Sie und die Kinder waren nicht auf natürliche Art und Weise ums Leben gekommen. Sie mußten Selbstmord begangen haben, allerdings keinen normalen Suizid. Sie hatten schon ihre Pläne gehabt und genau gewußt, was sie taten.
    »Sie wird nicht mehr reden, John.«
    »Schlagt sie doch zusammen!« meldete sich Harry Doyle aus dem Hintergrund. »Was bringt uns das noch? Nichts, verdammt. Das geht mir auf die Nerven.«
    »Er hat recht«, sagte Suko zu mir. »Ich denke, wir sollten es versuchen, John.«
    Als ich mich wiederau frichtete, sah ich, daß Suko bereits seine Dämonenpeitsche gezogen hatte. Er führte sie kreisförmig über den Boden, und aus dem Loch vorn rutschten die drei aus Dämonenhaut gefertigten Riemen hervor.
    Noch lagen sie auf dem Boden, und Suko warf mir noch einen fragenden Blick zu.
    Ich trat zurück. »Okay, sie soll kein Unheil mehr anrichten. Versuche es.«
    Mein Freund schlug zu. Jeder von uns sah nur seine kurze und zuckende Handbewegung.
    Dann fächerten die drei Riemen in die Breite, und noch in der gleichen Sekunde klatschten sie gegen den häßlichen Schädel.
    Der Kopf und der Oberkörper schwangen zurück. Die hohe

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