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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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weißt jetzt nicht, wohin. Warum denkst du, dass du mich belügen musst?“
    Sascha war vollkommen aus dem Konzept gebracht. Er wurde rot und schlug die Augen nieder. Dann jedoch erinnerte er sich wieder an Marcs Worte und beschloss, gar nichts zuzugeben.
    „Blödsinn“, knurrte er mangels einer besseren Erklärung.
    „Okay, du bist also nicht abgehauen. Sag mir, wo wohnst du denn?“
    „In Köln.“ Saschas Antwort kam wie aus der Pistole geschossen und gleich anschließend wusste er, dass er sich verraten hatte. Adrian lächelte nur.
    „Ich gehe also recht in der Annahme, du hast einen kleinen Trip nach Frankfurt gemacht, um hier in eine Schwulenkneipe zu gehen.“
    Sascha nickte verbissen und antwortete:
    „Das heißt aber nicht, dass ich schwul bin. Das muss man nämlich nicht sein, um in so eine Kneipe zu gehen.“
    Adrian grinste maliziös, aber Sascha sah es nicht. Deswegen wusste er auch nicht, dass Adrian längst klar war, wo er ihn einzuordnen hatte. Trotzdem lief das Gespräch noch eine Weile in dieser Weise weiter. Sascha belog Adrian und merkte nicht, dass er sich dabei ständig selbst widersprach. Ihm fielen auch die geschickt gestellten Fragen nicht auf, die ihn immer mehr aus der Reserve lockten. Der Abend verging, Adrian hatte seine beiden Begleiter mittlerweile weggeschickt. Er machte keinerlei Anstalten, Sascha in irgendeiner eindeutigen Weise zu belästigen und als der Zeitpunkt kam, an dem das Tangerine dicht machte, wurde dieser immer nervöser. Bald würde er das eine von ihm selbst bestellte Bier bezahlen müssen und dann? Außerdem schreckte ihn die Nacht in dieser riesigen, fremden Stadt. Wo sollte er bleiben? Wieder einmal saß er zwischen allen Stühlen. Er wollte Adrian fragen, ob er bei ihm schlafen dürfe, aber dies würde zur Folge haben, dass er auch mit ihm schlafen musste und deshalb ließ er es sein.
    Er hatte zwar schon schüchterne Akzente gesetzt und Adrian hochherzig kundgetan, er sei bereit, nett zu ihm zu sein, was allerdings nicht über Handbetrieb hinausgehen sollte. Adrian für seinen Teil grinste nur verächtlich und war überhaupt nicht darauf eingegangen. Nun machte er sich zum Aufbruch bereit und Sascha schwammen die Felle davon. Die Übernachtung in irgendeinem Hinterhof rückte näher. Adrian bezahlte, dann wandte er sich noch einmal zu Sascha und meinte im Plauderton:
    „Was ist? Willst du mitkommen?“
    Wieder war die Ablehnung übergroß in dem Jungen. Irgendetwas ließ ihn gegen seine Überzeugung antworten:
    „Nein, das würden Sie doch nur ausnutzen. Und ich habe Ihnen gesagt, ich würde Ihnen höchstens einen runterholen.“
    Adrian stellte sich dicht neben Sascha, dann antwortete er so leise, dass nur dieser ihn verstehen konnte.
    „Jetzt hör mal zu, Kleiner. Ich habe dir einen Schlafplatz angeboten, das ist alles. Ich habe es nicht nötig, mir eine unreife Tomate wie dich von der Staude zu pflücken. Wenn du nicht willst – okay. Dann wünsche ich dir eine gute Nacht.“
    Damit drehte er sich um und ging ohne ein weiteres Wort auf den Ausgang zu. Genau in diesem Moment sollte Sascha sein Bier bezahlen. Er erschrak und schaute angestrengt vor sich auf den Boden, weil er nicht wusste, wie er sich aus diesem Dilemma ziehen sollte. Zum Verschwinden war es jetzt zu spät, er hatte den Zeitpunkt verpasst, einfach wegzu-rennen. Der Kellner stand zwischen ihm und dem Ausgang, er hätte ihn umrennen müssen.
    „Soll das heißen, dass du nicht zahlen kannst?“, deutete der Barkeeper Saschas Reaktion ziemlich laut.
    Fieberhaft suchte Sascha nach einem Ausweg. Aber da war Adrian schon wieder neben ihm und legte einen Zehnmarkschein auf die Theke.
    „Stimmt so.“
    Damit drehte er sich wieder um und ging hinaus. Sascha starrte ihm nach und reagierte aus dem Bauch heraus. Dieser Mann da hatte ihm geholfen, bot auf eine eigentümliche Weise eine Art von Sicherheit. Deshalb rannte er Adrian nach und erreichte ihn, als er gerade im Begriff war, in seinen schwarzen BMW der siebener Reihe zu steigen.
    „Was ist denn noch?“, fragte Adrian herrisch, als er Sascha bemerkte, der nervös dastand und unruhig von einem Fuß auf den anderen stieg.
    „Ich ... eh – darf ich doch mitkommen?“
    „Steig ein.“
    Er hatte Angst vor der eigenen Courage, als er in der Luxuskarosse neben Adrian saß. Jetzt überwogen wieder die Zweifel, zu gern hätte er diesem fremden Mann ein weiteres Mal gesagt, dass er nicht bereit war, echten Sex mit ihm zu machen. Aber er sah sein

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