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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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immer war Sascha auf ihrer Seite, die Hindernisse kamen von außen und gemeinsam führten sie Krieg gegen alles, was sich gegen sie stellte. Aber nun hatte Sascha unmissverständlich kundgetan, dass er nicht daran dachte, dieses Haus und Adrian zu verlassen, um mit ihr zu gehen. Sie dachte weniger über die Zwickmühle nach, in die sie kam, wenn Sascha bei seiner Entscheidung blieb, sie wollte den Schmerz loswerden, der in ihrem Inneren brannte. Deshalb nahm sie den Schlüssel und verließ das Haus, um draußen in der frischen Luft wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    ✵
    Sascha saß noch immer im Jogginganzug auf der Couch. Er war schwach, die Entgiftungsphase seines Körpers würde noch lange nicht beendet sein. Immer wieder wurde ihm schwindelig, Schweißausbrüche und Kälteschauer wechselten sich ab. Die Schmerzen hatten jedoch etwas nachgelassen und er konnte wenigstens wieder über seine Lage nachdenken.
    Er hatte die Haustür zuschlagen hören und war ein wenig enttäuscht, dass Jennifer ging. Er hatte sich daran gewöhnt, sie in seiner Nähe zu haben. Während der Zeit des Entzugs bis heute war sie immer da gewesen, um seine Schmerzen zu lindern oder andere Bedürfnisse zu erkennen. Jetzt war er abermals allein. War das Einbildung oder wurden seine Schmerzen wieder stärker? Er stand auf, um in die Küche zu gehen und etwas zu essen. Dann jedoch erkannte er, dass er wieder nichts hinunterbringen konnte und ging vollkommen in Gedanken hinauf in sein Zimmer. Natürlich, er mochte Jennifer. Aber er konnte sich nicht vorstellen, eine Beziehung mit allem, was dazu gehörte, zu ihr aufzubauen. Wie konnte sie annehmen, dass er all das hier aufgab, um wieder ein Leben auf der Straße zu führen? Und wieso versuchte sie, ihn gegen Adrian aufzubringen?
    Sascha hielt es für Eifersucht und wurde sich klar darüber, dass sie wohl wirklich etwas für ihn empfand. Trotzdem dachte er keinen Moment darüber nach, wirklich mit ihr wegzugehen. Aus seinen Gedanken aufgeschreckt nahm er das klingelnde Telefon erst wahr, als es fast zu spät war.
    Er rannte hinunter, aber als er abhob, meldete sich niemand mehr. Er hatte keine Zeit, über den Anrufer nachzudenken, denn Jennifer kam zurück. Sie standen sich gegenüber und wie aus der Pistole geschossen fuhr er sie an:
    „Was machst du denn schon wieder hier? Ich dachte, du wärst endlich weg. Ich kann allein auf mich aufpassen.“
    „Es tut mir Leid, Sascha. Ich wollte dich nicht unter Druck setzen. Ich mag dich, aber ich muss wohl verstehen, dass du nichts von mir willst. Lass uns trotzdem Freunde sein, okay?“
    Er hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen. Warum stieß er sie ständig vor den Kopf, obwohl sie sich bemühte, ihm beizustehen? Er schaute auf seine Fußspitzen, dann nickte er.
    „Entschuldige. Danke, dass du mir helfen willst. Natürlich können wir Freunde sein. Du musst nur verstehen, dass ich nicht mit dir schlafen kann.“
    „Das will ich doch auch nicht. Ich habe noch nie mit einem Jungen ... ich meine, ich will nur bei dir sein und etwas von dem wiedergutmachen, was mein Vater dir angetan hat.“
    In Sascha kam wieder Zorn hoch, aber diesmal schwieg er. Jennifer wusste genau, dass sie dem Jungen etwas vormachte, aber um ihn nicht ganz zu verlieren, hätte sie alles gesagt.
    ✵
    Sie verbrachten den Abend vor dem Fernseher. Gemeinsam saßen sie auf der Couch und irgendwann hatte Jennifer nach Saschas Hand gegriffen. Er ließ es zu, auch als sie sich an seine Schulter lehnte, wich er nicht aus. Ihre andere Hand lag auf seinem Bein und eigentlich konnten beide aus unterschiedlichen Gründen dem Geschehen auf dem Bildschirm nicht folgen. Jennifer wusste nicht, ob sie weitergehen und noch mehr Nähe schaffen konnte und Sascha hatte Angst, dass sie genau dies tat. Es war dem Jungen nicht unangenehm, so nah bei ihr zu sein, aber er befürchtete, dass sie trotz ihrer Aussprache mehr wollte. So verging die halbe Nacht, bis Jennifer die Augen zufielen. Ihr Kopf rutschte von Saschas Schulter auf seinen Schoß. Er spürte eine leichte Beklemmung, aber als er merkte, dass sie schlief, verging diese wieder. Vorsichtig strich er durch ihre Haare und hatte dabei ein eigenartiges Gefühl.
    Es war neu für ihn, der gebende Teil zu sein. Bei Adrian nahm er Vertraulichkeiten genauso hin wie Strafen und kannte nichts anderes als diese Passivität. Es war auch nicht sehr häufig vorgekommen, dass er bei einem Freier den aktiven Part ausführte, meist musste er sich nehmen

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