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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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konnten. Sam saß unterhalb des Fensters und trommelte mit den Fingern auf die Knie, spürte die Kälte selbst durch die Sanitäterjacke hindurch. Er holte seinen Notizblock heraus und malte Bildchen, um irgendetwas zu tun zu haben. Zuerst zeichnete er eine Comic-Katze mit Zigarre, dann einen Hund mit Zylinder, ein Pferd mit einem blöden Grinsen und schließlich einen großen Drachen, der einen Cheeseburger fraß. Er begann zu frösteln, als der Wind auffrischte.
    Endlich ging eine Tür auf. Schritte waren zu hören, und jemand öffnete eine Autotür. Sam hörte einen Motor starten; dann fuhr der Wagen ein paar Meter rückwärts und hielt an. Er hörte, wie die Tür wieder aufging, hörte aufgeregte Stimmen und verbiss sich das Lachen, das in ihm aufwallte.
    »Die Reifen sind kaputt!«, sagte jemand. Eine hastige Besprechung folgte. Bald würde ihnen aufgehen, dass vier Reifen an zwei verschiedenen Autos nicht einfach von selbst die Luft verloren. Bevor es so weit kam, musste er handeln.
    Sam griff in seinen Beutel und zog einen Molotowcocktail hervor. Er stand auf und spähte durch das Fenster. Der Raum war leer; alle waren draußen. Er schob den Dolch in die Lücke zwischen den Fensterflügeln und führte ihn nach oben, bis er Widerstand spürte. Die Sperrklinke schnappte zurück, und Sam
    stieß das Fenster auf. Vorsichtig steckte er seinen Dolch wieder in
    die Scheide, berührte den benzingetränkten Lappen mit dem Finger, und entzündete ihn und warf die Flasche mit aller Kraft in die Küche.
    Sie explodierte. Flammen breiteten sich über den alten Holzfußboden aus, als das Benzin sich ausbreitete. Innerhalb von Sekunden stand die Küche in Flammen. Sam zog das Fenster wieder zu und verdrückte sich in die Dunkelheit. Ungefähr zwanzig Meter vom Haus entfernt ging er in Deckung und wartete.
    Sie brauchten ewig lange, um das Feuer zu bemerken. Inzwischen leckte es schon an der Zimmerdecke. »Heiliger Strohsack! «,schrie jemand. »Ruft die Feuerwehr, holt die Polizei...«
    Niemandem fiel die Ankunft von Sams Ambulanzwagen wirklich auf; es war einfach eines von mehreren Rettungsfahrzeugen. Ein Polizeiwagen parkte neben ihm, doch Sam machte sich keine allzu großen Sorgen deswegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er aufgrund seines Auftritts im Krankenhaus erkannt wurde, war gering, insbesondere so weit außerhalb von Berlin.
    Die Frau im Pelzmantel redete hektisch gestikulierend mit zwei Polizisten. Gabriel blickte mit gerunzelter Stirn auf das brennende Haus, als versuchte sie, eine Erklärung dafür zu finden. Irgendjemand hatte ihr eine Tasse Kaffee gebracht und sie neben dem Löschfahrzeug Platz nehmen lassen.
    Als die Frau im Pelzmantel mit den Polizisten fertig war, gingen diese zu Gabriel hinüber, um mit ihr zu reden. Sam zog einen Erste-Hilfe-Kasten und die Decke hervor. Er trat auf die Frau zu und sagte auf Deutsch: »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Sie sah ihn durch das orangerote Dämmerlicht mit zusammengekniffenen Augen an, als wäre sie unsicher, ob sie ihn schon einmal gesehen hatte oder nicht »Nur.!. ein bisschen durcheinander«, antwortete sie.
    »Das ist verständlich. Müssen Sie irgendwo hin?«
    Sie hob hilflos die Schultern. »Mein Auto ist kaputt.«
    »Ich fahre nach Berlin zurück. Wenn ich Sie irgendwo absetzen kann...?«
    Sie warf einen Blick zu Gabriel hinüber. »Die Polizei...«
    »Ich bin sicher, wenn Sie ihnen Ihre Personalien geben, wird man Sie gehen lassen«, sagte er, die Freundlichkeit selbst.
    Sam wartete eine Weile, während sie mit einem Polizisten sprach, der sich umdrehte und ihm mit einer Geste zu verstehen gab, dass alles in Ordnung sei. Dann, als sie auf Gabriel zuging, bückte er sich schnell, um einen Schuhriemen zuzubinden, sodass ihm das Haar ins Gesicht fiel und seine Züge verdeckte. Als er aufblickte, drehte sich Gabriel mit einem Nicken von der Frau weg und drückte ihr noch einmal beruhigend die Hand.
    Sam gab sich Mühe, keine allzu große Eile an den Tag zu legen. Er half der Frau auf den Beifahrersitz und gab ihr eine Decke gegen die Nachtkühle. Sobald er den Motor angelassen hatte, war er jedoch erleichtert, so schnell er konnte, von hier wegzukommen.
    »Das ist sehr nett von Ihnen«, sagte die Frau, die sich als Ursula vorstellte.
    »Es ist mein Job. Was ist da passiert; haben Sie eine Ahnung?«
    »Wahrscheinlich Kinder.« Sam wusste, dass sie log. »Ein einsames Haus in der Pampa; Sie wissen, wie das ist«
    Sam sagte ja, er habe eine vage Vorstellung

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