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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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davon. »Was machen Sie sonst?«, fragte er. »Beruflich, meine ich?«
    »Ich bin selbstständig.«
    »Oh, als was?« »Äh.. ich berate Firmen. Unternehmensberatung. Nichts besonders Interessantes.«
    Mit anderen Worten, es geht dich nichts an. »Verheiratet?«
    »Nein.«
    »Ein Jammer. Eine hübsche junge Frau wie Sie sollte verheiratet sein.« Er spürte, wir ihr Blick ihn streifte, ihn von oben bis unten taxierte.
    »Und Sie? Sind Sie verheiratet?«
    »Ich hatte 'ne Freundin, aber sie ist abgehauen. Letzte Woche, um genau zu sein ... Haben Sie einen Freund?«
    »Äh i .ja.«
    Sam lächelte. »Das klingt nach einer Geschichte.«
    Sie lächelte zurück. »Erst sind Sie dran.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich arbeite immer zu den unmöglichsten Zeiten, und da hat sie einen anderen Typen getroffen, aus der Werbebranche, so 'n Bodybuilder. Ein eingebildeter Kerl, sage ich Ihnen. Naja, und da ist sie mit ihm nach Frankfurt abgehauen. Und bei Ihnen?«
    »Vermissen Sie sie?«
    »Ja. Aber jetzt kommen Sie, ich will Ihre Geschichte hören.«
    »Oh.« Sie verzog ihr Gesicht zu einer kleinen Grimasse. »Jung, gut aussehend, hat die Panik gekriegt.«
    »Wovor?«
    »Vor mir.«
    »Wieso das?«, fragte Sam, wobei er versuchte, zugleich überrascht und entrüstet zu klingen.
    »Weil ich eine Hexe bin, natürlich«, sagte sie mit einem Lachen, das leicht gekünstelt klang. Sam lachte mit ihr, versuchte, den Laut durch Stimmbänder zu quälen, denen plötzlich der Sinn für Humor abhanden gekommen war.
    Als das Lachen verebbt war, versuchte Sam, das Gespräch in Gang zu halten. »Was war das für ein Haus, das da abgebrannt ist?« »Oh, das Haus einer Freundin. Wir haben eine Party gefeiert. Sie muss wütend sein.«
    Was wohl nicht einmal wirklich gelogen ist.
    Als sie sich der Stadt näherten, folgte Sam den Wegweisern Richtung Stadtmitte, in der Hoffnung, Ursula würde nicht bemerken, dass er sich in der Gegend überhaupt nicht auskannte. »Sie sehen müde aus«, bemerkte sie.
    »Ich hatte eine anstrengende Woche. Ach, der ganze letzte Monat war die Hölle.«
    »Freundinnen«, stimmte sie mit einem Seufzer zu.
    »Hexen«, fügte er mit einem Lachen hinzu. Sie lachte auch, plötzlich unbehaglich bei seinem Tonfall.
    »Glauben Sie an Magie?«, fragte er, überzeugt davon, dass dies die richtige Strategie war. Geh direkt auf sie los, mach schnell, lass sie nicht zu Atem kommen ...
    »Was für eine seltsame Frage.«
    »Glauben Sie dran?«
    »Manchmal, ja«, gab sie zu. »Sie?«
    »Ich weiß, dass es verrückt klingt, aber ... ja, ich glaube wirklich an Magie. Manchmal fühle ich Dinge, denke Dinge, und ich kann sie nicht verstehen. Aber sie ergeben so viel Sinn.«
    »Ich kenne das Gefühl«, sagte Ursula, ein ganz klein bisschen zu schnell. Allzu bereit, ihm beizupflichten, sagte ihre Stimme das eine, ihr hungriger Blick etwas anderes.
    »Wo in Berlin müssen Sie hin?«, fragte Sam. Füttere sie an, dann lass die Leine wieder locker; halte ihr den Köder hin, aber lass sie noch nicht zuschnappen ...
    »Ich kann die U-Bahn nehmen.«
    »Nein, das geht schon in Ordnung. Ich kann Sie genauso gut vor der Tür absetzen«, antwortete er, während seine Augen zwischen der Straße und dem Rückspiegel hin- und herwanderten. Er fühlte sich schrecklich müde. Wann hatte er das letzte
    Mal geschlafen? Richtig geschlafen, nicht in regenerativer Trance, einen wirklichen, friedlichen Schlaf...
    Ihr Gespräch wandte sich der Politik, Filmen, Musik, Büchern zu. Sam musste die ganze Zeit darum kämpfen, seine Unkenntnis der neueren deutschen Kultur zu verbergen. Schließlich wechselte Ursula das Thema, um ihm Fahrtanweisungen zu geben. Links, rechts, hier, da. Straßenlaternen, an denen sie vorbeifuhren, tauchten das Innere des Rettungswagens für kurze Sekunden in gelbweißes Licht, dann wurde es wieder dunkel.
    Sam folgte den Anweisungen und gelangte schließlich in eine Art Innenhof mit einer hohen Platane in der Mitte, der von Garagen gesäumt war, über denen sich Apartmenthäuser mit Balkonen erhoben. Es war spät, und nur wenige Wohnungen waren noch erleuchtet Ursula stieg aus und dankte Sam für seine Mühe. Er stieg ebenfalls hinaus in die Dunkelheit, sagte, es sei nichts, spielte den netten Kerl. Als sie an eine Treppe kamen, drehte Ursula sich um, wie er es vorausgeahnt hatte, und sah ihn noch einmal an. Dann sagte sie die Worte, auf die er gewartet hatte und die der Zweck der ganzen Übung gewesen waren. »Wollen Sie noch auf

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