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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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Heben und Senken seiner Brust war klar wie dicke Tinte, dass er alles andere als glücklich war. Er drehte sich zum Haus um, und Sam fuhr vom Fenster zurück und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Er konnte sich ein idiotisch fröhliches Grinsen nicht verkneifen. Es lag eine immense Befriedigung darin, den Wagen eines geheimnisvollen Fremden zu verschrotten, wenn man mit der Vermutung richtig lag, wer dieser geheimnisvolle Fremde war.
    Denk nach, Sam. Was will er hier, und warum haben sie dich nicht einfach umgelegt, wenn er hier ist ?
    Zeit, die Kurve zu kratzen, sagte er sich. Wie groß oder klein seine Dankbarkeit gegenüber den Ashen'ia auch sein mochte, er sollte ihre Gastfreundschaft besser nicht überstrapazieren...
    Sam bückte sich nach seiner Tasche, fand die Flasche mit dem Waschbenzin und zog sie hervor. Er kippte etwas davon auf den Boden vor der Zimmertür; das Benzin strömte einen stechenden Geruch aus, als es das Holz durchtränkte. Waschbenzin, auch wenn es nicht die Explosivkraft von normalem Benzin oder Whisky hatte, war ein hervorragender Katalysator für Kaltfeuer, wie er herausgefunden hatte. Es brannte vielleicht nicht so gut wie richtiges Feuer, aber es eignete sich ausgezeichnet dazu, schweren Schaden anzurichten, gegen den sich höchstens schweres magisches Geschütz auffahren ließ.
    Sam hört Schritte auf der Treppe, während sich zugleich die Spinne vor den Vibrationen all dieser Füße zurückzog. Er goss mehr Benzin auf die Türritze und sah zu, wie sich die klare Flüssigkeit unter der Tür hindurch auf dem Gang draußen ausbreitete. Ein quatschendes Geräusch ertönte, und eine Stimme fragte: »Was ist das für ein Gestank?«
    »Benzin«, sagte Tinkerbells Stimme. Dann lauter, für Sams Ohren bestimmt: »Das ist sehr beeindruckend, doch es macht die Dinge für beide Seiten nicht einfacher.«
    »Sag mir, Tinkerbell, stehst du womöglich in dem Zeug?« Langes Schweigen, das Sam als ein Ja deutete. »Es macht >Wuff!<, wenn man einen Funken Kaltfeuer darauf wirft.«
    Immer noch Schweigen. Dann: »Warum tut Ihr das, Sebastian? Ich dachte, Ihr wäret auf unserer Seite.«
    »War ich auch. Aber ich hab das Gefühl, dass ihr hier ein fei. sches Spiel treibt. Da habe ich meine Meinung ein wenig geändert.«
    Ein noch längeres Schweigen als vorher. Sam ließ es andauern und zählte die Sekunden. Die Typen draußen mussten sich wirklich sehr verunsichert fühlen, wenn ihnen fünfzehn qualvolle Sekunden lang nichts zu sagen einfiel. »Wie kommt Ihr darauf?«, fragte Tinkerbell schließlich.
    »Naja, wie wohl? Könnte es daran liegen, dass soeben ein Kerl versucht hat, das Haus zu verlassen, der von der Stimme, dem Aussehen und dem scheußlichem Modegeschmack her eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Jehova hat?« »Dann habt Ihr den Reifen platzen lassen?« »Das ist dir aufgefallen?« Sam schlang sich seinen Beutel über die Schulter, und ging zum Fenster. Er legte eine Hand auf den Schließmechanismus und sandte einen geistigen Fühler aus. Das Schloss war durch einen Zauber blockiert. »Schaut, es ist nicht so, wie es scheint...« »Nein. Es ist nur ein Liter Kaltfeuer-Katalysator, ein Mann, der in diesem Augenblick darauf hinarbeitet, Uranos zu befreien, und der mehrmals in netten Gesprächen mit einer gewissen Gail meinen Untergang geschworen hat und ein ziemlich enttäuschter Träger des Lichts. Nichts ist jemals, wie es scheint, nicht wahr?«
    Der Schließmechanismus war als einziges Teil magisch gesichert, was Sams Meinung nach den Effekt zunichte machte. Das war das Problem mit Magiern. Sie dachten nur daran, was sie tun würden, wenn sie in einem Schlafzimmer in der deutschen Prärie eingeschlossen wären, aber bedachten selten die alternativen Möglichkeiten. Er nahm das Kreuz, das über dem Bett hing, von der Wand, wickelte die Ecke der geblümten Tagesdecke darum und schwang es gegen das Glas. Das Fenster zerbarst mit einem Klirren; Splitter regneten nach draußen.
    »Sebastian? Was macht Ihr?«
    »Ich habe keine Lust, so jung zu sterben, das ist alles.« Nachdem er den Rest des Glases herausgeschlagen hatte, brachte sich Sam in Position, bis er auf dem Fensterrahmen hockte. In diesem Augenblick ging die Tür auf. Ein Dämon stand im Rahmen und sah ihn an.
    Sam grinste, winkte und war feinen dicken blauen Funken in die Benzinpfütze zu Füßen des Dämons. Als der Funke auftraf und sich in hellen blauen Flammen entzündete, drehte Sam sich herum und griff nach einem Regenrohr.

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