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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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gut. Wie oft hast du diese Worte gesagt, zu hundert anderen begierigen Ohren? Und klang es immer so überzeugend, immer so leidenschaftlich?«
    »Wenn du nicht mehr daran glaubst, warum dann die Mühe, mich zu finden?«, fragte sie und legte ihre Hand in die seine.
    Er drehte ihre Hand um und betrachtete sie aufmerksam. Schließlich ließ er den Kopf sinken und murmelte: »Ich habe keine Ahnung.«
    » Willst du glauben?«
    »Ich bin zu alt. Ich habe zu viel gesehen.«
    »Wunder gibt es immer wieder. Du kannst glauben.«
    »Wunder gibt es heute im Dutzend billiger. Aber selbst wenn, ich habe keine Münze mehr übrig für diesen Automaten. Ich hoffe, dass innerhalb der nächsten drei Tage ein Wunder geschieht Aber ich glaube nicht daran.«
    »Du bist der Wunderwirker, Sebastian.«
    Er starrte sie an und fragte sich, was er sagen sollte. Ich liebe dich nicht, doch bald werde ich wie ein fahrender Ritter für seine Dame sterben. Und das ist kaum die Handlungsweise des Fürsten der Finsternis, eines Experten im Überleben. Es muss einen Grund für diesen Kamikaze-Kurs geben. Und Liebe wäre nicht der schlechteste.
    »Ich kann keine Wunderwirken, wenn ich tot bin.«
    »Wer hat hier was von Sterben gesagt?«
    Er starrte sie lange Zeit staunend an. »Du hast dich nicht verändert, überhaupt nicht. Du bist genau, wie du warst. Nur wird mir erst jetzt klar, dass du nicht warst, für was ich dich gehalten habe. Komisch, nicht wahr? Ich habe in so viele Seelen geblickt, und irgendwann in meinem Leben habe ich auch die deine berührt. Aber ich habe nie gesehen, was darin lag. Vielleicht habe ich nicht richtig hingesehen. Vielleicht«
    Ein unbehagliches Schweigen entstand. Er fühlte sich irgendwie zu groß für seinen eigenen Körper. War sich bewusst, dass seine Arme herabbaumelten und sein linker Fuß im Sand zur Seite zeigte, während sein rechter nach vorn ausgerichtet war, und wie seine Augenbrauen miteinander um Platz stritten, wie sein Mund trocken war und seine Finger schlaff an den Enden seiner schweren Hände hingen. Schließlich konnte er nicht mehr anders. »Hast du mich vermisst?«, fragte er.
    Sie tat so, als würde sie überlegen, sog die Wangen ein und spitzte die Lippen. »Nicht deine Kochkünste«, gab sie zu. »Du warst immer ein lausiger Koch.«
    »Was hilft es, dass einem die ganze Welt offen steht, wenn man nicht zum Essen ins Restaurant gehen kann?«
    »Das ist eine dekadente Haltung, und das weißt du.«
    »Es gibt Tausende von Restaurants allein in New York, Wir hätten jede Nacht in jeder Stadt in jedem beliebigen Land in ein neues Restaurant gehen können. Und was taten wir?«
    »Ich habe angeboten zu kochen.«
    »Freya, nun, da das Ende der Welt nahe ist, kann ich dir bekennen, dass deine Ente à l'orange wahrscheinlich das widerlichste Essen war, das mir je vorgesetzt wurde. Wir haben beide zu viel Zeit damit verbracht, die Sprachen der drei Welten zu lernen und die Kunst des Überlebens zu studieren, um irgendetwas Schwierigeres kochen zu lernen als weiße Bohnen in Tomatensoße auf Toast und Sandwiches mit Schinken und Ei.«
    Sie lachte, doch nicht sehr laut. Ihre Augen verließen nie die seinen. Wieder schwiegen sie.
    Er war sich nicht völlig sicher, ob er sie küsste oder sie ihn oder ob es von beiden Seiten kam. Es war nichts Spektakuläres. Keine Chöre schluchzender Geigen, kein Engelsgesang markierte das Ereignis. Nur der schweigende Wind und das Rieseln des Sandes.
    »Stör ich bei irgendwas?«, fragte eine Stimme. Freya zog sich sofort von Sam zurück und baute eine Illusion auf, um sich zu tarnen. Er sah, wie die Luft um sie sich verzerrte und ihre Züge vor ihm verbarg.
    Tinkerbell kam zum Dünenkamm hinaufgestiegen und starrte Freya an wie eine blinde Maus, die die Katze zu finden versucht. »Ah... sollten wir uns kennen?« »Ich bin niemand Besonderes« »Ihr zwei habt Euch geküsst.«
    »Wir sind alte Freunde«, schnappte Sam. »Kann ich sonst noch was für dich tun, Tinkerbell?«, fragte er und spürte Freyas Erheiterung bei dem Namen. »Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es Zeit wäre ...« »Ja, natürlich. Die Zeit eilt, und wir eilen mit ihr.« Er lächelte und wandte sich mit einem Achselzucken an die verhüllte Freya. »Vielleicht...«
    »... ein andermal«, stimmte sie zu. Und ohne ein weiteres Wort wandte sie sich um und begann, über die Dünen fortzugehen.
    Tinkerbell sah ihr nach. »Wer war das?«
    »Ein Läufer auf dem Brett.« Sam sah den Ausdruck auf Tinkerbells

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