Satans Erbe (German Edition)
Charme ein!« »Sei das Allheilmittel!« »Herrsche über die Gefühle des anderen!«
Erst als Jörg hinter mir die Tür verriegelte, schüttelte ich mein verwirrtes Gehirn klar. Anscheinend hatte ich nun Halluzinationen. Vor mir stand an der einen Wand eine altertümliche Badewanne auf Messingfüßen. Es sah aus, als wollte sie davonrennen. Das heiße Wasser dampfte und verströmte einen angenehmen Geruch. Durch den Dunst erkannte ich einen Käfig an der gegenüberliegenden Mauer. Eine Frau befand sich darin. Zögernd ging ich auf die Gitterstäbe zu. Sie war bestimmt zehn Jahre älter als ich, schlank und ihre Arme und Beine bildeten ein Kreuz – sie war an den Gelenken gefesselt. In ihrem Mund steckte ein Knebel. Ihr Blick versetzte mir im ersten Moment einen Schreck. Sie trug Kontaktlinsen. Die Pupillen funkelten schwarz mit einem roten Punkt in der Mitte. Ich wollte etwas sagen, doch weder fand ich meine Stimme noch wusste ich, was ich hätte von mir geben können. Deshalb nickte ich ihr zu und ließ mich in das heiße Wasser gleiten. Ich brauchte Zeit, um nachzudenken. Außerdem tat mir ein Bad gut, vor allem bei dem, was mir bevorstand. Endlich ergaben Jörgs sabbernde Vorreden und die Sprüche der Jünger einen Sinn.
Ich betrachtete erneut die Frau im Käfig. Sie war schön. Weibliche Rundungen, volle, nicht hängende Brüste, sehnige Glieder, lange schwarze Haare auf weißer Haut. Zum ersten Mal bekam ich die Möglichkeit, das Dreieck in Ruhe zu betrachten. Ich war neugierig, was sich unter dem Haarbüschel verbarg. Ich ließ meinen Blick ungeniert an ihrem Körper entlanggleiten. Ihr einziger Makel schien eine waagerechte Narbe oberhalb ihrer Schamhaare zu sein.
Ich wusch mich mit der Seife, ohne die Augen von ihr abzuwenden. Was sollte ich tun? Was die Jünger erwarteten, war völlig klar. Und dass die Frau ihnen später Bericht erstatten würde, ebenfalls. Wussten sie, dass ich noch nie Sex hatte? Und ahnte Jörg, dass es daran lag, dass diese Zicken mich einfach nicht ranließen? Dass ich längst einen weggesteckt hätte, wenn die Landpomeranzen nicht so prüde wären? Vielleicht sollte ich auf die Aufforderungen der weitaus älteren Anhänger eingehen und den Herrscher spielen. Nein, einer sein.
Die Seife entglitt meinen Händen und beim Suchen im schaumbedeckten Wasser fanden meine Finger wie von selbst meinen Schwanz und etwas Hartes. Ich fischte einen Eisenschlüssel heraus und betrachtete ihn. Plötzlich kam Leben in die Frau. Sie hob den Kopf, versuchte, den Lappen auszuspucken und zerrte an den Fesseln. Ich grinste und lehnte mich zurück, das gefiel mir.
Lange hielt ich es nicht aus. Ihre wackelnden Titten und ihr flehender Blick zogen mich förmlich an. Ich schritt mit geradem Rücken, aber weichen Knien, zum Käfig, schloss die Tür auf und entfernte vorsichtig den Knebel. Sie befeuchtete sich die Lippen, sagte aber nichts. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihren Mund. Sie erwiderte. Ein unglaublicher Gefühlsschwall erfasste mich. Ich musste stöhnend ausatmen, ließ nicht von ihr ab und drang mit der Zunge in sie ein. Da biss sie mich.
»Verdammte Scheiße!«, fluchte ich und fuhr mir mit dem Handrücken über den Mund. Ich starrte auf das Blut, dann in ihr Gesicht. Sie grinste hämisch. Sie legte es darauf an. Sie testete mich, ging es mir durch den Kopf. Ich knüpfte die Schlinge an ihrem Handgelenk auf. Kaum war der Arm frei, packte sie mich im Nacken und zog an meinen Haaren. Ich verlor das Gleichgewicht und konnte mich nur knapp abfangen. Wütend schaute ich zu ihr hoch. Sie lachte laut auf. Dieses Biest! Der würde ich es zeigen!
Ich entfernte die übrigen Fesseln. Der Tanz, den wir vollführten, glich einem Kampf und gleichsam einem Liebesspiel. Sie war stark, doch nicht stärker als ich. Ich musste sie bezwingen. Ihr zeigen, wo es langging.
Endlich hatte ich sie im Schwitzkasten und schubste sie zur Badewanne. Sie schlitterte mit den Knien über den Fußboden und ein Wimmern entglitt ihr. Dieses Mal war ich es, der auflachte. Ich packte sie am Hinterkopf, so, wie sie mich vorhin, und drückte ihren Kopf unter Wasser. Es verlangte nicht nur physische Kraft von mir, sondern auch psychische. Mein nackter Körper klebte an ihrem. Ich fühlte ihren Schweiß, die weiche Haut und lockerte meinen Griff.
Sie stieß nach Luft schnappend empor, warf das nasse Haar nach hinten und mich dabei um. Kaum verklang der Schmerz an meinem Steißbein, saß sie rittlings auf mir.
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