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Satans Erbe (German Edition)

Satans Erbe (German Edition)

Titel: Satans Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maylynn
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herum. Für einen Moment ragte ihr rundes Hinterteil aus dem Wasser und Benni musste lachen. Dann kamen ihre Füße zum Vorschein, als würde sie in dem flachen Becken einen Handstand machen. Prompt kippten die Beine nach hinten. Prustend und schnaufend kam Lisa mit dem Kopf zuerst an die Oberfläche. Kaum hatte sie Luft geschnappt, startete sie den nächsten Tauchgang.
    Trotz seiner Trägheit, die durch die warme Sonne unterstützt wurde, sprang Benni auf und hüpfte in den Pool. Unter Wasser suchte er nach Lisas Beinen, bekam sie zu fassen und zog sie an sich. Er setzte Lisa auf seine Schultern, warf sich lachend mit ihr ins kühle Nass und die Balgerei begann von vorn. »Woher nimmst du nur die ganze Energie?« fragte er keuchend und setzte Lisa auf den Beckenrand, bevor er sich aus dem Becken schwang.
    Er hüllte Lisa in ein weiches Badetuch.
    »Möchtest du etwas trinken?«
    Lisa nickte.
    »Dann komm, besuchen wir Martha in der Küche.« Schon aus einiger Entfernung schlug ihnen ein köstlicher Duft entgegen. »Stopp, bleib stehen, Lisa.«
    Sie gehorchte. »Was denn, Onkel Benni?«
    »Lass uns raten, was da so lecker riecht.«
    »Käsekuchen.« Lisa ließ das Badetuch fallen. Durch die Außentür stürmte sie in die Küche. »Ist der Kuchen fertig?«
    »Ja, aber er muss noch abkühlen.«
    Lisa zog eine Schnute. »Kann ich nicht jetzt schon davon haben?«
    »Nein, dann bekommst du Bauchschmerzen.«
    »Okay, dann trinke ich eben nur was.« Lisa kletterte auf einen Schemel und holte sich ein Glas aus dem Schrank. Am Kühlschrank ließ sie Eiswürfel aus dem Spender hineinplumpsen, bis es randvoll war. Sie goss Sirup darüber und füllte den Rest mit Wasser auf. Mit einem Strohhalm verteilte sie den dicken Saft, bis die Flüssigkeit gleichmäßig rot schimmerte. Sie trank einen Schluck und schüttelte sich. »Brr, ist das kalt.«
    Benni grinste. »Du hast ja Hühnerpocken.«
    »Gänsehaut.«
    »Hühnerpocken.«
    »Gänsehaut.« Lachend rannte Lisa davon.
    Er hörte das Aufplatschen im Pool schneller, als er ihr folgen konnte, und beeilte sich, seinen Platz auf dem Liegestuhl wieder einzunehmen. Versonnen betrachtete er seine Nichte. Schon länger weinte sie nachts nicht mehr im Schlaf und auch ihre Albträume hatten nachgelassen. Das beruhigte ihn. Seit einem Jahr unterrichtete er sie. Sie war wissbegierig und das Lernen fiel ihr leicht. Mehrfach hatte Benni sich mit den Lehrern einer örtlichen Grundschule getroffen, um sich über den Lehrplan für das erste Schuljahr zu informieren. Lisa beherrschte ihn bereits nach einem halben Jahr und mittlerweile hatten sie auch den Plan der zweiten Klasse zur Hälfte durch. Eine Prüfung würde sie problemlos bestehen und er war nicht nur stolz auf Lisa, sondern auch ein wenig auf sich.
    »Onkel Benni, darf ich ein paar Steine auf den Boden werfen? Ich will sie durch die Brille angucken.«
    »Klar. Aber nachher alle wieder einsammeln, okay?«
    Lisa nickte und rannte Richtung Gartenmauer. Dort lagen größere Kiesel und bunte Steine, die von Wanderungen stammten und von John benutzt wurden, um die Beete zu dekorieren. Lautes Plumpsen verriet, dass Lisa ein paar ins Wasser geworfen hatte, ein noch lauteres Klatschen, dass sie hinterhergesprungen war. Blinzelnd blickte er auf und beobachtete seine Nichte. Lisa hatte ihre Brille aufgesetzt und lag mit ausgebreiteten Armen und Beinen bäuchlings auf dem Wasser. Zwischendurch hob sie den Kopf, um Luft zu holen.
    »Warum setzt du deinen Schnorchel nicht auf?«
    Sie hörte ihn nicht und Benni schloss grinsend die Augen. Das System hatte sie noch nicht ganz verstanden. Er kicherte.
    Was für eine herrliche Stille. Er genoss den Moment der Ruhe. Lisa forderte täglich zehn und mehr Stunden seine Aufmerksamkeit. Augenblicke wie dieser, in dem sie sich mit sich selbst beschäftigte, waren selten.
    Ein lauter Aufschrei unterbrach die Idylle. Benni fuhr hoch. Im Augenwinkel sah er, wie jemand an ihm vorbeiraste und mit einem Geräusch, das wie das Knurren eines Wolfes klang, vollbekleidet in den Pool sprang.
    Die Person stürzte sich auf Lisa, drehte sie im Wasser um und hievte sie hinaus. Im nächsten Moment kniete sie neben ihr und begann, eine Herzmassage durchzuführen. Lisa lag stocksteif da, doch noch ehe Benni sich aus dem Liegestuhl aufgerappelt hatte, fing sie an zu kreischen. Sie schlug nach den Händen des Mannes, den Benni jetzt als Arno erkannte.
    Hastig lief Benni um das Becken herum, packte seinen Bruder an den Schultern und

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