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Satans Erbe (German Edition)

Satans Erbe (German Edition)

Titel: Satans Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maylynn
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Benni um und kam auf ihn zu.
    »Herzlichen Glückwunsch, Bruderherz.« Arno packte Bennis Hand und zog sie unter seinem Kinn weg. »Hast du dir selbst ein Geschenk gemacht, indem ihr einen Zusatztag im Freien eingelegt habt?«
    Benni war sprachlos.
    »Naja, weil du heute Geburtstag hast, will ich es mal durchgehen lassen. Sonst verdirbt es mir noch die Freude an meiner Überraschung. Willst du gar nicht wissen, was es ist?« Arno schaute ihn auffordernd an.
    »Was denn?«
    »Wir fahren in Urlaub. Du, Lisa und ich.«
    Benni sackte fast das Herz in die Hose. »Urlaub?«
    »Adriaküste. Ich habe bereits gebucht. Wir werden im Juli zwei Wochen nach Riccione fahren, in ein schönes Familienhotel.«
    »Ich kann es nicht glauben. Du lässt Lisa doch sonst …«
    »Ach was. Lass die alten Kamellen, wir fahren. Ist dir das nicht genug?«
    Er schluckte sein ›Und es ist wirklich dein Ernst?‹ hinunter und fragte stattdessen: »Darf ich es Lisa erzählen?«
    »Und ob du darfst.« Arno schlug sich stolz auf die Brust. »Sie darf sich jetzt schon darauf freuen, Ehrenwort! Ihr Daddy tut doch alles für seinen kleinen Engel.«

49.
     

Villa Felthen
Interlaken, Schweiz
18. Juli 1980
     
     
    E ndlich war es so weit. Benni lehnte am Türrahmen und beobachtete Martha, wie sie mit Lisa den Koffer packte.
    »Das hier muss auch noch mit.« Lisa hielt der molligen Haushälterin einen Stapel T-Shirts entgegen, die sie aus der untersten Schublade der Kommode gefischt hatte.
    »Und das hier auch.« Ihr Blick fiel auf den Strohhut, den Benni an der Krempe entlang im Kreis drehte. »Was ist das, Onkel Benni?«
    »Der ist für dich, dein Dad hat ihn mir gegeben.« Er streckte Lisa den Hut entgegen.
    »Bah, der ist hässlich. Den will ich nicht.«
    »Dein Daddy besteht aber darauf, dass du ihn einpackst.«
    An Lisas Stelle griff Martha zu und quetschte das Ding in die Reisetasche. »Haben wir alles?« Martha schaute ihren Schützling an.
    Lisa blickte sich zum bestimmt dreihundertsechsundvierzigsten Mal im Zimmer um und nickte. »Ich glaube schon.«
    Mit einem zufriedenen Brummen zog Martha den Reißverschluss der Tasche zu. Benni beobachtete, wie sie den Hut hinunterpresste und mit der Hand zudrückte, sodass er eine dicke Delle an der Oberseite bekam. Er gluckste. Das hatte sie extra gemacht. Währenddessen hüpfte Lisa vor Aufregung auf und ab.
    »Onkel Benni, werden im Hotel viele Kinder sein?«
    »Glaubst du, dass sie mit mir spielen werden?«
    »Bin ich auch nicht zu dick?«
    »Sind meine Haare okay oder soll der Coiffeur noch schnell herkommen?«
    »Soll ich für die anderen Kinder Geschenke mitnehmen?«
    Wie oft hatte sie ihm diese Fragen und Dutzende mehr gestellt, während er sich verzweifelt bemühte, auf alle eine Antwort zu finden. Dabei war ihm aufgefallen, dass viele der Fragen Lisas Gestörtheit zum Ausdruck brachten. Zu dick … , wie kam sie bloß auf den Gedanken? Oder Geschenke für die anderen Kinder. Das war nicht normal. Er konnte nur hoffen, dass sich diese verwirrten Vorstellungen nicht verschlimmern würden.
    Seine Reisetasche stand in der Diele bereit. Sie enthielt nicht ein Drittel von dem, was Lisa eingepackt hatte. Sollte sie nur. Hauptsache, sie fühlte sich wohl. Benni schnappte sich Koffer, Tasche und den Rucksack mit dem Zusatzgepäck für eine Nacht und forderte Lisa auf, nach unten zu gehen.
    Martha folgte ihnen. »Möchtet ihr noch einen Orangensaft, bevor ihr losfahrt?« Schon war sie in der Küche verschwunden und kam mit zwei randvoll gefüllten Gläsern zurück, die sie schwankend auf einem Tablett balancierte.
    Benni und Lisa griffen zu, während sie Arno im Büro telefonieren hörten. Aus den Worten war zu schließen, dass er das Gespräch bald beenden würde. Nachdem sie das Klicken des Hörers auf der Gabel vernommen hatten, rief ihnen Arno durch die halb offene Tür zu: »Sagt ihr John Bescheid, dass er den Wagen vorfährt?«
    Das ließ Lisa sich nicht zweimal sagen. Schwupps war sie an der Haustür, riss sie auf und stürmte nach draußen.
    »John, John, John.«
    Benni trat ebenfalls hinaus und sah Lisa hinterher. Sie flitzte auf die geöffnete Doppelgarage zu, in deren Schatten er John am Außenwaschbecken entdeckte. Er fasste sich zur Begrüßung spielerisch an die Mütze und schäkerte mit Lisa herum, als sie auf ihn zugesprungen kam. Benni verfolgte, wie John in Richtung Haustür zeigte, Lisa in munteren Hüpfern zurückkam und in der Garage der Wagen angelassen wurde. Nachdem John ihn vor

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