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Satans Erbe (German Edition)

Satans Erbe (German Edition)

Titel: Satans Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maylynn
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Voller Stolz und Überheblichkeit grinste er: »Na, ist das nicht klasse hier?«
    Arno entging es auch, dass Benni und Lisa nicht antworteten und betreten die Blicke senkten.
    Am Nachmittag sammelten sie ihr Strandzeug zusammen und Lisas Gesichtszüge hellten sich auf, als sie sich auf den Weg ans Meer machten. Auch jetzt steuerte Arno keinen der belebten Badestrände an, sondern fuhr mit ihnen zu einer Bucht, an der nur einige Möwen träge im Sand herumpickten.
    Unter Arnos strenger Anleitung musste Lisa sich alle paar Minuten von Kopf bis Fuß eincremen lassen, den Strohhut aufbehalten, den ihr der Wind immer wieder vom Haar blies, und durfte nur mit den Füßen ins Wasser, gerade so weit, dass nicht mehr als ihre Knöchel nass wurden. Sehnsüchtig sah sie in die Ferne, wo bunte Pünktchen belebte Hotelstrände erahnen ließen.
    Einige Male trafen Lisas niedergeschlagene Blicke Bennis. Der Nachmittag zog sich unendlich in die Länge. Sie schien froh, als sie sich endlich auf den Rückweg begaben. Fiel es eigentlich nur Benni auf, dass das Abendessen in düsterem Schweigen verlief?
    Lisa ging wortlos zu Bett. Sie drückte Benni, würdigte Arno mit keinem Blick und verschwand.
    Nach einigen Minuten fasste Benni Mut und sprach Arno an. Wie gewöhnlich entwickelte sich das Gespräch zum Streit und artete in eine heftige Auseinandersetzung aus, in deren Verlauf sie sich gegenseitig anbrüllten.
    Plötzlich stürmte Lisa in das offene Wohn- und Esszimmer. Sie raste auf Arno zu und ihre geballten Fäuste trommelten auf seinen Oberkörper.
    »Du bist so gemein, so gemein, gemein. Lass Benni in Ruhe und schrei ihn nicht an. Du hast uns angelogen … du bist ein Lügner, ein Lügner!«
    Arno packte die sich wild gebärdende Lisa und hielt ihre Hände mit einer fest. Mit der anderen Hand fasste er ihr ans Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.
    »Okay Madame, das war’s.« Seine Finger gruben sich in Lisas Wangen. »Packt eure Sachen. Wir reisen ab – sofort!«
    Arnos Ton machte unmissverständlich klar, jeder Widerspruch war sinnlos.
    Eine halbe Stunde später saßen sie im Wagen und fuhren der Heimat entgegen.

50.
     

Villa Felthen
Interlaken, Schweiz
18. Juli 1980
     
     
    J ohn saß auf dem Beifahrersitz des Rolls-Royce Silver Shadow und polierte die Armaturen. Heute früh waren Lisa und Benni mit Arno in den Urlaub gefahren. Er freute sich für die Kleine, die nicht mehr aufgehört hatte, ihm zu erzählen, wie toll es dort werden würde und was sie alles geplant hatten. John lächelte und tupfte erneut Politur auf den weichen Lappen. Warum verursachte die Reise ihm Bauchschmerzen?
    Er stieg aus, packte das Putzzeug sorgfältig zurück, knipste das Licht in der Garage aus und ging in das Gästezimmer mit Bad, das Arno ihm für diese Woche zugewiesen hatte. Rasch schloss er die Tür hinter sich. Der Geruch von Steak, Buttergemüse und Petersilienkartoffeln verfolgte ihn. Und wenn er sich nicht irrte, lag sogar ein leichter Zimt-Ingwer-Duft in der Luft. Oh, diese Martha …
    Er brauste ausgiebig, der Wasserstrahl war herrlich, viel härter als bei ihm in der Wohnung. Außerdem ließ er sich zusätzlich den Rücken von der Seite massieren. Er summte vor sich hin und wünschte sich Martha in die Kabine. Ob Schwule auch so verliebt sein konnten? Er bezweifelte das. Zwar hatte er nichts gegen Homosexuelle, er verstand sie nur nicht. Benni war so ein feiner Kerl und neben Martha der gütigste Mensch, den er kannte. Warum nahm er sich keine liebevolle Frau?
    Vielleicht sollte er ihn mal darauf ansprechen? John lächelte betreten. Er hatte es nicht einmal innerhalb der letzten sechs Jahre geschafft, Martha darauf anzusprechen, aus welchem Grund sie sich von ihm getrennt hatte. Es gab zu viele offene Fragen und Geheimnisse. Dass er damals im Januar in der Nähe des frisch verschlossenen Familiengrabes der von Felthens gestanden hatte und um Constanze und Petra trauerte, wusste niemand. Er wollte zu Benni gehen und ihm Mut und Trost zusprechen, doch er fand selbst keinen. Stattdessen musste er mit ansehen, wie Benni mit diesem unheimlichen Kerl Händchen hielt und ihm auch noch einen Scheck ausstellte. Am Grab! In aller Öffentlichkeit. Er verstand es nicht. Zum Glück war der seltsame Typ für immer verschwunden.
    »Aahhh …«
    John zuckte zusammen und die Seife flog in hohem Bogen durch die Kabine. Martha! Er riss die Glastür auf, schlitterte zu den Badetüchern, warf sich eines um, krallte seine Waffe aus der Schublade und

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