Satans Erbe (German Edition)
nicht nochmals zu hintergehen, versicherte er ihr im Gegenzug, das Vorkommnis Arno gegenüber nicht zu erwähnen, aber auch ohne Lisas reumütige Miene hätte er sie nicht an Arno verpfiffen, nur wollte er ihr das natürlich nicht auf die Nase binden. Außerdem war er im Moment viel zu aufgeregt, um ernsthaft an eine Unterhaltung mit seinem Bruder zu denken.
Ahriman war wieder da. Eine Fügung des Schicksals hatte sie erneut zusammengebracht und nach der ersten Überraschung erfasste ihn ein heftiges Verlangen.
Sie verließen das Schlossmuseum, gingen in ein feines Restaurant und hatten viel Spaß, erst recht, als nach einem kurzen Telefonat ein Kumpel von Ahriman zu ihnen stieß, Jörg. Zwar sah dieser Typ ziemlich seltsam aus, aber er schien zumindest ein lustiger Zeitgenosse zu sein und das Eis brach schnell bei seinem witzigen Auftreten.
Anfangs reagierte Benni zu seiner Verwunderung eifersüchtig, doch zum einen hielt er sich in Lisas Gegenwart zurück, zum anderen wollte er sich keine unnötige Blöße geben und nach kurzer Zeit stellte er fest, dass es auch nicht den geringsten Anlass gab.
Überhaupt, Anlass hin oder her – nichts gab ihm das Recht, solche Gefühle zu hegen. Ahriman und Jörg schienen wirklich nur gute Kumpel zu sein und erzählten spannende Geschichten über ihren Aufenthalt in der Schweiz, bei dem es um die Suche nach einer heiligen Reliquie ging, die sie kürzlich gefunden hatten.
Auch Lisa hörte gespannt zu. Man sah ihr an, dass sie das Abenteuer genoss und Ahriman anhimmelte. Dessen Ausführungen entnahm Benni, dass er das Land bereits in Kürze verlassen und nach Australien zurückkehren wollte. Wehmut beschlich ihn bei dem Gedanken. Wie gern hätte er alles stehen- und liegen gelassen und wäre mit Ahriman gemeinsam in das Land seiner Träume zurückgekehrt. Er wischte die melancholischen Gefühle beiseite. Lisa brauchte ihn noch mindestens acht Jahre, bis sie mit 20 volljährig sein würde. So lange musste er warten, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zurückstecken. Oder … oder gab es vielleicht doch eine Möglichkeit, jetzt schon ein wenig Lebensfreude zurückzugewinnen? Er warf Ahriman einen Blick zu. Wie schön er war, immer noch … Die Zeit hatte kaum Spuren hinterlassen, seine Muskeln wirkten stahlhart und trainiert, sein Körper war schlank wie zuvor. Verschämt musterte Benni seinen leichten Bauchansatz.
Ahrimans Gesicht zog ihn ebenfalls genauso an wie früher. Die dunkelbraunen Augen schlossen ihn in einen Bann und der Dreitagebart ließ Ahrimans Antlitz noch interessanter, noch männlicher und sinnlicher erscheinen. Benni wurde ganz anders. Er spürte ein heißes Prickeln in den Lenden wie seit Langem nicht mehr.
Voller Ungeduld wartete er darauf, dass das Essen vorüberging und er Lisa zuhause absetzen konnte. Er würde sich später noch einmal mit Ahriman treffen und etwas trinken gehen, so hatten sie es vereinbart, während seine Nichte auf der Toilette war.
Die Bettwäsche im Hotel duftete nach Veilchen. Glücklich und ermattet presste Benni seine heiße Stirn in das Laken. Er hörte, wie das Wasser zu rauschen begann. Die Dusche war zu eng, um sich zu zweit darunterzustellen, aber er war ohnehin fürs Erste erschöpft.
Um nicht aufzufallen, hatte er in einem Berner Nobelhotel zwei Doppelzimmer gebucht und sie traten als Geschäftspartner auf. Nach einem verstohlenen Blick über den Gang waren sie gemeinsam in eines der Zimmer gehuscht und kaum, dass sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, rissen sie sich gegenseitig die Kleider vom Leib und fielen wie Verhungernde übereinander her. Das war vor zwei Stunden und Benni lechzte nach einer Abkühlung. Er wartete geduldig, bis Ahriman aus dem Bad kam, und erfrischte sich dann unter einem kühlen Wasserstrahl. Zwischenzeitlich hatte er seine Pläne durchdacht. Er würde das Zimmer für Ahriman für ein paar Wochen im Voraus buchen und ihn mit einer großzügigen Summe unterstützen, mit der er sich einen bequemen Aufenthalt leisten konnte. Vorausgesetzt natürlich, er konnte ihn bewegen, noch eine Zeit lang zu bleiben, anstatt seinen Rückflug anzutreten. Das gebuchte Flugticket würde er ihm ebenfalls ersetzen. Darüber hinaus, frohlockte Benni, würde die Zeit zeigen, was sich ergab. Wenn Ahriman ihn wirklich mochte …?
Als Benni das Schlafzimmer wieder betrat, durchfuhr ihn ein Schreck. Ahriman war fort. Enttäuscht ließ er sich auf das Bett sinken und wollte vor Verzweiflung den Kopf
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