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Satans Eulen

Satans Eulen

Titel: Satans Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trotz ihrer Verletzungen. Sonja schien zu merken, daß es um viel ging.
    Lars Strindberg verschmolz mit der Dunkelheit. Als er das Garagentor erreichte, war von ihm kaum etwas zu sehen. Vielleicht ein Schatten, der kleiner wurde, als Lars sich bückte und den Schlüssel in das schmale Schloß führte.
    Einmal drehte er, faßte den Griff, drehte ihn ebenfalls und kippte das Tor hoch.
    Gut geölt lief es in den Schienen nach oben, obwohl es sehr schwer war, denn es verschloß eine Doppel garage.
    Lars zögerte noch, das Licht einzuschalten. Statt dessen drehte er sich um und winkte den beiden.
    Enna und Sonja reagierten sofort. Sie überwanden die trennende Distanz sehr rasch und blieben neben dem Mann stehen. Fragend schaute Enna ihren Lars an.
    »Ich werde Licht machen, mich in den Wagen setzen und ihn aus der Garage fahren. Du löscht das Licht und steigst dann mit der Kleinen ein. Alles klar?«
    »Ja.«
    »Dann hier.« Lars übergab seiner Frau das Gewehr. Enna hatte zwar erst einmal in ihrem Leben geschossen, doch sie war fest entschlossen, ihres und das Leben ihrer Tochter so lange wie möglich zu verteidigen. Sie sah, wie ihr Mann den rechten Arm hob, um an den Lichtschalter zu gelangen. Einen Atemzug später kippte er ihn um.
    Die Birne unter der Garagendecke flackerte kurz und wurde hell. Ihr kaltes Licht fiel auf den Volvo-Kombi, aber auch auf die zahlreichen Strigen, die gut verteilt auf dem Wagen hockten…
    ***
    Ich war für einen Moment sprachlos. Meine schlimmsten Befürchtungen, an die ich nicht so recht hatte glauben wollen, bewahrheiteten sich nun. Nicht nur eine Eule war vorhanden, es gab davon mehrere. Sie waren zudem so zahlreich, daß ich sie auf die Schnelle kaum zählen konnte, und ich zuckte regelrecht zurück.
    Auch Bill hatte sie gesehen. Der Reporter dachte ähnlich wie ich, das sah ich seinem Gesicht an.
    »Verdammt, John«, flüsterte er. »Das kann ins Auge gehen.«
    Da hatte mein Freund ein wahres Wort ausgesprochen. Für einen Augenblick erschien ein huschender Schatten in Höhe der Reling. Bevor wir reagieren konnten, war er vorbei.
    »Die bereiten eine Invasion vor«, murmelte ich und wischte mir den kalten Schweiß von der Stirn, denn ich hatte in den letzten Sekunden Angst bekommen. Weniger um mich, als um die rund 200 Menschen, die sich auf dem Schiff befanden. Wir hatten miterlebt, welch eine Panik schon eine Eule anrichten konnte. In Nähe der Bordwand hielten sich mindestens ein Dutzend dieser schrecklichen Tiere auf.
    »Wir werden vorerst nichts tun«, sagte ich. »Auch nicht schießen, es würde die Menschen nur nervös machen.«
    »Aber den Kapitän müssen wir einweihen.«
    Da gab ich Bill Conolly recht.
    »Dann laß uns zur Brücke gehen.«
    Der Weg war mir bekannt. Ich hoffte, daß sich die Strigen noch eine Weile außerhalb des Schiffes aufhalten würden, so daß wir uns etwas vorbereiten konnten.
    Wir schritten über das menschenleere Deck. Es wirkte in der Tat wie ausgestorben. Zur Brücke führten weiß gestrichene und mit Noppen versehene Eisenstufen hoch.
    Wir gingen dabei dicht an einer Girlande vorbei, deren Glühbirnen unseren Gesichtern einen farbigen Anstrich gaben. Ohne anzuklopfen, zog ich die Tür der Brücke auf.
    Volle Besetzung. Der Kapitän drehte sich um, als er merkte, daß er Besuch bekommen hatte.
    Langsam nahm er sein Glas von den Augen und ließ es sinken.
    »Sie?« fragte er und rang sich ein Lächeln ab. »Unsere Befürchtungen scheinen sich nicht zu erfüllen. Die Luft ist…« Er sprach nicht mehr weiter, denn er hatte mein ernstes Gesicht gesehen und fragte statt dessen: »Ist was?«
    »Ja, Herr Kapitän. Die Eule war nicht die einzige, die sich Ihr Schiff ausgesucht hat.«
    »Aber wir haben keine gesehen.«
    »Das konnten Sie auch schlecht, weil die Wesen sehr schlau sind. Sie halten sich im Schatten der Außenbordwand auf, denn sie wissen genau, was sie zu tun haben.«
    Nach meinen Worten wurde es still. Die versammelten Männer waren allesamt keine Angsthasen, doch meine Nachricht hatte sie geschockt. Damit mußten sie erst fertig werden.
    »Sie bereiten also eine Invasion vor«, murmelte der Kapitän mit tonloser Stimme. »Verdammt, daran habe ich nicht gedacht und auch nicht damit gerechnet.«
    »Sollen wir fliehen?« fragte der Erste Offizier.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das wird wohl kaum Zweck haben. Die Eulen würden uns verfolgen, und sie sind immer schneller als das Schiff. Auf dem offenen Meer wären wir zudem hilfloser. Der Fjord

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