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Satans-Krone

Satans-Krone

Titel: Satans-Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kann ich Ihnen nicht geben.«
    Ich hatte mich wieder umgedreht. »Okay, dann wollen wir uns das Haus mal aus der Nähe anschauen.«
    »Du meinst das Innere?«
    »Was sonst?«
    Isaak Lambert war ebenfalls einverstanden. Er stand bereits an der Tür und war im Begriff, sie aufzuziehen. Dabei musste er schon Kraft aufwenden. Suko kam hinzu, um ihm zu helfen, während ich den besten Blick bekam. Die Schwelle war ziemlich hoch gebaut worden. Man musste den Fuß schon anheben, um sie zu übertreten.
    Als erster schob ich mich in den alten Bau. Trotz der zerstörten Fensterscheiben hatte es der Durchzug nicht geschafft, die alte Luft zu vertreiben. Dieser alte, muffige Geruch schien sich allem entgegengestemmt zu haben. Er war schwerer geworden. Er lastete wie Blei zwischen der Decke und dem mit einer dicken Staubschicht bedeckten Fußboden.
    Ich blieb ungefähr in der Hüttenmitte stehen und versuchte, den Geruch zu identifizieren. Das war nicht möglich. Es roch auch nicht nach verwestem Fleisch, etwas völlig anderes umlagerte uns, das keiner von uns identifizieren konnte.
    Der Gestank drehte uns zwar nicht den Magen um, aber angenehm war er beileibe nicht. Ein leichter scharfer Gestank. Nach irgendwelchen Essenzen oder Kräutern riechend. Nicht nach Natur, nicht nach Verfall und Moder, sondern wirklich kräuterhaft. Unsichtbare Wolken umlagerten alles hier.
    Ich drehte mich um. Lambert stand neben dem Toten und hielt den Kopf gesenkt. Er wirkte wie jemand, der von einem anderen Abschied nahm, obwohl er ihn nicht gekannt hatte.
    Suko bewegte sich unruhig durch die Hütte. Ich kannte ihn gut genug, um zu sehen, dass auch ihn etwas störte, und deshalb fragte ich ihn auch danach.
    »Ist es der Geruch?«
    »Bingo.«
    »Gut. Dann erkläre mir, wie du ihn einstufst?«
    Er hob die Schultern. »Ich habe keine Ahnung, John. Er ist einfach da. Kein Moder, keine Verwesung, und trotzdem weiß ich, dass etwas zerfallen sein muss.« Er überlegte einen Moment. »Wie dünne Säure? Oder Schweiß?«
    »Kann sein.« Ich wollte auch nicht länger darüber diskutieren, da es sowieso nichts brachte. Statt dessen ging ich dorthin, wo die Truhe stand, in der sich einmal die Satans-Krone befunden hatte. Ich blieb nicht ganz unberührt von dem, was vor mir lag. Ich dachte wieder an den Film. Jede Einzelheit schwirrte mir durch den Kopf, und nun stand ich selbst vor dem Gegenstand, der die Satans-Krone beherbergt hatte.
    Die Truhe war geöffnet. Es hatte keinen mehr gegeben, der in der Lage gewesen wäre, den Deckel zu schließen. Auch die Truhe wies darauf hin, dass sich in der letzten Zeit niemand mehr in der Hütte umgeschaut hatte.
    Die Truhe war leer. Es lag nichts darin. Keine alten Kleidungsstücke, keine sonstigen Dinge, die man in diesen Gegenständen aufbewahrte, einfach nichts. Abgesehen vom Staub, der sich auf dem Boden ausbreitete und auch die Wände nicht verschont hatte.
    Ich bückte mich. Es war eine normale Bewegung, getragen auch von einer Neugierde, doch es passierte, ohne dass ich damit gerechnet hätte.
    Der Schmerz war da! Und das genau auf meiner Brust!
    Es gab nur eine Möglichkeit. Mein Kreuz hatte sich gemeldet. Im Gegensatz zu mir hatte es den dämonischen Einfluss gespürt, der sich in der Hütte ausbreitete und sich möglicherweise auf die Truhe oder deren Nähe konzentrierte. Damit kam ich zunächst nicht zurecht und zuckte wieder in die Höhe.
    Das Brennen nahm ab.
    Suko war meine heftige Bewegung nicht entgangen. Im Gegensatz zu Isaak Lambert, der nahe beim Toten stand und ihn anstarrte.
    »Was ist los?« fragte Suko.
    Ich drehte mich ihm zu und streifte die Kette über den Kopf. Dann hielt ich ihm das Kreuz hin. Die nächste Frage las ich an seinen Augen ab und gab ihm auch eine Antwort. »Ja, es hat reagiert. Und zwar verdammt heftig. Das war schon keine Wärme mehr, sondern eine brennende Hitze. Verdammt heftig, kann ich dir sagen.« Er deutete auf die Truhe.
    »Genau«, sagte ich leise.
    »Aber sie ist leer.«
    »Für uns. Nicht für das Kreuz.«
    »Was meinst du?«
    »Meiner Ansicht nach muss sich dort etwas gehalten haben. Ich kann dir wirklich keine Auskunft geben. Sagen wir mal so. Vielleicht ist die Truhe noch magisch verseucht. Schließlich hat sie die Satans-Krone beinhaltet, was immer sie auch für eine Bedeutung gehabt haben mag.«
    »Das kann man ja testen«, sagte Suko hintergründig lächelnd.
    Ich gab ihm keine Antwort. Statt dessen drehte ich mich um. Diesmal hielt ich das Kreuz in der Hand und

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