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Satans-Krone

Satans-Krone

Titel: Satans-Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dem offenen Mund, als sollte es im nächsten Moment von ihm verschluckt werden. Dieser Fall trat nicht ein. Dafür sorgte das Kreuz auf seine Art und Weise für eine Vernichtung, denn urplötzlich rann ein heftiges Zucken über das Gesicht. Uns drei hätte es nicht gewundert, wenn wir einen Schrei gehört hätten. Das Gesicht verzerrte sich zu den Seiten hin und auch nach oben und unten. Es wurde zu einer Gummifratze, in der nichts mehr so blieb, wie es einmal gewesen war.
    Schiefe Augen. Eine eingedrückte Nase. Ein quer liegendes Loch als Mund - und das Feuer! Urplötzlich war es da. Kleine hellrote, mit blauen Kernen im Innern bedeckte Flammen tanzten und züngelten über das Kreuz und auch über das Gesicht hinweg. Die Kraft des Lichts war dabei, die Macht des Bösen zu zerstören. Wir erlebten die Vernichtung dieses rätselhaften Schattenwesens. Vor unseren Augen wurde die geisterhafte Fratze von dem Feuer regelrecht zerfressen.
    Wir hörten keine Schreie. Es war gar nichts zu hören, aber das Gesicht brannte weg.
    Vorbei! Nur das Feuer zuckte über den Boden. Kein Rauch stieg uns entgegen, die kleinen Flammen tanzten noch auf dem letzten Rest, der von der Hexenfratze übriggeblieben war, und verloschen dann wie vom Wind ausgeblasen.
    Zurück blieb das Kreuz! Es lag auf dem Truhenboden, ohne einen Schaden genommen zu haben. Ich streckte ihm die Hand entgegen und nahm es an mich. Dann drehte ich mich um, weil ich Suko und Lambert anschauen wollte.
    Mein Freund nickte nur. Er war so etwas gewohnt. Nicht aber Lambert. Ihn hatte es nicht mehr in der Nähe der Truhe gehalten. Er war zurückgegangen. Auf seinem blassen Gesicht malten sich Staunen und auch eine gewisse Furcht ab. Als er sah, wie ich das Kreuz in meine Tasche steckte, holte er zunächst tief Luft. Sprechen konnte er noch nicht, da musste er zunächst schlucken. »Was haben Sie da getan, Mr. Sinclair?«
    »Ich nichts, aber wir können sicher sein, dass die Hütte hier jetzt frei ist.«
    »Wovon?«
    »Sie sind der Crowley-Forscher. Auch aus dem Grab hervor muss er seine Bräute oder Helferinnen noch unter Kontrolle haben, sonst wäre uns das hier nicht passiert.«
    Isaak Lambert nickte vor sich hin. »Dann haben Sie also diese eine Hexe endgültig vernichtet?«
    »Moment, so schnell geht das nicht. Es ist möglicherweise nur ein Teil von ihr vernichtet worden. Zum Beispiel ihr Geist. Der Körper kann durchaus existieren.«
    Lambert pustete mir den Atem entgegen. »Es ist durchaus schwer für mich, die Dinge zu begreifen, auch wenn ich mich mit ihnen und mit Crowley befasst habe. Wenn alles so stimmt, was Sie gerade gesagt haben, Mr. Sinclair, müsste es möglich sein, dass der Mensch und sein Geist zwei verschiedene Paar Schuhe sind.«
    »Damit können wir rechnen. Der Geist schafft es, sich vom Körper zu lösen.«
    Er schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich wollte er sagen, dass es unmöglich wäre, aber er sprach etwas anderes aus. »Und wie kommt die Satans-Krone ins Spiel?«
    »Das ist in der Tat ein gewisses Problem. Ich gehe mal davon aus, dass ihr eine Rolle als Vermittler zugedacht worden ist. Etwas anderes kann ich mir nicht denken.«
    »Wieso Vermittler?«
    »Das kann ich Ihnen nicht genau sagen. Dazu müssten wir die Krone erst mal finden.«
    Isaak Lambert schaute sich um. »Aber hier in der Nähe ist sie bestimmt nicht - oder?«
    »Natürlich nicht.«
    »Aber der Tote da in der Ecke hat sie auf dem Kopf sitzen gehabt. Ihn haben wir gefunden, doch die Krone ist nicht mehr da. Wer hat sie geholt?«
    »Sein jetziger Besitzer«, antwortete ich locker.
    »Oder Besitzerin«, sagte Suko.
    »Kann auch sein.«
    Lambert hob eine Hand. Leicht vertrottelt wie bei seinem Besuch in unserem Büro wirkte er jetzt nicht mehr, »Können wir dann davon ausgehen, dass eventuell eine der Hexen jetzt die Satans-Krone besitzt?«
    »Ja, das können wir«, sagte ich.
    Lambert schaute zu Boden. »Ich habe Schwierigkeiten, damit zurechtzukommen. Aber ich bin froh, dass ich Sie beide getroffen habe. Hätte ich selbst und allein weitergemacht, hätte ich möglicherweise nicht überlebt und wäre schon längst auf meinem Boot verbrannt.«
    »Damit könnten Sie durchaus recht haben«, sagte ich.
    Er hob die Schultern. »Dann haben wir wohl hier in der Hütte nicht mehr viel verloren.«
    Der Ansicht waren wir auch. Aber wir gingen nicht sofort, sondern durchsuchten sie so gut wie möglich. Irgendwelche Hinweise fanden wir nicht mehr. Crowley oder seine Bräute hatten keine

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