Satanskuss (German Edition)
Vergangenheit.“
„Du könntest fortgehen und ich kann dir Entwarnung geben, sobald der Fall geklärt ist?“, schlug die Novizin vor.
„Oh nein! Du willst nicht alleine …“ Diana drehte sich zu Simon um „… den Fall weiterverfolgen?“ Sie hob tadelnd einen Finger. „Das verbiete ich dir, Ariel!“
Ariel grinste spöttisch. „Tatsächlich? Dann wirst du mir wohl auch nicht sagen, woher der ist, nicht wahr?“ Ariel zog den Beutel aus der Tasche mit dem Symbol der Diana.
Diana nahm den Beutel prüfend in die Hand. „Der ist von hier!“ Sie reichte ihn nach kurzer Betrachtung Ariel zurück.
„Er hängt mit den Todesfällen zusammen, die Raffael untersucht hat.“
„Unmöglich!“, behauptete Diana.
„Was ist mit Signore Rossi und Signore Gilliame?“
Diana wirkte schockiert. „Die waren tatsächlich Kunden bei mir.“
„Wer hat noch Zugang zu den Beuteln?“
„Jede Frau, die für mich arbeitet. Wir vertrauen einander.“
Simon, der an die Brünette dachte, musste die Zähne zusammenbeißen, um über soviel Naivität nicht zu lachen. Ariel schien dasselbe zu denken.
„Raffael sollte die beiden beschützen!“, weihte Ariel Diana ein.
Simon wünschte sich, sie würde nicht soviel erzählen. Je mehr Diana wusste, desto gefährdeter war sie. Schon jetzt überlegte der Dämon, ob die Herrin der Schönheit zuviel wusste.
„Das weiß ich, deswegen ist er hier gewesen.“
„Aber er hat dich nicht nach dem Beutel gefragt?“
Diana schüttelte den Kopf, wirkte traurig und angeschlagen. „Glaubst du, er hat mich nicht gefragt, weil er mir nicht vertraut hat? Weil er dachte, ich hätte etwas mit den Morden zu tun?“
Ariel schüttelte den Kopf. „Nein, wenn er dir nicht vertraut hätte, hättest du von ihm keinen Brief bekommen – und keinen Schlüssel, damit er dich wieder finden kann.“
Diana schenkte Ariel ein dankbares Lächeln.
„Erzähl mir bitte alles, was du Raffael erzählt hast“, forderte Ariel Diana auf. Simon setzte sich in eine bequeme Lauschposition.
„Signore Rossi und Signore Gilliame sind Kunden von mir gewesen. – Genau wie die anderen Ermordeten, wegen deren Tod der Polizeipräsident Raffael zum Schutz von Rossi und Gilliame abgestellt hat. Wenn viele reiche und zwielichtige Männer auf einmal sterben, macht sich sogar Marcus Gedanken.
Die Männer kannten einander, weil sie am selben Tag dieselben Bäder und Saunen besucht haben.“
„Welchen Tag?
„Jeden Tag!“
Ariels Blick war ungläubig. „Jeden Tag?“
„Jeden Tag!“, wiederholte Diana und tippte sich mit dem Finger an die Schläfe. „Alle sieben habe alle drei Jugendkurse besucht, die ich persönlich jeden Tag für spezielle Kunden anbiete.“
„Wer hat außer ihnen die Kurse besucht?“
„Niemand.“
„Niemand?“
„Niemand mehr. Sie haben mir Geld geboten, um nur noch sie exklusiv zu verjüngen.“
„Und hat es geklappt?“, fragte Simon. Er klang spöttisch.
Diana gönnte ihm ein Lächeln. „Natürlich nicht! Ich bin keine Wunderkünstlerin!“
„Du hast ihnen also das Geld aus der Tasche gelockt?“
Diana zuckte mit den Schultern, als wolle sie sagen: Ist doch nichts dabei, oder? „Die sieben hatten den schlimmsten Jugendwahn, den ich je erlebt habe. Schlimmer als jede Frau!
Jeden Tag haben sie darüber gesprochen. Wie es wäre ewig zu leben. Ewig jung zu sein. Ob es eine Möglichkeit gäbe. Sie hatten genug Geld, genug Verbindungen. Aber all dies hat ihnen nicht geholfen.
Sie haben sich immer weiter angestachelt und ein Vermögen hier gelassen. Außerdem haben sie noch andere Salons in der Stadt aufgesucht.“
„Und es hat alles nichts geholfen?“, fragte Simon herablassend.
Diana schnaubte herablassend. „Dann seit fünfzehn Wochen plötzlich nichts mehr.“ Sie unterstrich ihre Worte mit Schweigen. Sie verdeutlichte: „Keine Besuche mehr, keine Käufe. – Nirgendwo!“
„So, als hätten sie endlich ihre ersehnte Möglichkeit gefunden, oder eine Ersatzbefriedigung gefunden …“, murmelte Ariel. Simon konnte deutlich sehen, wie sie nach einer Idee suchte, die in ihren Gedankengang passte.
„Ich habe von einer Mitarbeiterin gehört, dass Signore Rossi einem geheimen Kult anhängen würde.“
„Welchem Kult?“
Diana zuckte mit den Achseln.
„Das müsst ihr Judith fragen.“
„Wo …?“, weiter kam Ariel nicht.
„Ihr seid ihr vorhin begegnet. Sie hat euch hergeführt.“ Diana warf einen Blick auf ihre kleine Taschenuhr. „Aber sie hat schon
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