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Satanskuss (German Edition)

Satanskuss (German Edition)

Titel: Satanskuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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starren.
    Trotz der Kälte bildete sich ein Schweißfilm auf dem Gesicht des Mannes, verdichtete sich zu Tropfen und lief auf seiner Haut nach unten, wo sie wie Rinnsaale auf die leichenblasse Haut der Frau platzten.
    Ariel würgte, glaubte sogar das Geräusch des Fallens und das Aufschlagen der unappetitlichen Flüssigkeit zu hören; trotz des Klatschens des nackten Fleisches gegeneinander, während der Gestank nach Sex und Körpersäften in der Luft zu ihr hinüberwehte und sich mit dem Knistern des brennenden Holzes und dem Geruch des Rauches verband.
    Als der Mann sich verkrampfte und für alle erkennbar seinen Samen in die sich zum letzten Mal hebende Fruchtbarkeit der Frau ergoss, hob der feminine Dämonenprister einen Dolch. – Einen Spiegeldolch, wie Ariel in dem Moment erkannte, als die Klinge auf sie niederstieß.
    Die scharfe Fläche bohrte sich in Ariels Oberarm und wurde zurückgezogen. Mit einer fließenden Bewegung platzierte der diabolische Priester einen Zettel in Ariels Manteltasche und zog an dem Stoff, so dass sich beides direkt über Ariels Herzen befand.
    „Schöne Grüße vom Auftraggeber!“, hauchte er ihr leise ins Gesicht. Seine Stimme ein sanfter Sing-Sang, ebenso melodisch, wie Simons Stimme und zum ersten Mal fiel Ariel die Ähnlichkeit zwischen Simon und dem Priester auf.
    Doch kaum hatte sie diesen Eindruck erfasst, drehte sich der Schöne elegant um die eigene Achse, benutzte den Dolch als Schreibgerät und zeichnete mit Ariels Blut ein gleichschenkliges Kreuz auf die Stirn der weiblichen Anhängerin, die immer noch entblößt schwer atmend auf dem Boden lag und unwillentlich zuckte.
    Ariel versuchte den Kopf weit genug heben zu können und sah an sich hinab, um die Wunde zu sehen. Sie konnte den Schnitt kaum spüren, immer noch war ihr Arm zu taub von der Ausrenkung. Die Novizin konnte die rote Farbe nicht sehen, nur die Nässe spüren, mit der ihr Blut den schwarzen Stoff ihrer Bluse tränkte.
    Ariel schrie, als ihr die Größe der Wunde bewusst wurde – und ihr Blutverlust.
     
    Selim beschloss die Angelegenheit zu beenden.
    Die Regeln mochten sein, wie sie waren, er war es nicht. Und er war nicht bereit zuzusehen.
     
    Simon spürte das Prickeln des Rufes. Seine eigenen Anhänger, die Anhänger des Magiers … was war los? Es war nicht vorgesehen, dass er erneut gerufen wurde. Es war nicht nötig – sogar gefährlich.
    Seine Überraschung wich Argwohn und Sorge um Ariel. Er entschied sich, dem Ruf Folge zu leisten, doch er fühlte die plötzliche Blockade mit der sich ein anderer Dämon seinen Weg durch das Feuer bahnte.
    Simon schrie vor Wut und Zorn.
    Selim!
    Ariel war in tödlicher Gefahr!
     
    Ariel konnte ihren Blick nicht von dem Feuer abwenden. Immer wieder kehrten ihre Augen in eine starrende Position zurück, zwangen die Novizin dazu, zuzusehen, wie die Flammen größer wurden und mehr Hitze verbreiteten. Die tanzenden Feuerzungen verdichteten sich, drifteten auseinander, nur um sich zu einer noch dichteren Gestalt zusammenzufügen. – Unmöglich!
    Durch das Inferno sah Ariel die Augen, brennender als das Feuer. Erfüllt von Hass und tödlicher Kälte, die loderte wie Zunder, alles erfasste und alles mit einschloss.
    Ihr Schrei erstickte in ihrem Mund als der Dämon einen Schritt nach vorne machte. Aus dem Feuer heraus.
    Kurz tanzten Flammen auf seiner makellosen Haut, in seinem perfekten schwarzen Haar. Das ist nicht echt , dachte Ariel, ein Trugbild für seine Anbeter. Für Sekunden sah die Novizin hinter seinen Auftritt und in sein wahres Wesen. Sehr einsam und verloren.
    Sie kannte ihn. Diese schwarzen Augen!
    Ich muss Simon warnen! , war ihr letzter klarer Gedanke, als die Feuersbrunst unkontrolliert anschwoll.
    Sekunden verstrichen wie in Zeitlupe, während das Feuer hinter dem Dämon größer wurde, die Stimmen der Gläubigen lauter und aufgeregter.
    War dort eine zweite Gestalt in dem Feuer? Eine mit weißen Haaren, oder stand jemand hinter dem Feuer?
    Ein Funkeln lenkte Ariel in die Rationalität zurück. Es hing für einen Moment in der Luft, wurde zu einem Messer und flog auf Ariels Herz zu.
    Der schwarzhaarige Dämon lenkte es im letzten Moment mit einer Geste seiner Hand ab und in die Fesseln, die Ariel an den Altar ketteten. Ohne jeden nennenswerten Widerstand durchschnitt die Klinge den Knoten und befreite die Novizin.
    Ariel rollte sich im letzten Moment von dem Stein, bevor der Dämonenprister, der ihr so merkwürdig bekannt vorkam, mit seinem

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