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Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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dass alle mitbekamen, was er mit diesem Häuflein Menschen anstellte, das sich vor ihm auf der Erde wand.
    Che, Brunst und Doktor Pik waren mittlerweile ebenfalls herangekommen. Nur Cecile schien das Spektakel zu verschlafen. Kim bemerkte, dass die drei in sicherer Entfernung hinter ihr Aufstellung genommen hatten.
    »Kim!«, schrie Dörthe und hielt die Waffe nun auch auf Lunke gerichtet. »Kannst du diesem Wildschwein nicht klarmachen, dass es jetzt verschwinden soll?«
    Lunke stieß noch einmal zu, dann preschte er zurück und schnaubte gefährlich, während Ebersbach nur noch ein klägliches Wimmern von sich gab. Den Kopf hatte er tief in seinen Armen vergraben. Ein Hosenbein war zerrissen, Blut sickerte durch den Stoff.
    Kim stellte sich neben Dörthe und blickte Lunke an. »Du warst großartig«, wiederholte sie mit Nachdruck, »aber nun reicht es.«
    Er nickte zufrieden, und in seinen Augen glänzte das Mondlicht. Dann legte er einen Huf vor den anderen, als wolle er sich verbeugen, und rief: »War mir ein Vergnügen, Babe. Wir sehen uns.« Einen Moment später rannte er davon, nicht ohne jedoch Che und Brunst einen verächtlichen Blick zuzuwerfen. Auch das Wort »Schlappschwänze« glaubte Kim gehört zu haben.
    Dörthe neben ihr atmete erleichtert durch. Sie senkte ihre gefesselten Hände und tätschelte kurz Kims Kopf, als müsste sie dringend etwas berühren, damit sie merkte, dass sie nicht mitten in einem Alptraum steckte. Nach zwei weiteren tiefen Atemzügen machte sie einen Schritt zur Seite und hob die Taschenlampe auf. Einen Moment später wurde Ebersbach in einen grellen Lichtschein getaucht. Zitternd und schmutzig lag er da, zusammengerollt wie ein altes, dickes Kind. Auch seine Jacke war zerrissen, fahle, fette Haut lugte hervor. Der Geruch von Blut wurde intensiver, aber schwer verletzt konnte er nicht sein.
    »Herr Ebersbach«, sagte Dörthe, und ihre Stimme klang einigermaßen fest. »Das Wildschwein ist weg. Würden Sie nun bitte Ihr Handy hervorziehen und die Polizei rufen?«
    Ebersbach reagierte nicht. Hätte man sein klägliches Schnaufen nicht gehört, hätte man meinen können, er wäre zu Stein erstarrt.
    »Herr Ebersbach«, rief Dörthe mit Nachdruck, »neben mir steht noch ein Schwein, das ziemlich kräftig zubeißen kann – ich muss nur laut bis drei zählen.« Sie zögerte einen Moment, dann sagte sie langsam und gedehnt: »Eins – zwei …«
    Endlich regte sich Ebersbach. Mit einer zitternden, blutverschmierten Hand griff er in seine Jackentasche und holte den schmalen silberfarbenen Apparat hervor, um ihn an sein Ohr zu halten.
    Ängstlich blickte er auf, doch nicht zu Dörthe, die mit seiner Waffe auf ihn zielte, sondern zu Kim. Er leckte sich über die Lippen, rang nach Luft, dann sagte er in den Apparat hinein: »Hier Hauptkommissar Ebersbach – schicken Sie bitte einen Wagen zum Hof von Robert Munk.« Er verstummte, und seine Augen hielten Kim voller Angst und Hass fest. So ähnlich hatte auch der sterbende Kroll sie angesehen. »Es geht um eine Festnahme«, fuhr Ebersbach heiser fort. »Ich habe mich selbst wegen Mordes an Robert Munk und Emil Haderer festgenommen.«

24
     
    Cecile sprang aufgeregt herum und blickte zum Hof. Mehrere Wagen mit eingeschalteten Blaulichtern waren herangerast. Uniformierte Polizisten liefen in dem seltsamen Licht hektisch hin und her. Ebersbach wurde auf einer Trage in einen Krankenwagen geschoben. Nun war er es, der an den Händen mit zwei Metallreifen gefesselt war. Dabei hatte er keine Anstalten gemacht, davonzulaufen oder sich zu wehren.
    »Warum habt ihr mich nicht geholt?«, schrie Cecile und schnaubte empört. »Nun habe ich das Wichtigste verpasst! Ihr seid gar keine richtigen Freunde.« Sie trippelte von einem Bein auf das andere.
    »Es wäre viel zu gefährlich für dich gewesen, dabei zu sein!«, erklärte Che in ernstem Tonfall, als hätte er Ebersbach höchstpersönlich zur Strecke gebracht.
    Kim warf ihm einen wütenden Blick zu, den er jedoch geflissentlich ignorierte.
    Doktor Pik hatte sich schon wieder in den Stall verzogen, er hatte sich kaum mehr auf den Beinen halten können, und Brunst drehte eine Runde auf der Wiese und suchte nach Futter. Wenn er schon einmal wach war, konnte er auch etwas fressen.
    Zwei Polizisten hatten Dörthe von den Fesseln befreit. In eine Decke gehüllt, saß sie in der offenen Tür eines zweiten Krankenwagens. Jemand hatte ihr einen Becher Kaffee in die Hand gedrückt. Sie sah überhaupt nicht

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