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Saupech (German Edition)

Saupech (German Edition)

Titel: Saupech (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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die Sonne? Dort drüben. Und wie spät is es? Guat, dann muss dort Süden sein.« Er deutete mit der Hand in eine Richtung. »Der Eingang liegt im Norden. Also gemma genau von der Sonne weg. Dort stoßen zwei Felsen aneinander. Von außen schaut’s auf den ersten Blick so aus, als stünden die zu eng beieinander, als dass dort wer durchkönnt. Doch wenn’st hingehst, siehst, es ist genug Platz, dort reinzuschlupfen.«
    Sie ließen ihre Motorräder stehen und rannten durch das Unterholz. Kurz darauf erreichten sie einen felsigen Hang. Wie der Bursche behauptet hatte, sah der Eingang zu eng für ein kleines Kind aus. Doch das war eine optische Täuschung. Einer der Felsen stand weiter hinten. Dadurch war der Durchschlupf größer als vermutet.
    »Leise jetzt«, kommandierte Lupo. »Wenn der Meixner da drin ist, hat er den Vorteil auf seiner Seite. Seine Augen haben sich an die Dunkelheit schon gewöhnt, und wir kommen aus dem Hellen und sehen nix. Und wahrscheinlich ist er bewaffnet.«
    Vorsichtig drangen sie in die Höhle vor. Einige knipsten ihr Feuerzeug an oder die Taschenlampenanhänger an ihrem Schlüsselbund. Vor ihnen teilte sich die Höhle in mehrere Gänge auf.
    »Und wohin jetzt?«, flüsterte Lupo.
    Bär gab die Frage weiter. Der Junge, der den Eingang gekannt hatte, zeigte auf den rechten Gang.
    »Vielleicht kommt man bei den andern auch wo hin, das ist nämlich ein weit verzweigtes Höhlensystem, das im Krieg mit Bunkern und Schützengräben ergänzt worden ist. Aber i kenn nur den rechten Weg.«
    Sie setzten sich flott in Bewegung. Es klang, als wäre eine Herde Mammuts auf dem Weg zur Tränke.
    Nach einiger Zeit gelangten sie zu dem Bunkerteil, aus dem Lupo Dorli befreit hatte. Doch der Weg ging weiter.
    »Wo führt der hin?« Bär hatte den Devil, der ihren Führer spielte, an seiner Seite.
    »In ein Waldstück oberhalb von Langebichl.«
    »Was sagst du, Lupo? Sollen wir da raus oder weiter den Gang entlang?«
    Lupo hatte keine Ahnung. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass der Meixner für einen solchen Fall sicher vorgesorgt hatte. Und hier, mitten im Wald, konnte zwar kurzfristig ein Auto stehen. Aber ein Fluchtfahrzeug über Jahre verborgen zu halten war eine andere Sache. Das war vermutlich in der Nähe eines Ortes wie Langebichl leichter.
    »Weiter«, entschied er nach einer kurzen Nachdenkpause. »Der braucht irgendeinen fahrbaren Untersatz. Ich glaub nicht, dass das Pferd so gut dressiert ist, dass es ihn irgendwo erwartet.«
    Der Trupp setzte sich wieder in Bewegung. Auch wenn die Männer allesamt schwergewichtig waren, waren sie verdammt schnell. Lupo hatte Mühe, mit ihnen mitzuhalten. Und das, obwohl die meisten von ihnen mehr Prügel bezogen hatten als er.
    Als sie bei Langebichl aus dem Höhlensystem auftauchten, standen sie in einem Stadl am Waldrand.
    »Na, das is super getarnt!« Bärs Stimme drückte eine gewisse Hochachtung aus. »Der Kerl ist vielleicht verruckt, aber deppat is der ganz bestimmt net.«
    Lupo riss die Tür ins Freie auf. Eine saftige Wiese lag vor ihnen. Aber keine Reifenspuren. Waren sie beim falschen Ausgang gelandet?
    »Do schaut’s her!« Bär stapfte ein Stück in die Wiese. Er zeigte auf eine schmale Spur. »Der Oasch is mit’m Radl abg’haut.«
    »Und wir haben unsere Bikes weiß Gott wo stehn!«
    Allgemeines Gemurre begleitete diesen Kommentar eines Devils.
    Lupo griff nach seinem Mobiltelefon. Doch die Hosentasche war leer. Verdammt! Er musste es bei der Keilerei mit der Polizei verloren haben. Und wie sollte er das jemals wiederfinden?
    »Hat einer von euch ein Handy?« Er blickte von einem zum anderen.
    »Do hast. Was willst denn damit?«
    Lupo ignorierte Bärs Frage und konzentrierte sich. Dann tippte er die Nummer ein.
    »Ja?«, meldete sich ein ziemlich unfreundlicher Leo Bergler.
    »Schatz hier. Habt’s ihr einen Hubschrauber im Einsatz?«
    »Warum?«
    »Wir haben den Meixner in den Wald zu einem Höhlensystem verfolgt, das im Krieg mit Bunkern und Gängen ausgebaut worden ist. Herausgekommen sind wir in einem Schuppen am Waldrand von Langebichl. Und von hier weg führen Spuren eines Fahrrades durchs Gras.«
    »Wo genau ist das?«
    Lupo reichte das Telefon an Bär zurück.
    »Oberleutnant Bergler vom LKA braucht eine genaue Lagebeschreibung.«
    Ein paar Augenblicke später hörten sie den Heli. Gleich darauf sprang Leo Bergler aus dem Hubschrauber. In der Ferne preschten Polizeiautos mit jaulenden Sirenen heran.
    »Wo sind die Spuren?«, wandte sich

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