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Saupech (German Edition)

Saupech (German Edition)

Titel: Saupech (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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Kammer des Schreckens gelandet.
    Leo Bergler räusperte den dicken Knoten in seinem Hals weg. »Schuster?«
    »Ja«, meldete sich ein älterer, dicklicher Mann.
    »Rufen Sie Dornröschen an. Der soll mit allen Mitarbeitern, die er irgendwie auftreiben kann, hier einreiten. Den Mist kann er liegen lassen. Außerdem brauchen wir die Gerichtsmedizin.«
    »Zu Befehl!«, antwortete Schuster zackig und salutierte. Der würde es wohl nicht mehr lernen, dass sie hier nicht beim Militär waren. Alle bisherigen Versuche, ihm den Kasernenton abzugewöhnen, waren fehlgeschlagen.
    »Was ist denn das eigentlich?«
    Leo Bergler tippte mit der Spitze eines Kugelschreibers gegen ein Videoband, das mitten in einem sonst leeren Regal lag. Dabei verschob er die Kassette ein wenig. Darunter lag ein Zettel. » FÜR DIE POLIZEI« , stand in großen Blockbuchstaben darauf.
    »Da drüber sind noch mehr Bänder.« Anja Berg, die Kollegin, die sich erst so krampfhaft übergeben hatte, wies mit ihrem ausgestreckten Arm zu einem kleinen Sekretär.
    »Geht’s wieder?«
    »Danke, ja.«
    »Gut gemacht, dass Sie erst rausgegangen sind und nicht den Fundort kontaminiert haben.«
    Ein feines Lächeln huschte fast unsichtbar über Anja Bergs Gesicht. »Ich habe mich bemüht. Aber die Köpfe sind einfach furchtbar. Und so viele!«
    »Dornröschen soll sich dieses eine Band hier als Erstes vornehmen. Da es für uns vorbereitet wurde, sind vielleicht wichtige Hinweise drauf.«
    Bergler verließ den Raum. Draußen wuselten seine restlichen Beamten über den Hof.
    »Was Neues vom Hubschrauber?«
    »Sie haben den Mann am Pferd und die Rocker gesichtet. Doch die rasen wie die Blöden durch den Wald. Der Pilot sagt, ein Wunder, dass sich noch keiner dort um einen Baum gewickelt hat.«
    »Mich interessiert mehr, wohin die unterwegs sind.«
    Der Beamte zuckte mit den Schultern. »Das hat er net g’sagt.«
    »Na, dann fragen S’ ihn vielleicht! Bin ich heute von lauter Vollkoffern umgeben?«
    Er war sich im Klaren darüber, dass er sich wie der letzte Arsch benahm. Aber er konnte es überhaupt nicht leiden, wenn eine Aktion, die er leitete, so in die Hosen ging.

51
    »Scheiß mi an, der nimmt an Leberkas«, brüllte einer der Devils.
    Dass der Meixner mit einem Pferd flüchtete, und das noch querfeldein und dann durch den Wald, machte es für die Polizisten in ihren Streifenwagen so gut wie unmöglich, ihn zu verfolgen. Doch die Devils waren nicht so leicht abzuschütteln.
    »Wo der durchkommt, da schaffen’s wir no lang!«, kommentierte Bär die Manöver des Meixner.
    Auf den Feldern war der ein wenig im Vorteil gewesen, denn da sah er vom Rücken des Pferdes weit in alle Richtungen. Währenddessen waren die Devils damit beschäftigt, ihre Bikes halbwegs in der Spur zu halten. Doch im Wald war dem Meixner die Höhe des Pferdes hinderlich. Immer wieder musste er Haken schlagen, um nicht von überhängenden Ästen aus dem Sattel gefegt zu werden. Bär und seine Männer holten auf dem griffigen Waldboden immer mehr auf.
    Plötzlich bremste Bär, dass Lupo fast kopfüber abgestiegen wäre.
    »Sakrahaxn, was soll denn des?«
    »Schau, do vorn. Das Pferd hat sein’ Reiter verlor’n.« Tatsächlich. Das Tier hetzte weiter durch den Wald. Sein Rücken war jedoch leer.
    »Burschen, schaut’s euch um. Der Meixner muss do irgendwo sein. Ohne Pferd kann er nur mehr rennen. Also Augen auf!«
    Doch er war wie vom Erdboden verschluckt. Was Lupo auf eine Idee brachte.
    »Nicht weit von da ist ein Hügel mit einer Falltür oben. Kann es sein, dass es da noch einen anderen Eingang gibt?«
    »Wieso kennst denn du den alten Bunker?«
    »Neulich hat jemand Dorli dort hineingestoßen. Die Anlage schien sehr groß zu sein. Wenn sie noch andere Eingänge hat, dann könnte der Meixner sich dorthin geflüchtet haben.«
    Bär stieß einen markerschütternden Pfiff aus. »Devils, Kriegsrat!«
    Sofort knatterten die Männer heran.
    »Wer von euch kennt die oide Bunkeranlag?«
    Drei Männer grunzten zustimmend.
    »Gibt’s da andere Eingänge als den am Hügel?«
    »I kenn an beim hohlen Baum!«
    »Is net a ana beim schiefen Marterl?«
    »Na, dort geht’s runter zu an ehemaligen Waffenlager.«
    Die Männer sprachen durcheinander. Als der Lärm abgeklungen war, meldete sich ein junger Bursche.
    »I glaub, es gibt da ganz in der Nähe an Eingang. Ich war als Kind einmal mit meinem Papa da.«
    »Und wo ist der Zugang?« Bär trat zu dem Jungen.
    »Lass mich kurz orientieren. Wo steht

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