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Saupech (German Edition)

Saupech (German Edition)

Titel: Saupech (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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war noch da und zeigte auf den Sozius.
    »Bist dabei, Kumpel?«
    Wider besseres Wissen schwang Lupo sich hinter Bär. Nach dem Tag konnte er sich wahrscheinlich gleich neben Dorli ins Spital legen. Aber den Scheißkerl, der Dorli das angetan hatte, wollte er erwischen. Eigenhändig.
    Als sie über die Landstraße bretterten, hörte Lupo hinter ihnen das sich entfernende Folgetonhorn des Rettungswagens. Dorli wurde ins Krankenhaus gebracht. Sie war in Sicherheit.
    »Wieso haben Sie nicht schon früher das Tor zum Schlachthaus geöffnet?« Oberleutnant Leo Bergler vernahm den völlig verschreckten Jovan.
    »Ich wollte Frau Wiltzing befreien. Bevor Chefe zurückkommt.«
    »Sie haben einen Schlüssel für die Schlachtkammer?«
    »Nein, aber Boss hat hingeschmissen in Küche, nachdem er Polizei gerufen hat wegen Rocker. Und ich Frau Dorli gestern gesehen hierherkommen und nix mehr gehen. Ich Angst um liebe Frau.«
    »Die war ja wohl auch berechtigt.«
    »Hoffentlich Chefe jetzt nix tun meiner Familie?«
    Leo Bergler schickte zwei Männer zu Jovans Wohnung. Kurze Zeit später kamen sie zurück.
    »Alles okay, Boss. Es war niemand zu Haus, als sich hier die Tragödie abspielte. Die Familie war geschlossen einkaufen. Kleider für die Kinder. Sie sind erst vor ein paar Minuten zurückgekommen. Da war der Zauber hier schon vorbei.«
    Jovan schluchzte trocken auf. »Hvala Bogu! Gott sei Dank.«
    »Gut. Nehmt seine Aussage zu Protokoll«, wies er einen Beamten an. »Dann könnt ihr ihn laufen lassen.«
    Er wandte sich an Jovan. »Aber halten Sie sich zu unserer Verfügung. Wir müssen erst hören, was Frau Wiltzing zu sagen hat.«

50
    »Wohin ist der Irre? Welches Auto hat er genommen?«
    Leo Bergler hörte über Funk die Antwort.
    »Kein Auto? Und da habt ihr ihn noch nicht?«
    Es rauschte und knackte in der Verbindung. Doch er verstand trotzdem, was sein kleiner Trupp meldete, den er Anton Meixner hinterhergeschickt hatte.
    »Verdammter Mist!«, brüllte er. »Der ist mit einem Pferd auf und davon? Und jetzt reitet er querfeldein, und unsere Leute kommen ihm mit den Autos nicht nach? Die können weder durch ein Kukuruzfeld brettern noch ihm über schmale Waldwege folgen. Ich glaub’s einfach nicht!«
    Er schlug mit der geballten Faust auf das Dach des nebenstehenden Wagens.
    »Jetzt hat er a Beuln!«, maulte der Fahrer, »und i kann des brennen. Denn wenn’s net bei einer Verfolgungsjagd war, zahlt das LKA des nimmer.«
    »Schicken S’ mir die Rechnung«, fauchte Leo Bergler. »Und wo bleibt der verdammte Hubschrauber? Wieso ist der immer no net da? In der Zeit könnten die ja schon z’Fuaß ankommen sein!«
    Seine Leute betrachteten angelegentlich die Spitzen ihrer Schuhe oder ließen ihre Blicke in die Ferne schweifen. Nur Mario, ein Neuer, blickte ihn an. »Die Rocker sind ihm hinterher, mit ihren Bikes!«
    »Na, da bin ich aber froh!«
    In dem Moment vernahm man das Knattern der Rotorblätter des Hubschraubers.
    »Verbindung?«
    Ein Mann seiner Truppe reichte ihm ein Sprechfunkgerät. »Steht.«
    »Heli, Achtung. Wir suchen einen Mann auf einem Pferd. Möglicherweise wird er von mehreren Motorradfahrern verfolgt. Uns interessiert nur der Mann auf dem Würschtel. Suchen, stellen, festnehmen. Passt auf, er könnte bewaffnet sein. Er ist ein mehrfacher Mörder.«
    »Herr Oberleutnant, kommen S’ schnell! Wir haben was g’funden!« Eine junge Beamtin aus seinem Team hetzte über den Hof.
    »Und was?«
    Sie schüttelte sich und sah aus, als würde sie jeden Moment ohnmächtig werden. Verzweifelt rang sie nach Atem und den richtigen Worten.
    »Einen Raum, voll mit menschlichen Köpfen. Entschuldigung!« Sie stürzte davon und erbrach sich würgend.
    Leo Bergler wollte sie noch fragen, wo. Aber als er sah, dass sie kraftlos über dem Zaun der Pferdekoppel hing und immer noch kotzte, schritt er einfach auf das Haus zu. Musste ja wohl irgendwo da drinnen sein.
    Als er den Raum gefunden hatte und den Inhalt sah, verstand er die junge Kollegin. An die zwanzig Köpfe lagen fein säuberlich aufgereiht und in Harz eingegossen auf einer Holzstellage. Selbst sein Magen schlug Purzelbäume – und er war einiges gewohnt.
    Die Köpfe waren unversehrt, sah man davon ab, dass sie in einen durchsichtigen gelben Block eingegossen waren. Harz? Vermutlich. Am schlimmsten war der entsetzliche Ausdruck auf einigen Gesichtern. Weit aufgerissene Augen, eine blau angelaufene, dicke Zunge, die aus dem Mund hing. Sie waren hier in einer wahren

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