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Sautanz (German Edition)

Sautanz (German Edition)

Titel: Sautanz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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Gespräch legte er das Handy mit nachdenklicher Miene auf den Tisch.
    »Was ist los?«, fragte Dorli.
    »Wir haben möglicherweise eine erste Spur. Auf unsere Umfragen in Katzelsdorf und den umliegenden Orten hat sich ein Mädchen gemeldet, die Oberschülerin Ilona Weiss. Sie behauptet, ihre Freundin Natascha Bergmann sei am Dienstag, dem Tag, bevor Smekal gestorben ist, ungefähr um elf Uhr zu ihm ins Auto gestiegen. Sie weiß allerdings nicht, wohin die beiden gefahren sein könnten. Denn obwohl sie eigentlich mit Natascha für den späteren Nachmittag verabredet gewesen wäre, hat sie diese danach nicht mehr gesehen. Ja nicht einmal mehr auf dem Handy erreicht.«
    »Hm. Wie alt ist diese Natascha?«
    »So alt wie ihre Freundin. Siebzehn und ein bisserl was.«
    »Na das wär natürlich ein Ding, wenn der Smekal ein Verhältnis mit einer Schülerin gehabt hätt!«
    »Da würden die Flügerln gleich ordentlich rosten!«
    »Lupo, wir sollten mit der kleinen Weiss reden. Wie Natascha aussieht. Ob sie die beiden öfter mal miteinander gesehen hat.«
    »Ich hab ohnehin einen Termin mit ihr ausgemacht. In einer halben Stunde in Wiener Neustadt. Wir müssen nur das Studium der Transalpin-Akten verschieben.«
    Kurze Zeit später war klar, dass die Spur wirklich heiß sein könnte. Denn Natascha Bergmann entsprach exakt der Beschreibung, die der Hafenmeister von Smekals Begleitung am Sonntag abgegeben hatte. Groß, schlank, schwarze Jeans, allerdings am Dienstag nicht kombiniert mit Schlabberpulli, sondern mit Designer-T-Shirt, Sonnenbrille, Strohhut, High Heels und einer Handtasche von Calvin Klein, alles in knalligen Rottönen, aufeinander abgestimmt.
    Dorlis und Lupos Plan stand schnell fest. Erst die Unterlagen der Transalpin studieren, bevor dort jemand auf die Idee kam, dass etwas verschwunden war, und vielleicht bei Dorli oder Lupo antanzte. Dann die Akten verschwinden lassen und zur Adresse von Nataschas Elternhaus fahren. Die junge Dame befragen, ob sie auch die Begleitung vom Sonntag gewesen war. Ob sie Erich Smekal näher kannte, wo sie am Dienstag mit ihm hingefahren war. Und schließlich: ob sie ihn auch am Mittwoch getroffen hatte.

14
    Die schmale Akte, die Lupo bei der Transalpin entwendet hatte, war brisant.
    »Die haben Menschen geschmuggelt«, grummelte Dorli.
    »Im großen Stil, so wie es ausschaut.« Lupo wendete das Blatt, das er gerade studierte. »Da schau, die haben etliche Lkw-Züge umgebaut. Da ist sogar eine Skizze.«
    »Siehst du aus den Unterlagen, wie lang das schon so geht?«
    »Na ja, wenn der Umbau 1998 erfolgt ist, wie zumindest auf dem Plan hier vermerkt ist, dann läuft das schon eine ganze Weile.«
    »Höchst einträglich. Ich hab hier gerade eine Aufstellung von Langbauer gefunden, wo fein säuberlich aufgelistet ist, welche Beträge da im letzten Jahr hereingekommen sind.«
    »Schwarz noch dazu.«
    »Na sicher, Lupo. Oder denkst du, die haben dem Finanzamt gemeldet: ›Wir haben am 21.   März siebzehn Weißrussen importiert und dafür fünfzigtausend Euro kassiert‹?«
    Lupo lachte. »Ja klar! Ah, da scheint einmal der Smekal auf! Scheint so, als hätt er zumindest einen Flüchtlingstransport für die Transalpin abgewickelt. Danach nie wieder.«
    »Vielleicht hat er vorher nicht gewusst, woraus seine Fracht besteht.« Dorli nahm einen großen Schluck Kaffee.
    »Und du denkst, als er es spitzgekriegt hat, hat er die Kerle erpresst?«
    »Kann i mir eigentlich net wirklich vorstellen. Aber der Engelmann hat sich wahrscheinlich geweigert, noch einmal so eine Fuhre zu übernehmen.«
    »Deswegen bringt man normalerweise niemanden um.«
    »Wo du recht hast, hast du recht, Lupo. Also ist das für uns eine Sackgasse?«
    »Vielleicht ja, vielleicht nein. Wir wissen noch zu wenig über die Beziehungen zwischen Smekal und der Transalpin. Was ist mit deinem Blatt?«
    »Da sind die Routen für alle Lastwagen von heuer aufgelistet. Offenbar auch schon die in Planung.«
    »Schau’n wir doch mal, ob unsere Speziallaster da auch drauf aufscheinen.«
    Sie studierten die Einsatzpläne.
    »Da schau her!«, rief Dorli. »Da ist einer, da noch einer.«
    »Die kommen alle aus Russland, aus Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan.« Lupo schüttelte den Kopf. »Sagt dir das irgendwas?«
    »Und ob. Ich hab in Geografie jedenfalls nicht geschlafen wie ein gewisser Detektiv aus Wien. Die angrenzenden Länder sind der Iran, Afghanistan und Pakistan.«
    »Respekt. Du bist wirklich gut. Und da sind echt

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