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Sautanz (German Edition)

Sautanz (German Edition)

Titel: Sautanz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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Keuchen hinter sich.
    »Idefix, pass auf. Jetzt wird’s brenzlig. Du bist ein ganz armer Hund. Armer Hund! Du musst hinken. Hinken!«
    Sie vergewisserte sich, dass der Hund das Kommando verstanden hatte. Dann wechselte sie die Richtung und steuerte die Einfahrt der Spedition an.
    »He, Sie, stehen bleiben!«
    Dorli gehorchte und drehte sich langsam um. Ein Nachtwächter, der fast so stark humpelte wie Idefix, kam schnaufend heran. »Was suchen Sie denn da?«
    »Meinen Hund. Also, ich hab ihn schon gefunden. Er muss irgendwo ein Loch im Zaun entdeckt haben und ist da rein. Anscheinend hat er sich verletzt. Er hinkt. Ich wollte ihm helfen und bin über das Tor. Irgendwie muss ich ihn doch hier wieder rauskriegen.«
    »Ihr Hund? Und was bitte machen Sie um halb zwei mit dem Hund hier draußen?«
    »Na dreimal dürfen S’ raten. Er hat mal müssen. Ich war auf der Heimfahrt von Freunden.«
    »Das können S’ glei der Polizei erzählen.«
    Tatsächlich. Eben fuhr ein Polizeiauto vor. Die Beamten fragten den Nachtwächter, warum er sie gerufen hatte. Der wies auf Dorli und ihren hinkenden Hund.
    »Na, dann kumman S’ amoi mit. Haben S’ irgendwas mitgehn lassen?«
    Dorli wies ihre Hände vor, die abgesehen von einer Hundeleine leer waren. »Was denn? Und wo sollte ich das versteckt haben?«
    Die Beamten verfrachteten Dorli samt Hund ins Polizeiauto. Hoffentlich hat Lupo entkommen können!
    Auf der Wachstube musste Dorli sich ausweisen. Sie gab an, woher sie angeblich kam und wohin sie unterwegs war, nämlich nach Hause. Dass ihr Hund mal musste und so weiter. Sie wiederholte die Geschichte. Da sie weder Schaden angerichtet noch etwas gestohlen hatte, nahmen die Beamten ihre Daten auf und ließen sie dann laufen.
    »Und wie bitte komm ich jetzt mitten in der Nacht zu meinem Auto? Noch dazu mit einem hatscherten Hund?«
    In diesem Augenblick läutete ihr Handy. Sie meldete sich.
    »Hallo Schatz! … Nein, ich komm eh gleich. Uns ist nur was Komisches passiert. … Nein, du brauchst dir keine Sorgen machen, ich bin schon unterwegs.«
    Sie steckte das Telefon in die Jackentasche. »Mein Freund. Er fragt sich, wo ich so lang bleib.«
    »Na kommen S’, ich bring Sie zu Ihrem Auto.« Einer der Beamten erhob sich. Idefix ebenfalls. Zu ihrem Schrecken bemerkte Dorli, dass er jetzt auf der anderen Seite hinkte. Zum Glück fiel das sonst keinem auf. Hoffentlich hat Lupo kapiert, dass wir jetzt zurückgebracht werden, und sitzt nicht neben dem Auto!
    Der nette Polizist brachte Dorli direkt zu ihrem Octavia.
    »Danke, das war lieb von Ihnen.«
    »Schon gut. Hab Sie mit Ihrem verletzten Hund ja nicht auf die Straße werfen können.« Er salutierte, wartete, bis Dorli ihr Auto aufgeschlossen und Idefix verstaut hatte. Dann blinkte er noch einmal zum Abschied mit der Warnblinkanlage und fuhr davon.
    Dorli startete den Motor und drückte auf Lupos Handynummer. »Wo bist du?«
    »Polizei weg?«
    »Ja.«
    »Hundert Meter hinter dir. Bei der Baumgruppe.«
    Dorli legte den Retourgang ein und holte Lupo.
    »Das war knapp. Aber dadurch, dass sie dich geschnappt haben, bin ich entkommen.«
    »Gut so.«
    »Was hast ihnen denn für a G’schichtl druckt ?«
    »Mein armer Hund muss irgendwo bei einem Loch im Zaun reingekommen sein. Dabei hat er sich verletzt. Ich wollte ihn holen.«
    »Und das haben sie dir geglaubt?«
    »Sicher! Idefix ist ein begnadeter Simulant. Das habe ich vor Monaten durch Zufall entdeckt, als er wirklich eine Verletzung hatte. Sie hätte längst ausgeheilt sein müssen, aber immer wenn ich ›armer Hund‹ gesagt hab, ist er wieder gehumpelt.«
    »Er ist wirklich gehatscht ?«
    »Klar. Mittlerweile kann er das auf Zuruf. Allerdings beim Abmarsch aus der Inspektion hinkte er mit dem verkehrten Haxen . Aber das hat niemand gemerkt. Hast du was gefunden?«
    »Ja, da wirst Augen machen. Und du?«
    »Nur eine Liste mit den Touren der Lastwagen. Keine Ahnung, ob uns das was hilft.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Lupo brach es. »Wohin fahrst du eigentlich?«
    »Zu mir nach Haus, es ist schon so spät. Wenn es dir nix ausmacht, heut in meinem Gästezimmer zu schlafen.«
    »Äh, nein, natürlich nicht.«
    »Ich bring dich in der Früh nach Wien.«
    »Es reicht, wennst mich zum Zug bringst.«
    »Aber erst, wenn wir uns unsere Beute ganz genau ang’schaut haben.«
    »Geht klar. Das wird sicher interessant!«

13
    Am nächsten Morgen, als Dorli und Lupo eben beim Frühstück saßen, klingelte Lupos Telefon. Nach dem

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