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Sautanz (German Edition)

Sautanz (German Edition)

Titel: Sautanz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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verbracht. Da klaffte eine große Lücke in den Aufzeichnungen.
    Am Mittwoch war Smekal bis ungefähr dreizehn Uhr in der Firma gewesen, danach fehlte wieder jede Spur von ihm.
    Laut Angaben seiner Mitarbeiter war das kein typisches Verhalten für ihren Chef. Normalerweise war er jeden Tag anwesend, und zwar kam er meist als Erster und ging oft als Letzter.
    Lupo drehte Dorlis Zettel zu sich.
    Sonntag
    Boot? Vermutung Ehefrau
    Nacht?
    Zeugen?
    Montag
    9.00 – 19.00   Firma
    19.00 – 24.00?
    24.00 – daheim
    Dienstag
    8.00 – 10.00   Firma
    10.00 – ?
    Nacht – ?
    Mittwoch
    9.00 – 13.00   Firma
    13.00 – 18.00?
    ~ 18.00 – auf dem Boot?
    Gegen 23.00   Uhr – Tod auf dem See
    »Schaut nicht gut aus. Zu viele Löcher«, stellte Lupo fest.
    »Du sagst es. Mehr Löcher als sonst was.« Dorli kratzte sich mit dem Kuli nachdenklich im Haaransatz. »Warum hat er sich in dieser Woche anders verhalten als sonst? Wo war er von Dienstagvormittag bis Mittwoch früh? Und wo war er am Mittwochnachmittag bis zu seinem Tod in den Abendstunden?«
    »Ich fürchte, wir müssen Klinken putzen gehen. Bei den Nachbarn im Wohnort und bei den Bootsbesitzern, die ihre Liegeplätze in der Marina in Rust neben seinem haben. Es ist ja nicht einmal sicher, dass er den Sonntag wirklich am See verbracht hat.«
    »Wo fangen wir an?«
    »Am liebsten am Neusiedler See. Denn ob, wann und mit wem er am Tag seines Todes am Boot war, ist so ziemlich die wichtigste Information.«
    Das Ergebnis ihres Ausflugs an den See war mehr als mager. Das Wetter hatte umgeschlagen, die Boote lagen verlassen und abgedeckt an den Stegen.
    Der Hafenmeister blickte Dorli und Lupo grimmig an, als sie ihn auszufragen versuchten. »Wer sind Sie eigentlich? Wer hat Sie dazu ermächtigt, hier Fragen zu stellen?«
    Lupo zückte seine Lizenz und erklärte, dass er beauftragt war, die Umstände des Todes von Erich Smekal aufzuklären.
    »Aber das war doch ein Unfall, hat die Polizei gesagt.« Der Hafenmeister sah immer noch finster drein.
    »Das ist mittlerweile nicht mehr so sicher.« Lupo beugte sich zum offenen Schalter und stellte dem Mann Fragen. Der zögerte lange, bevor er sich bequemte, einige zu beantworten.
    Am Mittwoch, dem Todestag von Erich Smekal, hatte er weder jemanden aufs Boot kommen noch es aus dem Hafen fahren sehen. »Möglicherweise war es schon dunkel, als er ausgelaufen ist. Denn an Bord muss er wohl gewesen sein.«
    Das leuchtete Dorli und Lupo ein. Am Dienstag war er sicher weder auf dem Boot noch in der Hütte. Am Sonntag vor seinem Tod war Erich Smekal allerdings mit dem Segelboot rausgefahren. Er war nicht allein. Da habe ihn ein hoch aufgeschossener Junge begleitet, vermutlich nicht der Sohn, denn der war kräftig, und die Begleitung Smekals war von zartem Körperbau gewesen.
    »Könnte es auch eine Frau gewesen sein?«, fragte Dorli.
    »Möglich. Er oder sie, wer weiß das heute schon, war fast so groß wie Erich Smekal, trug Jeans, einen Schlabberpulli und eine Schirmkappe.«
    »Hat Smekal mit Begleitung die Nacht auf dem Boot verbracht?«, erkundigte sich Lupo.
    Der Hafenmeister blickte ihn verächtlich an. »Ich spioniere den Leuten nicht hinterher!«
    »Das ist in diesem Fall kein Spionieren. Wir versuchen einen Mord aufzuklären. Also wenn Sie zufällig «, Lupo betonte das letzte Wort, »etwas beobachtet haben, das uns weiterhilft, dann ist es Ihre Pflicht, uns das mitzuteilen.«
    Hui, da lehnt Lupo sich jetzt aber weit aus dem Fenster. Dorli war sich sicher, dass eine Auskunftspflicht nur gegenüber der Polizei bestand. Eigentlich hätte der Mann sie auch einfach zum Teufel schicken können.
    Der Hafenmeister schluckte. »Ich weiß ohnehin nichts. Im Hafen lag das Schiff nicht, als ich so gegen zweiundzwanzig Uhr die Marina verließ. Wenn er darauf die Nacht verbracht hat, dann draußen auf dem Wasser, oder er hat in der Hütte geschlafen. Am Morgen, als ich um acht meinen Dienst wieder antrat, lag das Boot jedenfalls an seinem Liegeplatz.«
    Wieder im Auto, zog Dorli ihren Zettel mit Erich Smekals letzten Tagen aus der Handtasche und ergänzte, was sie erfahren hatten.
    Sonntag
    Boot? Vermutung Ehefrau
    Ja, mit Gast. Wer? Weiblich?
    Nacht?
    Ja, auf dem Wasser oder in der Hütte. Boot nicht am Liegeplatz. Erst am Morgen.
    Zeugen?
    Hafenmeister.
    Montag
    9.00 – 19.00   Firma
    19.00 – 24.00?
    24.00 – daheim
    Dienstag
    8.00 – 10.00   Firma
    10.00 – ?
    Nacht – ?
    Mittwoch
    9.00 – 13.00  

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