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Sautanz (German Edition)

Sautanz (German Edition)

Titel: Sautanz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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auf.
    »Ich muss zurück. Wir haben wieder Unterricht. Wenn ich da nicht auftauche, melden die das sofort meinem Vater. Und wer weiß, was dann passiert.«
    Natascha drückte Lupo den Zettel in die Hand und schlüpfte in ihre Jacke. Sie stellte den Kragen hoch und zog die Mütze tief in die Stirn, sodass ihr langes blondes Haar nicht zu sehen war. Man hätte sie so leicht für einen Jungen halten können. Dann lief sie eilig davon.
    Natascha Bergmann konnte einem leidtun. Möglicherweise musste sie damit leben, dass ihr Vater den Auftrag zum Mord an ihrem Freund gegeben hatte, und ihr Baby hatte sie auch nicht behalten dürfen. Was für eine gequirlte Scheiße!
    Lupo bezahlte und trat auf die Straße. Gar nicht weit weg setzte eben ein gelbes Flugzeug zur Landung an. Hier befand sich ein Flugplatz! Ob es auch Direktflüge nach Wien gab? Und was die wohl kosteten?
    Er lief die paar hundert Meter und erkundigte sich. Er hatte wenig Lust, wieder zwölf Stunden oder mehr in einem unbequemen Zugabteil als Nachtquartier zu verbringen.
    Die Fluglinie hatte tatsächlich einen Direktflug nach Wien im Programm. Der ging am späten Abend und war nicht viel teurer als die Bahnfahrt! Lupo kaufte ein Ticket. Dann hatte er noch Zeit, sich ein bisschen in Bern umzusehen. Die Nacht würde er in seinem eigenen Bett verbringen!
    Die Altstadt mit der Zytglogge wollte er gern sehen. Und die Bären im Bärengraben würde er sich keinesfalls entgehen lassen.
    Er machte sich auf den Weg zum Bahnhof, um seine Tasche aus dem Schließfach zu holen. Diesmal nahm er die Trambahn. Und entschloss sich, schwarzzufahren. Wer zahlte denn freiwillig vier Franken für eine Straßenbahnkarte?
    Zum Gaudium der Zuseher, die teils am Ufer der Aare, teils auf der Brücke zur Altstadt standen, plantschten zwei Jungbären im Wasser des Grabens, als er dort ankam. Lupo bedauerte, dass er weder einen Fotoapparat dabeihatte noch ein neueres Handy mit Fotofunktion besaß. Sein Mobiltelefon war so ein Saurier wie sein Auto. Wie gern hätte er Dorli ein Bild von den zwei goldigen Bären mitgebracht!

28
    Als Lupo am Morgen Dorli anrief, wusste sie sofort, dass er schon zu Hause war. Sie verabredeten sich für zehn Uhr am Bahnhof Leobersdorf.
    »Wieso hast du gewusst, dass ich schon da bin?«, fragte Lupo.
    »Meine Herrn, das war nicht schwer zu erraten. Du hast vom Festnetz angerufen. Wieso bist du schon zurück?«
    Lupo lachte und legte ihr kurz den Arm um die Schultern. »Dorli, du bist der bessere Detektiv von uns beiden. Ich bin geflogen. Direktflug Bern – Wien.«
    Auf dem Weg zu Dorlis Auto fasste er zusammen, was er von Natascha Bergmann erfahren hatte.
    »Eigentlich hilft uns das, was du gehört hast, auch nicht wirklich weiter. Wenn wir wenigstens herausfinden könnten, ob einer von den Bergmann-Gorillas Segelkenntnisse hat. Hast du Natascha danach gefragt?«
    Natürlich nicht. Auf die Idee wäre er gar nicht gekommen. Aber das jetzt einzugestehen, wäre eine schöne Blamage. Lupo schüttelte den Kopf.
    »Natascha wusste es nicht«, log er ohne Reue. Immerhin hatte er noch eine andere Neuigkeit. »Rat mal, wer mich vor einer Stunde angerufen hat.«
    »Sind wir jetzt beim Millionenquiz?« Dorli klang frustriert.
    »Dir wird es gleich besser gehen.« Lupo grinste. »Joe Müller ist aufgetaucht.«
    »He, das ist ja wirklich eine gute Neuigkeit! Was hast du mit ihm vereinbart?«
    »Dass wir uns heute treffen, weil er morgen schon wieder auf Achse ist.«
    »Dann ruf ihn an und mach einen Treffpunkt aus.«
    Joe Müller hatte für Transalpin eine Fuhre nach Weißrussland erledigt. Da er schon einen Tag vor Erich Smekals Tod nachweislich aus Österreich ausgereist war, konnte er nicht der Mörder gewesen sein.
    Doch er wollte mit ihnen nicht über Smekal reden.
    Lupo schlug ihm etwas vor. »Hören Sie, machen wir einen Deal. Sie sagen uns, was wir wissen wollen, und bekommen dafür eine wertvolle Information von uns.«
    »Was könnten Sie mir schon anbieten?«
    »Sie werden sich wundern!«
    »Na von mir aus. Aber erst Sie.«
    »Oh nein. Sie geben uns Infos, dann erfahren Sie etwas.«
    »Nicht mit mir, Freundchen.«
    »Himmelherrgottnochamal! Hört’s auf mit den blöden Spielchen.« Dorli gingen die zwei Mannsbilder schwer auf den Nerv. »Sie können ruhig frei von der Leber weg reden. Wenn er«, sie wies auf Lupo, »Ihnen nachher nicht die Information gibt, dann kriegen Sie sie eben von mir.«
    »Okay. Die Hand drauf!«
    Dorli schlug ein. Und dann zeichnete

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