Sautanz (German Edition)

klang charmant. Sie lächelte verträumt. »Echt sexy guy .«
    »Hatten Sie ein Verhältnis?«, fragte Dorli.
    » Oh no! Wir immer wieder getroffen für Sex only . Not more. «
    »Sie wissen, dass er ermordet wurde?«
    »No! Oh my God.« Groß aufgerissene Augen, tausend Fragezeichen im Gesicht. »Therefore I couldn’t reach him.«
    Das Mädchen wirkte schockiert.
    Allerdings konnte es ihnen fast nichts über Erich Smekal erzählen, es kannte ihn kaum. Es schien sich wirklich um eine reine Bettgeschichte gehandelt zu haben.
    »Jetzt bin ich baff«, gab Dorli zu. »Da gesteht ihm seine blutjunge Freundin, dass sie schwanger ist, und er rennt praktisch von ihrem Bett in das der Australierin. Unter diesem Aspekt frag ich mich, ob er Natascha überhaupt heiraten wollte.«
    »Wohl kaum. Bei seiner Frau hatte er doch Narrenfreiheit. Die kleine Bergmann hätte sich das sicher nicht gefallen lassen, und vor allem ihre Familie, die hätte nie geduldet, dass er ihr Goldküken so behandelt.«
    »Dann könnte ich mir vorstellen, dass er zu dem Gespräch mit Nataschas Vater gar nicht erst erschienen ist«, stellte Dorli fest.
    Lupo grunzte zustimmend. »Und da sie nicht dabei sein durfte, wusste sie das vermutlich nicht einmal.«
    »Das arme Ding! Das würde auch erklären, wieso der alte Bergmann Lukas eine Szene gemacht hat.«
    Dorli hatte volles Mitleid mit dem Mädchen.
    »Es bringt uns nur in der Frage nach dem Täter keinen Schritt weiter«, knurrte Lupo. »Nehmen wir uns als Erstes die Freunde von Lukas noch mal vor.«
    Dorli nickte, und Lupo startete den Wagen.

30
    Sie fanden die ganze Blase beim Kino, wo sie an den Spielautomaten herumlungerten. Dorli zog Lukas beiseite. Als sie ihm erzählte, dass ihr Partner mit Natascha gesprochen hatte, nahm sein Gesicht einen seltsamen Ausdruck an.
    »Hat sie Ihnen gesagt, wer der Vater von dem Balg ist?«
    War , würde es besser treffen. Doch das behielt Dorli für sich. Sie würde Lukas bestimmt nicht auf die Nase binden, dass es sich dabei ausgerechnet um seinen Vater handelte.
    »Ja, aber das fällt unter die Verschwiegenheitspflicht.« Dorli hatte keine Ahnung, ob das wirklich so war. Aber es war zumindest eine gute Ausrede.
    »Wieso prüfen Sie eigentlich immer noch mein Alibi? Ich dachte, Sie hätten endlich …« Lukas Augen blitzten auf. »Ach, Sie haben überhaupt nichts in der Hand, oder? Und jetzt versuchen Sie, mir was anzuhängen! Das wird Ihnen nicht gelingen. Ich war mit meinen Freunden auf einer Party. Das können mindestens dreißig Leute bezeugen.«
    Schlecht , konstatierte Dorli und ließ den Jungen ziehen. Lupo nahm ihn nach ihr in die Mangel.
    Aber auch Lupo hatte nichts wirklich Neues in Erfahrung gebracht. Immerhin hatte er eine winzige Bruchstelle entdeckt.
    »Eines stimmt mich nachdenklich. Alle haben Lukas gesehen. Zu Beginn der Party so gegen acht und immer wieder mal. Gegen zehn hat er einen Anruf bekommen, und dann kann sich niemand an ihn erinnern. Seine Freunde haben ihn erst wieder gegen ein Uhr bemerkt. Dazwischen könnte er sich natürlich mit einem Mädchen irgendwohin verzogen haben oder – rein theoretisch – seinen alten Herrn abgemurkst haben und wieder zurückgekehrt sein. Wir müssen überprüfen, wie lang man vom Partyort zum Boot und wieder zurück braucht.«
    »War Lukas denn mit einem Auto dort?«
    »Ja. Mit seinem roten Honda Civic.«
    »Tolles Gefährt für einen Jungen in dem Alter.«
    »Finde ich auch, besonders wenn ich an meinen fahrbaren Untersatz denke. Aber er meinte, das Auto sei eh schon vier Jahre alt gewesen, als er es von seinem Vater bekam.«
    Lupos Gesichtsausdruck sprach Bände. Ein kleiner Tunichtgut bekam vom Papa so ein tolles Auto, und er hatte sein ganzes Leben schwer gearbeitet und konnte sich nur einen steinalten Polo leisten.
    »Wo war die Party denn?«, fragte Dorli, um Lupo aus seinem Blues zu reißen.
    »In Hornstein. Keine Ahnung, wo das liegt.«
    »Aber ich. Wohl wieder mal in Geografie gefehlt, hm? Hornstein liegt am Leithagebirge. Von dort brauchte Lukas mit dem Auto höchstens eine halbe Stunde nach Rust.« Wenn er sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hielt. Wenn nicht, war er wahrscheinlich in zwanzig Minuten dort.
    Lupo fasste zusammen. »Das heißt, wenn er um zehn weg ist, war er um halb elf in Rust. Könnte seinen Alten abkragelt haben, fährt auf den See raus, schmeißt ihn ins Wasser, ist um halb eins zurück in Rust und um eins wieder auf der Party. Knapp, aber es könnte sich