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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Regenmonaten z.T. deutlich weniger als 500 mm Niederschlag. Man findet eine mehr oder weniger geschlossene Grasdecke, vereinzelt Bäume und dornreiche Sträucher. Da auch in der Savanne die Höhe der Gräser eng mit der Regenmenge zusammenhängt, wird die Feuchtsavanne auch Langgras-, die Trockensavanne Kurzgrassavanne genannt.
    Desertifikation
    Die Umwandlung fruchtbarer Landstriche in Halb wüsten und Wüsten bezeichnet man als Desertifikation. Sie kann natürliche Ursachen wie Klimaverschiebung haben. Heute ist aber vorrangig die Übernutzung von Savannengebieten die Ursache. Überweidung und Bodenauslaugung durch Feldbau mit künstlicher Bewässerung und ohne Brachezeiten trafen auf mehrjährige Dürreperioden ohne Regenzeit – eine Degradation und Verwüstung der Böden war die Folge. Weltweit werden große Anstrengungen unternommen, um der Verwüstung Einhalt zu gebieten.
    Gräser und Gehölze
    Gräser und Holzarten sind gemeinhin »antagonistische« Pflanzentypen, also solche, die sich gegenseitig ausschließen; nur in den tropischen Savannenregionen können sie auf bestimmten Böden denselben Lebensraum besiedeln. Was ist der Grund für diesen Antagonismus? Der Unterschied liegt unter der Erde: Gräser haben ein äußerst fein verzweigtes Wurzelsystem, das ein kleines Bodenvolumen sehr dicht durchwurzelt. Es ist besonders geeignet für feinsandige Böden, die während der Vegetationszeit viel Wasser enthalten.
    Das Wurzelsystem von Bäumen und Sträuchern sieht völlig anders aus: Grobe Wurzeln streichen sehr weit horizontal sowie in die Tiefe aus und durchwurzeln ein großes Bodenvolumen weniger dicht. Ein solches Wurzelwerk bewährt sich besonders in steinigen Böden, in denen das Wasser unregelmäßig verteilt ist, und in Winterregengebieten, also dort, wo der Niederschlag hauptsächlich außerhalb der Vegetationszeit fällt – die Pflanze muss dann in der Lage sein, versickertes Wasser aus größerer Bodentiefe nach oben zu fördern.
    Gräser betreiben bei günstiger Wasserversorgung intensiv Fotosynthese und verbrauchen dabei viel Wasser. Auf diese Weise können sie in kurzer Zeit eine große Menge an organischem Material produzieren. Nach Abschluss der Regenzeit wachsen sie noch so lange weiter, bis Blätter und Stängel vertrocknen und absterben. Erst nach dem nächsten Regen setzt neues Wachstum ein.
    Holzpflanzen haben dagegen einen komplexeren Wasserhaushalt. Bereits beim ersten Anzeichen von Wassermangel schränken sie Transpiration und Fotosynthese ein, indem sie die Spaltöffnungen in ihren Blättern verschließen. Verschärft sich der Wassermangel, werden die Blätter abgeworfen. Im Holz, z.T. auch in speziellen Organen, speichern sie Wasser für die Trockenzeit. Allerdings kommt ihr Stoffwechsel nicht völlig zum Erliegen und sie müssen in der Regel auch immer eine gewisse Mindestwassermenge über die Wurzeln aufnehmen. Wenn der Boden bis in größere Tiefen komplett austrocknet, sterben Holzpflanzen deshalb ab.
    Für das Überleben der Savannenbäume ist somit entscheidend, wie viel Wasser ihnen die Gräser am Ende der Regenzeit im Boden übrig lassen. Ist alles verbraucht, können sich Holzpflanzen nicht halten und die Gräser dominieren. Erst wenn die Niederschläge so hoch sind, dass die Baumkronen zusammenrücken und durch die Beschattung den Graswuchs entscheidend behindern, kehrt sich die Sachlage zugunsten der Holzpflanzen um und es bildet sich ein tropischer (Regen-)Wald.
    Savannenböden
    Auch zuviel Wasser verhindert das Wachstum von Holzpflanzen, wenn über wasserundurchlässigen Bodenschichten Staunässe entsteht. Solche Stauschichten bilden sich u.a. aus eisenreichen Muttergesteinen und sind in den wechselfeuchten Tropen weit verbreitet.
    Savannenböden sind nährstoffarm. Afrika, Australien, Indien und Südamerika waren in den letzten 500 Mio. Jahren nie vom Meer überdeckt. Ihre Böden sind niemals durch Überlagerung von Meeressedimenten verjüngt worden und so ausgelaugt, dass sich kein Wald entwickeln kann.
    Umweltfaktor Mensch
    Der Mensch hatte entscheidenden Einfluss auf die heutige Gestalt der Savannen, denn Viehzucht und Wanderfeldbau haben sie stark verändert. Die Beweidung der Savannen nördlich des Äquators begann vor ca. 7000 Jahren. Seitdem sind viele Waldgebiete dem Brennholzbedarf zum Opfer gefallen.
    Die wechselfeuchten Tropen sind die agrarisch am intensivsten genutzten Räume der Tropen. Sie sind fruchtbarer als die immerfeuchten Tropen. Der geringere

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