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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Augen, ein gutes Gehör und einen scharfen Geruchssinn. Gefahr wittern sie über eine Entfernung von bis zu zwei Kilometern. Ihr Fell pflegen sie mit Sorgfalt. Sie scheuern sich gerne an Baumstämmen und lieben Sand- und Staubbäder.
    Ständig in Bewegung
    In Herden durchstreiften die Bisons die Steppe auf der Suche nach Nahrung. Sie verzehrten täglich große Mengen an Gräsern und Kräutern. Bisons grasen vorwiegend in der Morgen- und Abenddämmerung und verbringen die Mittagszeit gerne mit Wiederkäuen. Sie erreichen trotz ihrer plumpen Gestalt Spitzengeschwindigkeiten von 50 km/h.
    Im Herbst zogen früher viele Herden auf der Suche nach besseren Weidegründen bis zu 650 km nach Süden und kehrten im darauf folgenden Frühjahr wieder in ihre nördlich gelegenen Sommerweidegebiete zurück.
    Schlechte Witterungsverhältnisse überstehen Bisons problemlos. Es bereitet ihnen keine Schwierigkeiten, mit ihrem breiten Schädel Flechten, Moose und dürres Gras unter einer dicken Schneedecke freizulegen. Normalerweise suchen sie einmal pro Tag eine Wasserstelle auf, zur Not fressen sie auch Schnee. Die meiste Zeit des Jahres verbrachten Bullen und Kühe getrennt voneinander. Auf ihren Frühjahrs- und Herbstwanderungen vereinigten sich diese Gruppen zu größeren Verbänden, und während der Brunftzeit von Mai bis September formierten sich Großherden, die oft mehr als 1000 Tiere umfassten. Das Gebrüll der kampfbereiten Bullen war kilometerweit zu hören. Nicht selten endeten die Auseinandersetzungen tödlich. Die ständigen Kämpfe ließen den Tieren kaum Zeit zum Fressen, so dass sie während der Brunftzeit stark an Gewicht verloren. Nach der Paarungszeit teilte sich die Herde wieder.
    Bison
Bison bison
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Paarhufer
    Familie Hornträger
    Verbreitung Nordamerika
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: bis 3,5 m
    Gewicht über 1000 kg
    Nahrung Gräser, Kräuter, Moose, Flechten
    Geschlechtsreife mit 3 Jahren
    Tragzeit 270–300 Tage
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter etwa 20 Jahre
    Die Seele der Prärie
    Ihr nomadisches Leben machte die Bisons zu einem wichtigen Faktor für das Ökosystem Prärie. Beim Weiden blieben in ihrem zottigen Fell Samen hängen, die sie bei ihren ausgedehnten Streifzügen an anderer Stelle wieder verloren. Auf diese Weise trugen sie zur Aufrechterhaltung der Pflanzenvielfalt in der Steppe bei.
    Inzwischen scheint es erwiesen, dass Bisons keinen angeborenen Wandertrieb haben. So machen sie keinerlei Anstalten, aus Zuchtfarmen auszubrechen oder Reservate zu verlassen, wenn ihnen ausreichend Nahrung zur Verfügung steht.
    Innerhalb ihrer Gruppe halten die Tiere eng zusammen. Wölfen gelingt es beispielsweise nur selten, einzelne Bisons zu isolieren, und selbst dann ist der Ausgang des sich anschließenden Kampfes oft ungewiss. Zur Geburt ihrer Kälber zwischen März und Juli sondern sich die Kühe manchmal ab, viele bringen ihre Jungen aber inmitten der Herde zur Welt. Die Tragzeit beträgt 270 bis 300 Tage. Einzelgeburten sind die Regel, Zwillingsgeburten äußerst selten. Ein neugeborenes Kalb kann innerhalb von 30 Minuten stehen und der Herde nach wenigen Stunden folgen. Jungtiere werden etwa neun Monate lang gesäugt und erreichen die Geschlechtsreife mit etwa drei Jahren. Droht dem Kalb Gefahr, geht die Mutter sofort zum Angriff über.
    Lebensgrundlage der Prärieindianer
    Manche Indianerstämme lebten zwischen Mitte des 18. und Mitte des 19. Jahrhunderts fast ausschließlich von der Bisonjagd. Anders als die Weißen, die die Tiere zum Vergnügen schossen, verwerteten sie Bisons nahezu vollständig: Das Fleisch wurde frisch verwendet oder als Wintervorrat getrocknet, aus dem Fell und den Häuten fertigten sie Kleidungsstücke und Zelte, aus Knochen Werkzeuge und Spielzeug. Die Bedeutung des Bisons für die indianische Lebensweise spiegelt sich auch in deren Mythen wider. Laut Überlieferung hatte eine »Weiße Büffelkuhfrau« den Indianern die heilige Pfeife gebracht und sie darin unterwiesen, mit ihr zum Großen Geist zu beten. Über ihr Verschwinden berichtete der Oglalla-Sioux Black Elk (1863 – 1952) dem amerikanischen Ethnologen Epes Brown: »Nachdem sie im Sinne der Sonnenbahn das Zelt umschritten hatte, ging die heilige Frau, aber bald schaute sie zu den Menschen zurück und setzte sich nieder. Als sie sich erhob, sahen die Leute zu ihrem Erstaunen, dass sie ein rotbraunes Büffelkalb geworden war. Dieses Kalb ging ein Stück weit, legte sich nieder und wälzte sich. Es

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