Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Nahrungsmangel in den Süden. Da die Ziesel sich in der kalten Jahreszeit in ihre unterirdischen Baue zurückziehen, sind die Greifvögel gezwungen, wärmere Gefilde aufzusuchen, die ihnen ausreichend Nahrung bieten.
Niedrig gelegene Horste
Einen Adlerhorst erwartet man hoch oben auf einem Gebirgsgrat, einem Felsvorsprung oder in den Wipfeln mächtiger Bäume. Bei den Steppenadlern müssen wir jedoch den Blick nach unten richten, denn in ihrem Brutgebiet gibt es keine hohen Felsen und nur sehr selten Bäume. Jede Erhebung im Gelände wird deshalb genutzt: Auf Sträuchern, Mauern von Ruinen oder niedrigen Kuppen errichtet ein Paar nach der Rückkehr aus dem Winterquartier im Frühjahr seinen Horst, der einen Durchmesser von über einem Meter erreichen kann. Im April oder Mai legt das Weibchen 1 – 3 Eier. Es bebrütet die Eier allein und wird in dieser Zeit von seinem Partner mit Nahrung versorgt. Nach ca. sieben Wochen schlüpfen die Küken. Das jüngste und schwächste stirbt oft nach wenigen Tagen und wird an die älteren Geschwister verfüttert; herrscht Nahrungsmangel, überlebt meist nur eins der Jungtiere. Die Zahl von drei Eiern gewährleistet, dass mindestens ein gesunder Jungvogel das Nest verlässt. Beide Eltern beteiligen sich an der Versorgung des Nachwuchses. Sechs bis acht Wochen nach dem Schlüpfen sind die Küken flügge. Sie tragen jetzt ihr Jugendgefieder, das sich von dem dunkelbraunen Erwachsenenkleid durch ein gelbes Muster unterscheidet. Wahrscheinlich dient die Zeichnung dem Schutz vor Angriffen anderer Steppenadler, die sonst einen Konkurrenten vermuten würden.
DIE PRÄRIE
Letzte Heimat der Bisons
Die Steppe zwischen den Rocky Mountains und Missouri gehörte lange Zeit einer Vielzahl von Tierarten und einigen wenigen Indianerstämmen, deren Einwirken auf das ökologische Gefüge gering war. In dieser typischen Grassteppe lebte wohl die größte Ansammlung von Landsäugetieren auf der Erde: die riesigen Herden der Bisons. Diese wurden – neben den Gabelböcken – zu den Hauptleidtragenden der landwirtschaftlichen Erschließung der Prärie und besonders des Eisenbahnbaus, in dessen Rahmen die Tiere millionenfach abgeschossen wurden. Dank intensiver Schutzmaßnahmen und zusätzlicher Zucht ist der Bestand wieder etwas größer geworden.
Inhalt
Der größte Graslandgürtel der Erde
Der Bison: Symboltier der Prärie
Schnellste Landsäuger Amerikas: Gabelböcke
Nager mit Familiensinn: der Schwarzschwanz-Präriehund
Präriehasen: Jagdwild der Great Plains
Das Große Präriehuhn: gut getarnter Bodenbrüter
Der größte Graslandgürtel der Erde
Die Prärien oder Great Plains, die östlich des Mississippi beginnen und deren Ausläufer bis Ohio und Indiana reichen, dehnen sich im Westen bis zu den Rocky Mountains aus. Ihre Wandlung von der Wildnis zum Siedlungsgebiet birgt ein tragisches Stück amerikanischer Geschichte – die Vertreibung der indianischen Ureinwohner. Inseln dieser einzigartigen Naturlandschaft sind heute nur noch in einigen Nationalparks erhalten. Der Rest wird von landwirtschaftlichen Großbetrieben bearbeitet.
Entstehung und Ausdehnung der Prärie
Nach Meinung vieler Wissenschaftler entstand die Prärie in Tausenden von Jahren nach der letzten Eiszeit. Noch vor 18000 Jahren war ein großer Teil Nordamerikas von Eis bedeckt. Nach dem Abschmelzen des Eises entwickelte sich zunächst eine tundraähnliche Vegetation, die später von Fichten- und dann von Laubwäldern abgelöst worden ist. Die meisten dieser Wälder sind vor ca. 8000 Jahren infolge einer Klimaerwärmung wieder verschwunden, und auf den Ebenen hat sich Gras ausgebreitet. Dass sich bis heute kein Wald in diesem Gebiet ausbreiten konnte, liegt nach Meinung amerikanischer Forscher einerseits am »Speiseplan« der Bisons und Gabelböcke, die die nachwachsende Vegetation einfach abweiden, und andererseits an den zahlreichen Steppenbränden, die die Prärie immer wieder heimsuchten.
Die Great Plains reichen von den Osthängen der Rocky Mountains bis etwa zum 95. Längengrad und gehen im Osten in Waldsteppe über. In Nord-Süd-Richtung erstrecken sie sich etwa 2700 km weit vom North Saskatchewan River in Kanada bis zur Colorado-Mündung in Texas. Die Gesamtfläche beträgt ca. 2,5 Millionen Quadratkilometer.
Unterschiedliche Formen
Dass die Rocky Mountains die westliche Grenze der Great Plains bilden, wirkt sich sowohl auf die Vegetationszonen als auch auf das Höhenprofil der sich östlich anschließenden
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