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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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besondere Vorliebe für Blüten und Früchte. An die schwankenden Niederschlagsmengen der Prärie sind die Gabelböcke hervorragend angepasst. Um »Durststrecken« zu überwinden, speichern sie Wasser im Körper und setzen es bei Bedarf frei. Mit ihrem hellrotbraunen Rückenfell lassen sie sich in der trockenen Prärie kaum ausmachen. Als Sprinter unter den Fluchttieren verfügen sie über ausgezeichnete Augen und ein sehr großes Herz.
    Gabelböcke sind die einzigen Tiere, die die Hornscheiden ihrer Hörner jährlich wechseln: Im Unterschied zu Rehen und Hirschen, die ihr Geweih bis auf die »Rosenstöcke« abwerfen und anschließend neu bilden, entwickeln sich bei Gabelböcken die neuen Hornscheiden bereits, ehe sie die alten zwischen Mitte Oktober und Ende November abstoßen. Die neuen Hörner sind zunächst von einer pelzartigen Schutzschicht überzogen und relativ weich. Bis zu ihrer vollständigen Aushärtung vergehen drei bis vier Monate. Die Hornscheiden der Männchen sind – daher der Name dieser Tierart – gegabelt und bis zu 30 cm lang. Weibchen haben, wenn überhaupt, kleinere Hörner.
    Große Handicaps
    Gabelböcke sind außerordentlich abhängig von ihren gewohnten Futterpflanzen. In überweideten Gebieten sind sie kaum in der Lage, sich zu ernähren. Doch zunehmende Zerschneidungen der Landschaft – etwa durch die petrochemische Industrie – bedrängt die Tiere auf ihren teils 250 km langen Wanderungen zwischen Sommerweide und Winterquartier. Denn trotz ihrer Sprungkraft weigern sich Gabelböcke beharrlich, über Hindernisse von nur einem Meter Höhe hinwegzuspringen.
    Geraten sie in ein umfriedetes Territorium, das sie nicht durchkriechen können, laufen sie Gefahr zu verhungern – selbst wenn außerhalb eine fette Weide lockt.
    Kommunikation per Duft und Spiegel
    Bei Gefahr verständigen sich Gabelböcke mit Hilfe eines einzigartigen Kommunikationssystems: Sie spreizen die etwa 7 – 10 cm langen weißen Haare seitlich der Schwanzwurzel, so dass zwei rosettenförmige Spiegel entstehen, die das Licht reflektieren und kilometerweit zu sehen sind. Artgenossen, die sich in der Nähe aufhalten, geben dieses Alarmzeichen sofort weiter. Innerhalb kürzester Zeit weiß die gesamte Herde, dass irgendwo ein Feind lauert. Zur Verstärkung dieses Signals sondern die Duftdrüsen an der Schwanzwurzel der Tiere einen durchdringenden Geruch ab. Weitere Duftdrüsen befinden sich unterhalb der Ohren, über dem Kreuzbeinende, an der Außenseite der Fersen und zwischen den Zehen. Auch sie dienen den Gabelböcken zur Verständigung.
    Harems und Herden
    Wenn im Herbst die Paarungszeit beginnt, schart jedes kräftige Gabelbockmännchen mehrere Weibchen um sich, um seine Nachkommenschaft zu sichern. Diesen »Harem« gilt es gegen Rivalen zu verteidigen, die auf eine günstige Gelegenheit zum »Brautraub« warten. 7 – 8 Monate nach der Paarung bringen die Weibchen im Mai/Juni meist Zwillinge zur Welt, die sie getrennt voneinander ablegen und mehrmals am Tag kurz zum Säugen aufsuchen. Die Jungtiere werden bei Gefahr von der Mutter heftig verteidigt. Nach etwa einer Woche beginnen sie zu laufen und erste Pflanzennahrung zu sich zu nehmen. Im Alter von zwei Wochen können die Jungtiere der Herde folgen, nach einem Monat grasen sie bereits regelmäßig. Dennoch werden sie vier Monate lang gesäugt. Etwa 4 – 6 Wochen nach der Niederkunft vereinigen sich die Weibchen mit ihrem Nachwuchs zu kleinen Herden, die bis zum Winter zusammenbleiben. Mit etwa einem Jahr erreichen Gabelböcke die Geschlechtsreife.
    Nager mit Familiensinn: der Schwarzschwanz-Präriehund
    Präriehunde sind Verwandte des Ziesels und des Murmeltiers, die ihren Namen ihrer kläffenden Stimme verdanken. Der Schwarzschwanz-Präriehund (
Cynomys ludovicianus
) ist auch an seiner schwarzen Schwanzspitze zu erkennen. Die ansonsten goldbraun bis rötlich braun gefärbten, bis 35 cm großen Tiere verfügen über muskulöse Beine und scharfe Krallen, die ihnen beim Graben ihrer ausgedehnten Baue wertvolle Dienste leisten. Die geselligen Tiere pflegen lebhafte soziale Kontakte. Gemeinsam arbeiten sie an den Behausungen, legen Nahrungsvorräte für den Winter an, spielen oder putzen sich gegenseitig das Fell.
    © shutterstock.com/Geanina Bechea
    Wachsamkeit ist oberstes Gebot für Präriehunde.
    Gemeinschaftsleben in Städten
    Präriehunde leben zu Tausenden in riesigen unterirdischen »Dörfern« oder »Städten« mit weit verzweigten Behausungen. Innerhalb

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