Savannen - Tierparadiese unserer Erde
einer Stadt bewohnt jede Präriehundfamilie, bestehend aus einem Männchen, ein bis vier Weibchen und den Jungtieren, einen eigenen Bau. Verlassen die Jungen das Nest, bleiben die Weibchen oft in der Nachbarschaft, während männliche Tiere sich weiter weg ein neues »Eigenheim« graben oder eine verlassene »Wohnung« beziehen. So harmonisch die Familien normalerweise zusammenleben, so aggressiv gebärden sich trächtige Weibchen und frisch gebackene Mütter. Nach der Paarung beginnt unter werdenden Müttern ein Kampf um die besten Erdhöhlen. 34 – 37 Tage nach der Paarung bringt jedes Weibchen vier bis sechs Junge zur Welt, die nackt, blind und taub geboren werden. Viele Junge werden Opfer fremder Muttertiere, die Konkurrentinnen von der Aufzucht abhalten, um die Überlebenschancen der eigenen Nachkommen zu verbessern. Nach der Entwöhnung kehrt wieder Frieden ein.
Wachsamkeit ist oberstes Gebot
Schwarzschwanz-Präriehunde stellen für viele Fleischfresser eine wichtige Nahrungsquelle dar. Um sich vor ihnen zu schützen, bewachen Präriehunde die Eingänge ihrer Behausungen rund um die Uhr. Auf den Hinterpfoten sitzend beobachten Wachposten mit herabhängenden Vorderpfoten die Umgebung und brechen bei Gefahr in gellendes Gekläff aus – was alle Artgenossen nach Hause stürmen lässt.
Schwarzschwanz-Präriehund
Cynomys Iudovicianus
Klasse Säugetiere
Ordnung Nagetiere
Familie Hörnchen
Verbreitung Nordamerika
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 28–35 cm
Gewicht 900–1400 g
Nahrung vorwiegend Gräser
Geschlechtsreife im 3. Jahr
Tragzeit 34–37 Tage
Zahl der Jungen 4–6
Höchstalter über 8 Jahre (in menschlicher Obhut)
Überlebenskünstler
Gefahr droht den Tieren auch vom Menschen, der ihren Bestand auf weniger als ein Prozent dezimiert hat. Rinderfarmer jagen die Nager, da sie Kulturpflanzen fressen und Löcher in den Boden graben, die für Rinder zu Fallen werden können. Erst in jüngster Zeit erkennen die Farmer einen Vorteil darin, dass sie die Prärie von Buschwerk und Gestrüpp freihalten und den Boden umgraben und düngen.
Präriehasen: Jagdwild der Great Plains
Der Präriehase (
Lepus townsendii
) ist ein wahrer Überlebenskünstler. Sein Verbreitungsgebiet reicht von Kanada bis Zentralkalifornien und von den Rocky Mountains bis zu den Großen Seen.
© Picture-Alliance/Okapia
Präriehasen sind beliebtes Jagdwild.
Präriehase
Lepus townsendii
Klasse Säugetiere
Ordnung Hasentiere
Familie Hasen
Verbreitung Kanada und Nordamerika
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 56–66 cm
Gewicht 3–6 kg
Nahrung u. a. Gräser, Kräuter, Klee, Knospen, Zweige, Wurzeln und Baumrinde
Geschlechtsreife nicht bekannt
Tragzeit etwa 6 Wochen
Zahl der Jungen 4–5
Höchstalter nicht bekannt
Läufer und Springer
Heißen Sommern trotzen Präriehasen indem sie über die erweiterten Blutgefäße der Ohren überschüssige Wärme abgeben. Ihre Körpertemperatur kann in heißen Regionen in Einzelfällen aber durchaus auf 40 °C ansteigen. In regenarmen Gebieten minimieren sie den Verlust an Körperwasser durch extrem trockene Exkremente.
Präriehasen sind für Beutegreifer wie Füchse, Kojoten, Schlangen und Greifvögel willkommene Opfer. Da sie sich gegen ihre Feinde bestenfalls mit den scharfen Krallen ihrer Hinterläufe verteidigen können, suchen sie ihr Heil in der Flucht – oder vertrauen auf ihre Tarnung, indem sie regungslos zwischen Buschwerk, Gras oder in den Sassen (flache Mulden) verharren, in denen sie normalerweise den Tag über ausruhen. Ihre Sprinterqualitäten offenbaren sie nur in höchster Gefahr, wobei sie Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 55 km/h erreichen. Auf der Flucht vollführen sie Sprünge von bis zu 5 m Höhe, schlagen Haken und stürzensich auch ohne zu zögern in den nächsten Fluss, um mit kräftigen Zügen ans rettende andere Ufer zu schwimmen. Selbst in Ruhephasen sind Präriehasen stets auf der Hut und versuchen mithilfe ihrer riesigen Ohren, Gefahrenquellen frühzeitig zu orten. Ihre großen, seitlich am Kopf platzierten Augen ermöglichen einen nahezu vollständigen Rundblick. Dennoch wagen Präriehasen sich erst im Schutz der Dunkelheit aus ihrem Versteck um Segge, Kräuter, Klee und Getreide zu fressen. Wenn im Winter die Nahrung knapp wird und Wurzeln, trockene Gräser, Zweige und Baumrinde nicht mehr ausreichen, um den großen Hunger dieser Tiere, die schlechte Futterverwerter sind, zu stillen, machen sie sich unter Umständen auch über Salat, Kohl oder Heuballen
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