Savannen - Tierparadiese unserer Erde
möglichst weit nach oben zu gelangen. Paarungswillige Hähne kehren immer wieder zu angestammten Balzplätzen zurück, wo sie in den frühen Morgenstunden ihr lautstarkes Balzritual beginnen: Mit aufgeblasenen Luftsäcken und orangerot leuchtenden »Rosen« über den Augen, aufgestellten Federohrbüscheln, hochgeklapptem Schwanz und gespreizten Flügeln drehen die Hähne sich im Kreis und trampeln um ihre Konkurrenten herum. Am Ende der Balzsaison, Ende März bis Anfang April, finden sich auch die Hennen auf dem Balzplatz ein und lösen damit umso heftigeres Imponiergehabe bei den Hähnen aus.
Nach der Paarung legt die Henne 12–14 Eier, die sie etwa drei Wochen lang bebrütet. Die Jungen schlüpfen Ende Mai/Anfang Juni, je nach Witterungsbedingungen, und bleiben acht bis zehn Wochen bei der Mutter. Als Nestflüchter sind sie schon am ersten Lebenstag in der Lage zu laufen
Präriehuhn
Tympanuchus cupido
Klasse Vögel
Ordnung Hühnervögel
Familie Fasanenartige
Verbreitung zentrales Nordamerika
Maße Länge: 45 cm
Gewicht ca. 900 g
Nahrung Blätter, Samen, Knospen, Insekten
Zahl der Eier 12–14
Brutdauer 3 Wochen
Höchstalter bis 8 Jahre
Zunehmend gefährdet
Durch die landwirtschaftliche Erschließung der Prärie wurde der Lebensraum der Tiere in manchen Gebieten stark eingeschränkt. Manche Naturschützer befürchten bereits das Aussterben des Präriehuhns, insbesondere der Unterart
Tympanuchus cupido attwateri
, die nur noch in wenigen Gebieten von Texas zu finden ist.
GRASLÄNDER IN SÜDAMERIKA
Der Kontinent der Kontraste
Steppen und Savannen nehmen den größten Teil Südamerikas ein. Sie umschließen teilweise den am Äquator liegenden Regenwald. Vor hunderttausenden von Jahren weideten hier Riesenformen von heute lebenden Säugetierarten wie Gürteltier oder Faultier. Außer den von Menschen eingeführten Viehherden findet man jetzt kaum noch große Tiere. Dennoch bieten die weiten Ebenen einer Vielzahl von Tierarten einen Lebensraum.
Inhalt
Vielfältige Savannen
Capybara, das Wasserschwein
Die Königsschlange: eine Würgeschlange trockener Regionen
Blickpunkt: Das Pantanal
Der Große Ameisenbär: zahnloser Nahrungsspezialist
Riesengürteltiere: gepanzerte Graslandbewohner
Größte Steppe Südamerikas: die Pampa
Der Puma: Katze mit großem Verbreitungsgebiet
Mähnenwölfe: hochbeinige Savannenbewohner
Nutrias: begehrt wegen ihres Fells
Töpfervögel: enorm fleißige Nestbauer
Vielfältige Savannen
In Südamerika findet man die unterschiedlichsten Formen von Savannen. Wie auch auf anderen Kontinenten wird der Typus der lokal vorherrschenden Vegetation vor allem von drei Faktoren bestimmt: der Niederschlagsmenge, der Temperatur und der Beschaffenheit des Bodens. Die Savannen Südamerikas sind Heimat vieler unterschiedlicher Pflanzenarten und einer reichen Tierwelt, die viele bemerkenswerte Eigenschaften, Formen und Verhaltensweisen entwickelt haben.
© laif/Jacana/Sylvain Cordier
Viehhirten ziehen durch die Llanos.
Lage und Klima
Die südamerikanischen Savannengebiete lassen sich in vier unterschiedlich große Regionen einteilen, die alle in nicht allzu großer Entfernung vom Äquator liegen. Die Llanos befinden sich in einem natürlichen Becken, nördlich und westlich des Orinocostroms, in Venezuela und Kolumbien. Sie liegen also im Norden des Kontinents und damit als einziges Gebiet nördlich des Äquators. Die anderen drei Gebiete schließen in einer Reihe aneinander an. Am nördlichsten liegt die Caatinga, die sich im Nordosten Brasiliens ausbreitet. Auf die Caatinga folgt in südwestlicher Richtung der Cerrado, der das größte Savannengebiet darstellt und ein Viertel der Fläche Brasiliens einnimmt. Er reicht vom Amazonas-Regenwaldgebiet im Norden bis zu den Waldgebieten im Süden Brasiliens. Im Osten grenzt er an die trockene Caatinga und im Westen ungefähr in Übereinstimmung mit der Grenze zu Bolivien undParaguay an das Gebiet des Gran Chaco. Der Chaco ist eine riesige Ebene, die sich vom Cerrado bis an die Vorgebirge der Anden erstreckt. Von Südbolivien im Norden dehnt er sich über den größten Teil von Paraguay bis nach Westargentinien aus.
Durch die Nähe zum Äquator sind die Temperaturschwankungen sehr gering, die Durchschnittstemperatur liegt in allen Gebieten zwischen 24 und 28°C. Der Jahresrhythmus wird durch den Wechsel von Regenperiode und Dürrezeit bestimmt. Mit 500 bis 700mm durchschnittlicher jährlicher Regenmenge, auf nur vier Monate verteilt,
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