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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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ist die Caatinga das trockenste Gebiet. Der Cerrado dagegen ist mit bis zu 2000mm Niederschlag im Jahr und nur fünf Monaten Trockenheit das wasserreichste Savannengebiet.
    Die Llanos – eine Feuchtsavanne
    Die Llanos (spanisch für »Ebene«) am Orinoco liegen in einer Beckenlandschaft, an deren Stelle im Tertiär noch ein Meer war. Dieses Becken wurde im Verlauf von Jahrmillionen mit den Verwitterungsprodukten des Andengesteins aufgefüllt, das von den Flüssen herangespült worden war. Heute liegt die Ebene etwa 100 m über dem Meeresspiegel. Die jährlichen Niederschlagsmengen im Llanos-Gebiet betragen um die 1300mm. So werden während der Regenzeit 60 % der Llanos überschwemmt. Trotz der hohen Feuchtigkeit findet man nur vereinzelt Bäume. Der Großteil der Fläche ist von etwa 50cm hohem Gras bedeckt. Die Ursache dafür liegt in der Beschaffenheit des Bodens. In einer Tiefe von 30 – 80 cm liegt eine spezielle Gesteinsschicht, Arecife genannt. Sie hat sich zu einer Zeit gebildet, als der Grundwasserspiegel noch höher lag, und teilt durch ihre von den Wurzeln nicht zu durchbrechende Festigkeit den Untergrund in zwei Bereiche.
    Der Bereich über der Arecifeschicht ist relativ trocken und lässt kein Wachstum von Bäumen zu. Nur an den Stellen, wo es den Baumwurzeln gelingt, durch Gänge in die untere Bodenschicht vorzudringen, sind einzelne Bäume zu finden. In einigen Gebieten ist die obere Bodenschicht abgetragen und die Arecife tritt an die Oberfläche. An diesen Stellen findet sich auch kaum Gras, da die feinen Graswurzeln die harte Arecifeschicht nicht durchdringen können.
    In Gebieten, die während der Regenzeit überschwemmt werden, bilden sich Palmsavannen. Sie werden geprägt von Meriche-, Wachs- und Fächerpalmen. Bei den Gräsern handelt es sich um überschwemmungsresistente Gräser, die z.T. mit Reis und Hirse verwandt sind. Auf den überschwemmungsfreien Flächen sieht man Curatella-Sträucher und Korkeichen. Diese Gehölze sind feuerresistent, weil die Llanos in regelmäßigen Abständen von Bränden heimgesucht werden – entfacht durch Blitzschlag, Selbstentzündung der Gräser und in jüngerer Zeit auch durch Menschenhand.
    Die Tierwelt der Llanos ist reichhaltig, ihre typischen Vertreter sind Schildkrötenarten, Kaimane, Eidechsen und Schlangen. In den kleinen Wäldchen findet man Weißbüscheläffchen. Die Grasebenen sind von Gürteltieren, Wasserschweinen und Hirschen bevölkert und in den Flüssen kann man Zitteraale und Piranhas beobachten.
    Campos Cerrados
    Den Großteil der Campos Cerrados bildet eine 900m hohe Hochebene, die von mehreren Flusstälern durchbrochen wird. Manche Tafelberge der Hochebene ragen bis 1600m auf. Der Höhenzug des Mato Grosso bildet die Wasserscheide zwischen Amazonas und Rio Paraná / Rio Paraguay. Der Cerrado wird in mehrere Landschaftstypen eingeteilt, die sich in Dichte und Höhe des Baumbestandes unterscheiden. 30 – 60% der Fläche sind von Bäumen bestanden, die in der Regel 3 – 9 m hoch werden. Der nährstoffarme Boden besteht hauptsächlich aus Verwitterungsprodukten von Granit und Sandstein. Die anfallende Humusschicht wird durch die starken Regenfälle weggewaschen. Gleichzeitig übersäuert der Boden durch die Anreicherung von giftigen Aluminiumverbindungen, die sich während der Trockenperioden durch starke Verdunstungsprozesse ergeben.
    Die Dichte des Baumbestands wird auch im Cerrado nicht von der völlig ausreichenden Niederschlagsmenge bestimmt, sondern von der Bodenbeschaffenheit. Der Nährstoffgehalt des Bodens steigt von den reinen Grassavannen, den Campos Limpos, bis zu den fast geschlossenen Baumbeständen der über den ganzen Cerrado verteilten Cerradão-Vegetation stetig an, während der Aluminiumgehalt abnimmt.
    Der Cerrado ist mit seinen Grasländern und immergrünen Regenwäldern eine der artenreichsten Regionen der Welt. Man hat dort nahezu 100 000 Tierarten, hauptsächlich Insekten, und mehr als 4000 Pflanzenarten entdeckt. Die meisten Tierarten findet man in den Galeriewäldern entlang der Flussläufe. Es gibt viele Arten von Termiten und Ameisen, von denen sich z. B. der Ameisenbär ernährt, einige Hirscharten, Räuber wie Puma und Jaguar und viele wühlende Nagetiere. Die Vegetation ist an die Nährstoffarmut und den toxischen Aluminiumgehalt des Bodens angepasst, die Gehölze außerdem an die regelmäßig entstehenden Brände.
    Palmensavannen
    Palmensavannen gedeihen in Gebieten mit wechselfeuchtem Boden. Da das

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