Savannen - Tierparadiese unserer Erde
her.
Zwischen Oktober und November wechseln Präriehasen ihr Haarkleid: Sie verlieren ihr Deckhaar und legen sich einen helleren, in nördlichen Regionen sogar schneeweißen Winterpelz zu, den sie im April/Mai wieder gegen ihr Sommerfell tauschen.
Stürmische Brautwerbung
Präriehasen sind Einzelgänger und finden sich nur während der Paarungszeit zwischen Februar und Juli zu kleinen Gruppen zusammen. Die Rammler tragen heftige Rivalenkämpfe aus und stellen der Häsin ihrer Wahl oft zu viert oder fünft auf recht ungestüme Weise nach, bis diese nach einer etwa zwanzigminütigen Verfolgungsjagd kapituliert und sich vom stärksten Männchen begatten lässt. Nach etwa 42 Tagen Tragzeit bringt die Häsin durchschnittlich vier bis fünf Junge zur Welt. Die Jungen kommen vollständig behaart und mit offenen Augen zur Welt und sind schon bald in der Lage zu laufen. Im Alter von zwei Wochen beginnen sie selbstständig zu fressen und nach einem Monat sind sie vollständig entwöhnt. Mit sieben bis acht Monaten erreichen Präriehasen die Geschlechtsreife.
Beliebtes Jagdwild
Der Mensch stellt die Hauptbedrohung für die Tiere dar. Für die frühen Siedler Nordamerikas waren die Tiere eine wichtige Nahrungsquelle und noch heute sind sie ein beliebtes Jagdwild. Farmer allerdings schießen die »Langohren« häufig nicht nur des Fleisches wegen, sondern auch, weil sie um ihr Getreide und ihre Heuvorräte fürchten.
Hasenkonkurrenz
Der Präriehase ist nicht der einzige Vertreter seiner Familie in Nordamerika. In manchen Gebieten kommt er sich mit dem Kalifornischen Eselhasen (
Lepus californicus
) ins Gehege, der die trockenen Gebiete zwischen Mexiko und Kanada bewohnt und teilweise dieselben Nahrungsquellen nutzt. Im Sommer bevorzugen Eselhasen junges Gras und saftige Kräuter, geben sich in Trockenzeiten aber auch mit Opuntien zufrieden. Noch weiter im Süden ist der Antilopenhase (
Lepus alleni
) zu Hause, der seinen Namen seinen weiten und hohen Sprüngen verdankt. Er hat von allen Hasen die längsten Ohren und kann bis zu 7 kg schwer werden. Kanada und Alaska sind die Heimat des Schneeschuhhasen (
Lepus americanus
), dessen Name sich auf seine großen, stark behaarten Hinterfüße bezieht.
Das Große Präriehuhn: gut getarnter Bodenbrüter
Bekannt geworden ist das Präriehuhn (
Tympanuchus cupido
) vor allem wegen des imposanten Balzverhaltens seiner männlichen Vertreter. Ihr starker Geltungsdrang bringt sie dazu, bei den Kämpfen um die Gunst der Hennen eine optisch wie akkustisch beeindruckende Partnerwerbung zu veranstalten. Mit Rufen, Tänzen und aufgeregtem Flügelschlagen werden die Weibchen angelockt, womit das Balzgeschehen seinen Höhepunkt erreicht. Die Möglichkeit, diesen imposanten Habitus zu beobachten, ist allerdings aufgrund der starken Populationsverringerung des Präriehuhns selten geworden.
© istockphoto.com/Michael Zurawski
Ein Großes Präriehuhn in der Balzarena
Beschränktes Lebensareal
Zu den natürlichen Feinden der Präriehühner gehören zahlreiche Beutegreifer. Aufgrund der bescheidenen Flugfähigkeiten sind sie auf eine gute Tarnung und unterschiedliche Vegetationsformen angewiesen, die ihnen sowohl Schutz als auch Nahrung bieten. So wählen Hennen zur Eiablage und zum Nisten geschützte Plätze, während Hähne ihre Balzrituale auf gut einsehbaren Grasflächen durchführen. Präriehühner verbringen ihr ganzes Leben auf einem relativ beschränkten Areal, das bis zu 230 ha (Hennen) und etwa 500 ha (Hähne) umfassen kann.
Auf den ersten Blick unscheinbar
Präriehühner lassen sich mit ihrem oben braun und hellbraun gestreiften sowie unten weiß und schwarz quergebänderten Gefieder oftmals schwer von ihrer Umgebung unterscheiden. Der kurze, quadratisch wirkende Schwanz ist bei den Männchen dunkler gestreift. Hähne besitzen überdies im Nacken zwei gelbrote, aufblasbare Luftsäcke sowie zwei Federohrbüschel, die sich aufrichten lassen. Präriehühner sind etwa 45 cm groß, haben kräftige Beine und wiegen ca. 900 Gramm. Sie ernähren sich von Blättern, Samen, Knospen und Insekten.
Zwischen den Nahrungsaufnahmen am Morgen und am Nachmittag ruhen sich die Präriehühner aus: an kühlen Tagen in der Sonne, an heißen im Schatten. Auch die Nacht verbringen sie auf dem Boden. Aufgrund ihrer »bodennahen« Lebensweise stellen sie für viele Raubtiere eine leichte Beute dar.
Extravagante Brautwerbung
Gegen Ende des Winters beginnt die Paarungszeit. Nun gilt es, in der Rangordnung
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