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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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wurden. Ein großer Teil verdient seinen Lebensunterhalt als Tagelöhner in der Landwirtschaft. In Bolivien, welches die größten Teile des Chaco 1935 im Chacokrieg an Paraguay verlor, leben im Grenzgebiet zu Paraguay heute noch Indianer als Jäger und Sammler. Angehörige der Izozeños, die einen Teil der indianischen Volksgruppe der Guarani bilden, verwalten den Kaa-Iya-Nationalpark in Bolivien. Sie versuchen, mithilfe von Umweltschutzgruppen diese Naturlandschaft zu erhalten.
    Feuer: ein wichtiger ökologischer Faktor
    Zunächst sah man in den regelmäßig auftretenden Bränden die Ursache dafür, dass in Gebieten mit ausreichend hohem Niederschlag Savannen entstehen. Inzwischenweiß man, dass diese Feuer zwar wichtig für den Erhalt und die Regenerationsfähigkeit der Gebiete, nicht aber die Ursache für die entstandenen Vegetationsformen sind.
    Angesichts der Brände konnten nur Pflanzen gedeihen, die ausreichende Schutzmaßnahmen entwickelt hatten. Im Laufe von Jahrmillionen haben die Pflanzen spezielle Anpassungen an die regelmäßig auftretenden Feuer gebildet. Bei manchen Pflanzen der südamerikanischen Savannen fördert das Feuer die Fruchtbildung und Verbreitung der Samen, bei anderen führt die Erhöhung der Temperatur zur Keimung der Samen.
    Eine Maßnahme, mit der sich die Bäume vor dem Feuer schützen, ist die Ausbildung einer dicken Rinde. Palmen schützen ihre empfindlichen Bereiche, indem die Blätter den Vegetationskegel in mehreren Schichten umhüllen. Sträucher, krautige Pflanzen und Gräser brennen oberirdisch meist vollständig ab, können sich aber aus unterirdisch liegenden Pflanzenteilen wieder regenerieren.
    Heutige Nutzung
    Große Bereiche der südamerikanischen Savannen werden heute landwirtschaftlich genutzt. Aufgrund der relativ nährstoffarmen Böden wird meist Rinderweidewirtschaft betrieben. Die Tiere benötigen riesige Flächen, um genug Nahrung zu finden. Daher bewirtschaften Großunternehmen immense Gebiete mit großen Rinderherden.
    Auf anderen Flächen werden große Monokulturen von Kaffee, Sojabohnen, Baumwolle und Mais angelegt, die aber regelmäßig gedüngt und in der Trockenzeit bewässert werden müssen. Die aufwendigste, aber auch nachhaltigste Nutzung der südamerikanischen Savannen ist die Gewinnung von Naturmaterialien aus den Savannenpflanzen, v. a. von Fasern und Kautschuk.
    Steigende Umweltprobleme
    Auch in den südamerikanischen Savannen nehmen die Eingriffe des Menschen zu. Zum einen beeinträchtigt die ständig wachsende Bevölkerung durch ihren Energieverbrauch, den anfallenden Müll und den wachsenden Schadstoffausstoß aufgrund des Straßenverkehrs die Savannen. Zum anderen wird die natürliche Savannenlandschaft durch die landwirtschaftliche Nutzung stark verändert und zum Teil dauerhaft zerstört. Von den einstigen riesigen Flächen der Campos Cerrados sind heute nur noch 20% in der ursprünglichen Form vorhanden.
    Neben der Abholzung und dem Abbrennen der Vegetation zur Erschließung von Weideland und Ackerfläche zerstört auch die intensive Bewirtschaftung der Flächen den Boden. Durch die Beweidung der Grasflächen ist nicht genug Gras übrig, um die normale Verdunstungsmenge aufrechtzuerhalten. Daher bleibt mehr Wasser im Boden und Sträucher sowie andere kleine Gehölze verdrängen das Gras.
    Capybara, das Wasserschwein
    Ihre plumpe Gestalt, ihre Körpergröße sowie die lebensweise am und im Wasser hat vermutlich den Ausschlag für den deutschen Namen »Wasserschweine« gegeben. in Wirklichkeit sind Capybaras (
Hydrochaeris hydrochaeris
) die größten noch existierenden Nagetiere der Welt. sie erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 50 Zentimeter und wiegen bis zu 70 Kilogramm.
    © istockphoto.com/Johannes Compaan
    Wasserschweine sind die größten Nagetiere.
    Capybara
Hydrochaeris hydrochaeris
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Nagetiere
    Familie Meerschweinchen
    Verbreitung Südamerika
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 100–130 cm
    Gewicht 50–70 kg
    Nahrung Gräser, Wasserpflanzen
    Geschlechtsreife mit 15–18 Monaten
    Tragzeit 140–160 Tage
    Zahl der Jungen 2–8
    Höchstalter bis 10 Jahre
    Das Amphib unter den Säugetieren
    Capybaras leben in kleinen Gruppen von maximal dreißig Mitgliedern. Die Gruppen bestehen aus einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen mit Nachwuchs und wenigen rangniederen Männchen. Die Riesennager graben sich kleine Unterschlüpfe, besitzen aber ebenso Ruheplätze am Wasser. Die Tiere entfernen sich nie weit vom Ufer,

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